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22.11.2017, 13:39 Uhr | Pauliprinzessin
Ich wundere mich gerade ...
Und bin auch etwas verärgert.
Sohnemann hat einen zu unterschreibenden Zettel mitgebracht.
Die Eltern werden gebeten ihre Zustimmung zur Aufklärung,Sexualkunde / Pubertät zu geben?
Da wir nicht in einem Staat leben in dem man Pfui sagt bin ich sehr verwundert. Selbstverständlich gehört eine wertfreie Betrachtung aller Seiten der Sexualität , der Verhütung und Schutz vor Krankheiten zum Unterricht.
Da die Populisten noch keine Mehrheiten gewonnen haben, wir immer noch Kirche/Religion und Staat trennen ???

Kann mich nicht erinnern, dass ich das für meine großen Kiddies erlauben musste und auch meine Eltern mussten nichts unterschreiben....

Was passiert hier in unserem Land?
Was machen die denn wenn Eltern nicht zustimmen? Ausschluss vom Bio Unterricht oder Gehörschutz und Augenbinde?
28.12.2017, 15:24 Uhr | renasia
Also in nrw war es Ei mir vor ca 25 Jahren schon Sound ich meine damals sind einige Mädchen anderer Religionen dem Unterricht auch fern geblieben.
Schlecht find ich die Zustimmung nicht , so ist man zumindest dadurch darüber informiert das es in der Schule statt findet.
Denn wenn ich an unserer Jungs denke ( Tampons rot anmalen mit Wasser füllen u an Wände klatschen) kann ich mir vorstellen das soetwas einige Mädels schon irritiert.
07.12.2017, 07:58 Uhr | marinadiezweite
Hallo Pauliprinzessin, ich hab auch schon diese Zettel unterschreiben dürfen. Es wurde allerdings beim Elternabend angekündigt, dass die Zettel kommen. Der Zusammenhang war, dass sich, leider, schon vermehrt Eltern über den Sexualkundeunterricht beschwert haben. Sie möchten ihre Kinder selbst aufklären, halten es für zu früh in der und der Klasse. Gründe gibt es viele. Meines Wissens hatte das nichts mit Religion oder so zu tun. Du fragst, was man tut, wenn Eltern den Zettel nicht unterschreiben. Soweit mag ich fast nicht zu denken.
Denn wie schon erwähnt, gehört der Unterricht dazu. Vor allem, wenn man überlegt, dass ja schon im Kindergarten über passende oder manchmal auch eher ein wenig unpassende Bücher aufgeklärt wird. Man kann es letztlich überhaupt nicht verhindern, dass Kinder aufgeklärt werden. Von netten Klassenkameraden, von sonstwem. Dann schon eher in der Schule und ordentlich.
Aber eben manche Eltern meinen, sie können das genauso gut. Mag sogar sein, dass ihnen das in der Schule nicht angenehm ist.
Die Idee mit dem Elternabend fand ich gut. Und letztlich wurde dann doch unterrichtet, da sich kein Elternteil geweigert hat.
Was sonst passieren würde, ja, einfach mal fragen. Aber ich sehe das halt auch so, dass die Biolehrer da ja für ausgebildet sind. Nicht nur Fakten sondern auch Umgang mit albernen Schülern. *happy*
Bei Religion ist es einfach eine ganz andere Sache. Wer das nicht will, der hat Werte und Normen oder so.
23.11.2017, 21:19 Uhr | AnjaLe
@bke-Eddy-Kreuzer

ich denke, das eine Diskussion zum Thema Staat und Kirche für ein Forum der Erziehungsberatung nicht passend ist. Trotzdem vielen Dank für Ihr Angebot, diesbezüglich einen Thread zu eröffnen. Das kein Schüler zur Teilnahme an einem Religionsunterricht gezwungen werden kann, untermauert ja schon eine klare Trennung in der Schule. Anfangs dachte ich, was Louise19 schrieb, nämlich das ein externer Dienstleister hier eine sexualpädagogische Veranstaltung abhält, dem ist aber nicht so.

Bleibt die Frage, was passiert, wenn ein Elternteil "Nein" ankreuzt?

