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20.05.2016, 22:46 Uhr | Daniela123
Hallo allerseits ,

wir haben eine kleine Tochter sie ist 3,5 Jahre geht seit ihrem 2 LJ in eine Kita ( offenes Konzept ).In den letzten Monaten beobachten wir immer wieder , das sich unsere Tochter kaum etwas zutraut.Sie darf sich immer ausprobieren wurde nie gehemmt von uns.Wir lieben sie sehr.Unterstützen sie, loben sie und bestärken sie immer. In der Kita lässt sie sich sehr viel von den Kindern gefallen. Sie gibt immer nach läßt sich alles weg nehmen auch wenn sie es gar nicht hergeben möchte.Sie würde ein anderes Kind nie hauen oder beißen. Wurde aber selbst schon zweimal von gleichaltrigen gebissen.Unsere Tochter ist anderen Kindern gegenüber hoch empathisch sie hat ein sehr gutes Gespür für andere Kindern sei es in Not ,bei Ungerechtigkeiten , Trauer etc. Sie teilt hat sie 5 Gummibärchen so gibt sie anderen noch was ab ,wenn sie fragen und ihr verbleibt nur eins.In neuen Situation benötigt sie viel Unterstützung und Begleitung durch uns ( Eltern ) sei es auf dem Spielplatz, Kindergruppen ,Geburtstage etc.Von sich aus geht sie nicht auf andere Kinder zu auch wenn man sieht das sie es gerne würde.Begleitet man die Situation und fädelt mit anderen ein Spiel ein ,dann ist sie Feuer und Flamme spielt hat Spaß etc der Weg dorthin ist jedoch schwierig. Ihre Erzieherin beschrieb sie als Emotional Abhängig von anderen Kindern zu sein.Wie können wir ihr helfen und sie unterstützen ?Wir machen uns große Sorgen.Als Mai bricht es mir das Herz zu sehen das andere mit ihr machen können was sie wollen
Danke im voraus für eure Antworten.
12.06.2016, 12:29 Uhr | Spidermom
Hallo Daniela 123

So ein Kind, das gern teilt, würde ich mir auch wünschen :), da hast du bestimmt etwas richtig gemacht.

Bei den Sachen die deine Erzieherin angesprochen hat wäre es denke ich gut zu überlegen wie man damit erst einmal umgehen kann.
Kann jemand sie vorerst auf die Toilette begleiten? Gibt es eine (Erwachsenen-) Toilette auf die sie in Ruhe alleine gehen kann?
Ist es für die Erzieherinnen machbar, dass deine Tochter viel auf dem Schoß ist?
Kann sie sich bei Erwachsenen Hilfe holen, wenn sie Angst hat oder wenn es Konflikte gibt? Kann jemand sie auf den Arm nehmen, wenn Fremde anwesend sind? Kann sie sich zurückziehen, wenn sie Ruhe braucht?
Ich denke es wäre gut wenn deine Tochter im Kindergarten erst einmal so sein kann, wie sie ist. Frag die Erzieherin doch mal, was deine Tochter richtig gut kann!
Wenn du dir wünscht, dass sie Freunde findet, frag doch mal mit wem sie gerne spielt oder mit wem sie gern befreundet wäre und lade das betreffende Kind mal zu euch ein. Oder das Kind von einer Mutter die du gern magst. Kinder werden dann schnell "Freunde".

Unser Junge fiel bei der Tagesmutter früher auch durch Anhänglichkeit auf, und es war für sie nicht so einfach weil sie auch Zeit für die anderen Kinder brauchte. Sie hat ihn dann an den meisten Tagen in einen Hochstuhl gesetzt wenn sie das Essen vorbereitet hat, so dass er in Sicherheit war. An besonderen "Schoßtagen" hat sie mich angerufen und ich habe ihn früher abgeholt. So hat sich vieles entspannt, weil sein Verhalten für sie kein Problem mehr war.
Im Kindergarten hat er am Anfang viel alleine oder mit Erwachsenen gespielt (was okay war, wir haben einen guten Betreuungsschlüssel) und ich fand ihn auch konfliktscheu. Jetzt ist er vier und hat einige Freunde gefunden. Wenn es Streit gibt, kann er sich manchmal durchsetzen, mal schimpft er laut und ruft um Hilfe, und manchmal gibt er nach. Manchmal klärt er die Sache auch später mit einer Erzieherin oder in der Gruppe.

Das kann sich also alles noch entwickeln, und ja, auch nicht alle Erwachsenen sind gleich "durchsetzungsfähig". Und es ist gut, dass es auch Menschen gibt, die nicht jeden Streit gewinnen.

