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22.01.2018, 13:45 Uhr | alex74
Hallo zusammen !

Ich weiß nicht ob es noch normal ist wie mein Sohn sich verhält, oder ob ich besser zu einem Arzt gehen sollte. Kurze Information: er hatte mit fünf Jahren einen Blinddarmdurchbruch und wäre daran fast verstorben. Ich weiß nicht genau wann es angefangen hat, aber ich denke schon dass es damit zu tun hat dass er Angst hat nochmal krank zu werden. also er ist inzwischen 12 Jahre alt geht auf eine Gesamtschule und es ist alles prima er ist im Sportverein ....engagiert sich total ....alles super.... nur die Sache mit dem Händewaschen macht mir langsam Sorgen. Als kleines Beispiel kann ich sagen die Kinder haben in der Schule mit Lötzinn gearbeitet und er hat daraufhin oder anschließend sein Etui angefasst... dann ist er zu Hause wäscht sich die Hände, fasst noch mal sein Etui an und dann fragt er mich ob das jetzt giftig ist, ob er sich jetzt noch mal die Hände waschen muss und das ist nur ein kleines Beispiel.
Auch hat er tierisch Angst vor Krebs , seine Tante hatte Krebs und das auch sehr sehr schlimm aber sie hat es überlebt.
Einmal hat er aus Versehen sein Handy in seinem Zimmer über Nacht liegen lassen , das kommt normal immer in die Küche über Nacht und jetzt hat er wahnsinnige Angst von den Strahlen Krebs zu bekommen . Wenn ich ihn darauf anspreche sagt er Mama ich habe einfach nur wahnsinnige Angst dass ich sterbe.
Ich würde mich freuen von euch eine Info zu bekommen, ob jemand ein ähnliches Problem kennt oder ob das noch normal ist , ob ich da selber gegensteuern kann oder ob ich tatsächlich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollte .
Ich freue mich total auf Rückmeldung
Danke schön
23.01.2018, 12:05 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo alex74,

als Moderatorin in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle begrüße ich Sie herzlich!

Sie machen sich Gedanken um Ihren Sohn, der auffallend häufig Ängste äußert, krank zu werden und vermeidet, bestimmte Dinge anzufassen.

Auf dem Hintergrund seiner Erfahrung mit dem Blinddarm und der Krebserkrankung der Tante kann man nachvollziehen, dass er sich mit dem Thema beschäftigt. Ich möchte Ihnen dazu raten, seine Ängste und Vorstellungen über Erkrankungsmöglichkeiten ernst zu nehmen und auch alle Fragen geduldig zu beantworten. Viele Kinder zeigen Phasen im Verlauf ihrer Entwicklung, in denen sie sich mit dem Thema Sterben auseinander setzen und Ängste haben, dass sie selber oder die Eltern sterben könnten. Manche sehr empfindliche Kinder entwickeln intensive Ängste nach persönlichen Erlebnissen wie bei Ihrem Sohn, beginnen sich hineinzusteigern und vermeiden zunehmend bestimmte Situationen. Zum Beispiel werden Türklinken nicht mehr angefasst, Hände werden nicht mehr geschüttelt und ein immer häufiger auftretendes Händewaschen setzt ein. Insofern ist Ihre Sorge berechtigt, weil sich idealerweise kein zwanghaftes Verhalten festigen sollte. Darauf können Sie Ihren Sohn ansprechen und gemeinsam mit ihm überlegen, inwieweit er sich bereits in seinem Alltag durch Rituale steuern lässt, von denen er glaubt, dass sie unbedingt ablaufen müssen. Betroffene Kinder oder Jugendliche können aktiv gegen beginnende Zwänge vorgehen, indem sie die Vermeidung unterlassen! Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr Sohn das Thema als Unterstützung in einer Beratungsstelle bespricht. Wie schätzen Sie seine Bereitschaft dazu ein?

Es gibt einen hilfreichen Ratgeber für Eltern und Jugendliche von Sigrun Schmidt-Traub, "Zwänge bei Kindern und Jugendlichen", in dem die Zusammenhänge gut beschrieben werden und der praktische Tipps enthält.

Gerne tauschen wir uns hier weiter mit Ihnen aus!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
22.01.2018, 18:47 Uhr | Mutzemandel
Ich habe hier zu Hause auch einen Jungen der so "tickt".

Zur ist er gerade akut am Peifferischem Drüsenfieber erkrankt und um ihn rum liegen ewig viele Desinfektionstücher.
ER wischt gefühlte 20 mal am Tag sein Handy ab. Nun könnte man ja sagen, das nur er sein Handy anfasst. Jaaa,aber, da
sind ja die Gegenstände wie Trinkglas (welches ich ihm bringe) oder Besteck, Fernbedienung usw. Alles was andere vorher
in der Hand hatten könnte zur Gefahr von Bakterien werden.

Nun ist er jahrelang nicht krank gewesen, schon gar so wie jetzt. Deshalb habe ich mich mit dem Stand wie er bis dahin war
arrangiert. Ich werde nun abwarten wie sich das entwickelt, wenn er wieder gesund ist.

Es hab einige Vorfälle in dem Alter deines Sohnes, da haben wir auch Hilfe einer Kinderpsychologin in Anspruch genommen.
Auch wegen dieser Bakteriensache. Bis dahin hatte er es eigentlich gut im Griff.
Nun muss ich halt schauen wie es weitergeht.

Ich würde dir auch empfehlen den Weg zu einer Psychologin zu suchen, damit sich dieses Verhalten nicht verfestigt.

edit: er ist jetzt 18 und steht gerade mitten im Abitur. Natürlich der ungünstigste Zeitpunkt, aber die Gesundheit
ist erstmal das Wichtigste
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Mutzemandel
22.01.2018, 17:49 Uhr | Pauliprinzessin
Hallo,
dein Sohn hat zum Einen die schwere Erkrankung der Tante miterlebt ,zum Anderen wird sich in den Medien sehr viel mit Umwelt und Krebs usw. beschäftigt. Er selbst war bereits einmal schwer erkrankt.
Wäre es mein Kind, würde ich mit ihm mal zu einer Kinder und Jugend Psycholgin gehen. Er muss sein "Trauma" bearbeiten können.

Treffer: 4

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