Soweit ich weis, ist Sexualkunde in NRW verpflichtend, eine Freistellung davon nicht möglich! Eltern, die das auf dem Rechtsweg versuchten, scheiterten, anderes habe ich bisher nicht gelesen. Einige Schulen lassen das auch einfach "ausfallen" und gehen damit jeglicher Diskussion aus dem Weg. Dieses "heiße Eisen" wird auch in einer schulpolitischen Debatte niemand in die Hand nehmen, auch da sehe ich eine ergebnislose, kontrovers geführte Debatte.

Mir ist nicht bekannt, das ich dafür mal was unterschreiben musste, den Sinn dieses Zettels verstehe ich daher auch ehrlich gesagt nicht, zumal die Lehrerin den Unterricht selber abhält. Vielleicht war es auch nur ein Informationsschreiben, welches ungünstig formuliert war!?

VG
Anja
23.11.2017, 08:46 Uhr | bke-Eddy-Kreuzer
Sehr geehrte Userin Pauliprinzessin,

Sie haben als sehr aktive Forumnutzerin einen sehr interessanten Beitrag gepostet und wie finde, auch sehr umfangreiche REaktionen erhalten. Vielen Dank dafür von Moderatorenseite, denn solche Diskussionen wünschen wir uns in diesem Forum!
Auch ich habe Kinder, die teilweise noch im Grundschulalter sind und halte eine halte eine freie Diskussion zum THema Sexualität an der Schule für sinnvoll und wichtig.
Wie aber schon in den anderen Beiträgen angedeutet, gibt es viele Befindlichkeiten zu diesem Thema aktuell in den Medien und anderen alltäglichen Zusammenhängen. Ich habe den Eindruck, dass sich einige Schulen mit diesem Thema schwer tun und noch keine KOnzepte haben, wie sie souverän damit umgehen sollen.
So erscheint es für mich wie eine Absicherung der Schule, um präventiv Konflikte mit den Eltern zu vermeiden. Dafür habe ich ein gewisses Verständnis, würde es aber besser finden, wenn die Schule vorab mit den Eltern dirket in den Austausch treten würde.
Ein weiteres THema, welches in den Beiträgen angeschnitten wurde scheint mir zu sein, wie Staats- und Finanznah die Kirchen sind. Sie sie noch unabhängig und eine politisch unabhängige Kraft. Auch das ist meiner Ansicht nach ein serh interessantes Thema und könnte vielleicht in einem extra Thread diskutiert werden. Hier scheint es viel Unzufriedenheit zu geben.
Vielleicht könnte AnjaLe dieses Thema ja nochmal in einem eigenen Beitrag näher beschreiben.

Viele Grüße an alle bke-Eddy-Kreuzer
22.11.2017, 20:47 Uhr | Pauliprinzessin
Also , es gibt keine weiteren Infos. Aber der Zettel kommt von der Bio Lehrerin und sie will den Unterricht abhalten.
Ich hab ja schon 2 mal das Thema mit meinen Gro§en durch. Das was dort gemacht wurde unterschied sich schon deutlich von dem was zu meiner Zeit als reine biologische Fakten durchgenommen wurde. Sehr einfühlsam über Gefühle,pubertätsbedingte Verwirrungen usw.
Das reine Faktenwissen Unterschied Mann Frau und die Organe, das hatte Sohnemann schon in der Grundschule. Da wurden wir nur informiert, dass wir uns nicht wundern solllen, dass unsere Kiddies jetzt Fachbegriffe aussprechen.

Ich muss zugeben, dass ich Rücksichtnahme auf Befindlichkeitsstörungen auf Grund von Herkunftsland oder Religion komplett ablehne. Alle müssen bescheid wissen. Dass dann Eltern innerhalb der Familie noch private Regeln aufstellen das ist dann deren Sache.
Man kennt das ja aus anderen Ländern. Die Pille danach frei verkäuflich für jeden aber der Gebrauch von Kondomen und Aufklärung ist nicht erwünscht. Frauen kommen ins Gefängnis, weil man Ihnen Nachhilfe beim Verlust ihres Ungeborenen vorwirft, Menschen verstecken sich und flüchten, weil sie nicht der Norm entsprechen. Ein guter Freund aus Moskau lebt jetzt hier. Körperlich und seelidch kaputt nach Verfolgung und Prügel....Derartige Verhältnisse wünsche ich mir nicht hier in unserem Land.
Das muss im Ansatz erstickt werden!
22.11.2017, 19:41 Uhr | AnjaLe
Hallo Pauliprinzessin,

vielleicht hat der Verfasser des Zettels nur die noch aktuelle Ausgabe "Die Zeit" Nr.47 gelesen, in der es genau um dieses (Titel-) Thema geht, nämlich den Streit um die Sexualkunde! Wo der Frage nachgegangen wird: Nackte Tatsachen im Klassenzimmer- notwendig oder schamlos? Das ganze wiederzugeben ist zu komplex, vielleicht ergatterst Du noch irgendwo eine Ausgabe, es gibt sie bestimmt auch Online.