Sei ganz lieb gegrüßt
23.05.2016, 10:54 Uhr | bke-Eddy-Kreuzer
Sehr geehrte Userin Daniela123 ,

auch von Moderatorenseite ein herzliches Willkommen in unserem Elternforum. Zu Ihrem Beigtrag haben Sie bereits einige Rückmeldungen erhalten, denenn ich mich vornbehaltlos anschließen kann. Einige Gedanken würde ich gern noch hinzufügen.
Eine wichtige Frage für die HErausbildung der Pesönlichkeit ist die Bindungserfahrung Ihrer Tochter in den ersten zwei Jahren. Bislang haben Sie überwiegend von sich und Ihrer Tochter geschrieben. Dennoch gehe ich davon aus, dass beide als Eltern für Ihre Tochter gesorget haben und so konnte Ihre Tochter eine sichere Bindung herausbilden. Dass ist erst einmal eine sehr wichtige Erfahrung, so dass sich Ihre Tochter trotz der beschriebenen Verhaltensweisen in der jeweiligen Situation nicht grundsätzlich als gefährdet erlebt. Sie scheint sich mit den jeweiligen Interaktionen arrangieren zu können und ihren Weg des Umgangs damit zu finden. Demgegenüber steht Ihre Sorge und Ihr Wunsch, dass sich Ihre Tochter in einer Gruppe besser behaupten möge. In der Literatur werden i.d.R. vier verschiedene Verhaltenstypen beschrieben ( nachzulesen z.b. bei Riemann "Grundformen der angst"). Es stellt sich die Frage, ob es ihrem Wesen entspricht, sich in einer Gruppe, gemäß Ihrem nachvollziehbaren Wunsch, besser durchsetzen zu können oder ob es vielleicht darum geht, wie sie sich mit ihrer Rolle fühlt. UNterstreichen möchte ich den Hinweis, dass Ihre Tochter noch recht klein ist und viele Persönlichkeitsmerkmale erst noch entwickeln werden. Schauen Sie also, was in der jeweiligen Situation angemessen ist.
Ich denke, Sie gehen sehr liebevoll und aufmerksam mit Ihrer Tochter um, so dass sie viele wesentliche Erfahrungen mit Ihnen sammeln kann. Vielleicht leben Sie ihr vor, was Sie sich von ihr wünschen, so kann sie an Ihrem Beispiel lernen.
In der Hoffnung noch vieler Rückmeldungen grüße ich Sie herzlich!
bke - Eddy- Kreuzer
22.05.2016, 12:41 Uhr | Ruba
Hallo Daniela,
ich wollte Dich durchaus nicht angreifen! Ich kenne Dich und Deinen Erziehungsstil nicht und habe nur versucht Anregungen zu geben.
Danke, dass Du das "Problem " näher geschildert hast.
Ich verstehe Deine Sorgen sehr gut. Du wünschst Dir natürlich, dass Deine Tochter sich nicht von anderen unterdrücken lässt und selbstbewusst auftritt. Da sie schon früh mit anderen Kindern im Kontakt war, ist ihr Verhalten wirklich ungewöhnlich. Wie viele Stunden ist sie denn täglich im Kindergarten ?
Dass sie gerne hingeht ist schon mal sehr positiv. Echte Freundschaften kannst Du in dem Alter nicht erwarten. Ist es eine altersgemischte Gruppe? Wie warst Du selber als Kind, wie Dein Mann ?
Schüchternheit vererbt sich.
Vielleicht hinkt Deine Tochter im Sozialverhalten auch einfach etwas hinterher (das hat durchaus nichts mit ihrer sonstigen Entwicklung zu tun.)
Es gibt auch viele Erwachsene, die sich in größeren Gruppen zurückhalten.
Sie ist konfliktscheu und hat mit ihrer Nachgiebigkeit und dem Rückzug in die Babyrolle einen Weg gefunden, damit umzugehen. Dass sie sich dadurch leicht ausnutzen lässt, siehst hauptsächlich Du als Problem, ihr scheint das (noch) nichts auszumachen.
Deine Tochter scheint selber mit ihrer Situation nicht unglücklich zu sein. Ich würde die weitere Entwicklung abwarten und sie weiter ermuntern, sich auch einmal zur Wehr zu setzen. Es gibt sicher auch Bilderbücher, in denen ähnliche Probleme thematisiert werden.
Wie gesagt : Deine Tochter macht noch viele Entwicklungssprünge und kann schon in einem Jahr ganz anders auf andere Kinder reagieren. :)
22.05.2016, 08:14 Uhr | Daniela123
Hallo Ruba

