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50 ways to leave your lover- oder: Wie ich nach einer Trennung noch in den Spiegel schauen kann.


Trennung Scheidung

Eine Trennung oder Scheidung birgt immer die Gefahr, Dinge zu tun, die man unter weniger emotionalen Umständen niemals tun würde. Hier geht es um verletzte Gefühle, der Kampf um die finanzielle Zukunft, die Trauer um eine gescheiterte Liebe und um die zukünftige Beziehung zu den Kindern.
Damit sie auch nach einer Trennung oder Scheidung noch ohne Scham in den Spiegel blicken können, sammeln wir hier in 50 Punkten Grundsätzliches, Nützliches und Informatives zum Thema.

1. Auch nach einer Trennung sind sie noch Eltern

Klingt einfach, ist es aber oft nicht. Viele Eltern verlieren nach einer Trennung die Bedürfnisse der Kinder aus den Augen. Das ist „normal“, sollte aber nicht der Dauerzustand sein. Achten Sie auf Ihr Kind, Ihre Kinder. Erziehen Sie auch weiterhin. Spielen und Lachen Sie mit Ihrem Kind. Das ist auch für Sie wichtig.

2. Nach der Trennung sind Sie immer noch eine Familie

Die Verantwortung für Ihre Kinder bleibt. Auch die finanzielle Verantwortung. Und der nächste Satz tut vielleicht weh, deshalb lieber mal hinsetzen ;-): Auch die finanzielle Verantwortung für den und die andere bleibt. Es lässt sich nicht trennen, für wen der Unterhalt ist. Ob damit die Miete oder die Windeln bezahlt werden, lässt sich nicht bestimmen. Ihr Kind, Ihre Kinder haben einen Vorteil, wenn es den Eltern gut geht. Auch finanziell. Denn in dauerhafter Armut aufzuwachsen ist ein Risiko für Kinder, nicht gut groß zu werden. Das bedeutet nicht, für alle Zeiten gegenseitig finanziell abhängig zu sein. Aber für eine längere Zeit schon. Lassen Sie sich beraten. Objektiv. Und entscheiden Sie danach, was eine faire Lösung ist. Was Sie brauchen würden, wenn Sie in den Schuhen des/der Anderen stehen würden. Und ja: Das ist schwer. Aber die Verantwortung füreinander sind Sie früher eingegangen. Und bei gemeinsamen Kindern hört diese nie auf. Eben weil Ihre Kinder darauf angewiesen sind, dass es allen gut geht.

3. Kinder dürfen den Eltern immer alles erzählen

Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. Wenn ein Kind etwas angestellt hat, darf es versuchen, zu schummeln, auszuweichen, zu schwindeln. Das sind wichtige Entwicklungsschritte. Und es braucht Eltern, die damit gelassen und konsequent umgehen. Wichtig ist: Wenn Ihr Kind etwas erlebt hat, darf es immer darüber erzählen. Über gute und über schlechte Erlebnisse. Bestrafen Sie Ihr Kind nicht dafür, dass es schon mit dem jeweils Anderen darüber geredet hat. Und bestrafen Sie es nicht, weil es bei dem Anderen doof war. Bestrafen Sie Ihr Kind am besten sowieso nie (Literaturtipp: Erziehen ohne Schimpfen von Nicola Schmidt). Halten Sie es aus, wenn es bei Ihnen auch mal doof war, Sie einen Streit hatten. Freuen Sie sich darüber, dass danach die/der Andere dran ist und Ihr Kind sich Luft machen kann. Wenn es von der anderen Seite dann Vorwürfe gibt: Das ist nicht Ihre Verantwortung.

4. Achten Sie auf Ihre Wortwahl

Sie dürfen freundlich zum anderen Elternteil sein. Eine Begrüßung und eine Verabschiedung gehören dazu. Auch in der digitalen Kommunikation. Es sind „unsere Kinder“, nicht „meine Kinder“. Umgangsbesuche gibt es nicht, sondern möglichst klare Papa- und Mamazeiten. Eine Mutter ist eine Mutter und keine Kindsmutter. Ein Vater ist ein Vater und kein Erzeuger.

FORTSETZUNG

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