Hier soll vielleicht ausgelotet werden, wie die Elternschaft zu diesem steht? Das Problem ist, das diesse Aufkärung durch das Internet und freizgängliche Sexualität/Pornographie sozusagen eine Eigendynamik entwickelt hat, wo der klassische Sexualkunde nichts mehr entgegen zu setzen hat. Die Lehrer sind damit überfordert, daher wird auch von den Autoren die Frage gestellt, wen die Schule dafür engagieren soll? Experten von PF, Aktivisten von Lesben,-Schwulenverbänden, Engagierte Medizinstudenten und mit welchem Wissen treten diese Personen vor eine Klasse, mit welchem Weltbild, welcher sexuellen Orientierung? Irgendwie ist ja auch alles normal heute!

Ein weiteres Problem sehe ich im hohen Anteil an Migranten in einigen Klassen/Schulen!? Vielleicht gibt es auch kein Konzept, wie damit umzugehen ist?

Mit dem Thema zündelt man am Stroh. Ich denke, es hat weniger mit den Populisten zu tun, sondern vielmehr mit der christlich-abendländischen Kultur, in der Sexualität keinen Platz hat. Die Debatte um die Homo-Ehe wurde ja bis vor der Wahl ausgefochten, erst als man merkte, das man dadurch Stimmen verliert, ging man darauf ein. Aber es gibt in vielen Kreisen konservativ-rückschrittliche Kräfte, die Einfluss darauf haben. Insbesondere die Sexismus Debatte und das "verschärfte" Sexualstrafrecht verunsichern auch Befürworter der Aufklärung. Dann gab es dieses Urteil im "bigotten" Bayern, wo 2 Jugendliche Sex im Schwimmbad hatten, mit dem Ergebnis, 2 Wochen Dauerarrest sowie ein Wochenende und 32 Arbeitsstunden. Ein Rauswurf oder ermahnende Worte hätten es auch getan. Das hat viel Staub aufgewirbelt, auch Politiker waren sprachlos. Aber was will man machen, was passiert in diesem Land? Welchen Einfluss haben Kirche/Religion auf die legislativen und judikativen Staatsgewalten? Ich denke, es gibt ihn, aber er ist nicht sichtbar. Warum muß ich zum Amtsgericht und eine Gebühr bezahlen wenn ich austreten möchte? Warum informiert das Gericht das Finanzamt? Was haben staatliche Behörden mit der Kirche zu tun? In Österreich müssen die sich selber darum kümmern, wo das Geld herkommt, dafür gibt es Kirchgeldstellen! Das zur Trennung von Staat und Kirche!

In der Zeitung stand auch, das 67% der Gesamtbevölkerung gegen Sexualkunde in der Grundschule sind (YouGov aus 2015)!

Früher war vieles besser, vielleicht nicht alles, aber doch vieles.

LG
Anja
22.11.2017, 19:34 Uhr | BabyOne
Also soweit ich mich erinnern kann war das in meiner Grundschulzeit schon so dass die Eltern dem zustimmen mussten.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
22.11.2017, 19:20 Uhr | Louise-19
Hallo, Pauliprinzessin,
es ist möglich, daß es nicht nur um Aufklärung geht, sondern um sexuelle Selbstverwirklichung.
Und da würde ich als Eltern schon vorher informiert und um Zustimmung gefragt werden wollen.
Zweitens ist es möglich, daß der "Unterricht" von externen Kräften,
vielleicht in Abwesenheit des Lehrers, gehalten wird.
In diesem Fall würde mich deren pädagogische und persönliche Qualifikation schon interessieren.
Gibt es denn nähere Informationen, oder einen Elternabend?
Gruß,
Louise
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Louise-19

Treffer: 9

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