Danke für deine Nachricht. Es ist keineswegs so das unsere Tochter nicht tobt.Sie ist sehr lebendig spielt tobt und macht quatsch jedoch nur zu Hause.Wenn ich Lob erwähne dann lobe ich da wo es angebracht ist.Zum Beispiel wenn sie zum ersten Mal die Sprossenwand hoch geklettert ist sage ich ihr Mensch toll gemacht.Das macht doch jede Mutti. Die Erzieher in der Kita sehen ihr Verhalten in der Gruppe ebenfalls problematisch. Wie gesagt zu Hause ist unsere Tochter völlig normal wie ein kleines Mädchen so ist fröhlich ,lebendig auch mal trotzig und bockig.Das Problem liegt im Umgang mit anderen Kids bzw Fremden.Nur nochmal um Beispiele zu nennen auch von der Erzieherin :
Sie ist nicht in der Lage sich zu behaupten
Sie orientiert sich an anderen obwohl sie selbst was anderes machen möchte.
Sie ist regelrecht verängstigt wenn Fremde auf sie zu kommen.
Sie traut sich in der Kita nicht auf Toilette wenn Kinder im Bad sind
Bei Konflikten verfällt sie in der Kita in Baby Verhalten weint klammert nimmt die Finger in den Mund laut Erzieherin
In der Kita klammert sie oft sehr an Erwachsenen möchte viel auf den Schoß
Sie erzählt mir sehr häufig das sie in der Kita keine Freunde hat .was ich sehr traurig finde.Sie geht jedoch super gern dort hin.
Würdet ihr euch keine Gedanken machen wenn euch eine Erzieherin sowas von eurem Kind erzählt.
Meine Tochter hatte von klein auf viele Möglichkeiten sich auszuprobieren das hat sie heute noch.Natürlich gibt es Grenzen und Regeln falls jemand jetzt denkt sie darf alles. Ich traue ihr viel zu nur sie sich selbst nicht.Ich ermutige sie in Situation wo ich merke das sie ängstlich ist.Ich schreite nicht sofort kein bei Konflikt Situation mit anderen sondern warte ab ob sie es allein schafft gehe nur dazwischen wenn sie völlig hilflos ist.Ich bin keine Glucke.Auf dem Spielplatz sitze ich auf der Bank und sie darf frei spielen und alles ausprobieren was sie sich zutraut. Ich finde das ist doch ein völliges normales Verhalten einer Mutter und mein Mann ist ebenfalls so.Deswegen versteh ich auch absolut nicht wo das her kommt.Wenn ich ihr alles verbieten würde ,sie nur unterdrücke ,ihr nichts zutrauen würde könnte ich solch eine Entwicklung verstehen aber das ist absolut nicht der Fall.
LG
21.05.2016, 22:38 Uhr | Ruba
Hallo,
könnte es sein, dass ihr etwas "überbehütend" seid ? Das soll kein Vorwurf sein , Dein Beitrag klingt für mich nach sehr liebevollen und engagierten Eltern. Aber mit Lob muss man bspw. vorsichtig sein. Ein sensibles Kind kann Lob als etwas Negatives interpretieren: Meine Eltern loben mich, also haben sie mir das nicht zugetraut. In erster Linie ist das Sozialverhalten temperamentsbedingt, aber ein bisschen kann man als Eltern schon darauf einwirken, dass Kinder ein bisschen "robuster" werden. Ermutigt sie zu toben, rauft mit ihr.
Deine Tochter ist noch sehr klein, es kann durchaus noch ein frecher Teenie aus ihr werden:) Andere beneiden euch sicher um euer braves kleines Mädchen.
21.05.2016, 21:42 Uhr | Noora
Hallo Daniela123,

aber das klingt doch alles gut.
In welche Richtung gehen deine Sorgen denn genau ? Dass ein Kind mit drei Jahren Unterstützung braucht, um sich in einer Gruppe Gleichaltriger zurechtzufinden ist ganz normal. Einige Kinder brauchen Unterstützung in Richtung mehr Begrenzung und Aufforderung zur Rücksichtnahme und andere eben in Form von Ermutigung zur Wahrung eigener Interessen.

Ich würde nochmal das Gespräch zu den Erziehern suchen. Worin sehen sie das Problem genau? "Emotional abhängig von andern Kinder" klingt für mich nach einer ungünstig gewählten Formulierung.

Grüße von Noora
21.05.2016, 20:15 Uhr | Daniela123
Liebe Noora

Danke für deine Antwort. Ich liebe mein Kind sehr und bestärke sie immer wieder dazu ihre Meinung zu sagen.Selbstverständlich darf sie zu Hause ihre Meinung / Bedürfnisse frei äußern. Zu uns kann sie sehr wohl Nein und Stop sagen.Was sie auf klar äußert ,wenn sie etwas nicht möchte.
Ich hoffe sehr das sie da noch die Kurve bekommt und dies auch bei anderen Kindern schafft.

LG Daniela123
21.05.2016, 19:05 Uhr | Noora
Hallo Daniela123,

du beschreibst ein zurückhaltend, sensibles dreijähriges Mädchen.
Konflikte austragen, selbstbewusst seinen Standpunkt vertreten, seine Interessen durchsetzten - das sind alles sehr komplexe soziale Kompetenzen, über die ein dreijähriges Kind ganz sicher noch nicht verfügen muss. Ich kenne kein dreijähriges Kind, dass das kann. Es gibt halt freche, rotznäsige, laute Dreijährige , die sind dann aber nicht sozial kompetenter, sondern habe halt ein anderes Temperament.
Nimm deine Tochter, so wie sie ist. Du kannst sie nur unterstützen innerhalb der Beziehung zu euch. D.h. wenn sie in der Beziehung zu dir ihre Bedürfnisse benennen darf und sie zu dir und was du von ihr möchtest und erwartest "Nein" sagen darf,dann wird sie das irgendwann auch bei anderen können.

Viele Grüße von Noora

Treffer: 9

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