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13.08.2018, 23:09 Uhr | mamika78
Hallo!

Nachdem ich mir gerade schön die Augen ausgeweint habe, dachte ich mir, ich werde hier mal meine Sorgen los, betreffend meinem Verhältnis zu meiner bald 6jährigen Tochter (geht erst 2019 in die Schule).

Ich bin seit Juni 2016 getrennt vom Vater, Trennung meinerseits nach einer sehr schweren Beziehung (da hat sie auch als Kleinkind einiges mitbekommen, inwiefern sie sich noch an dies und jenes erinnert - weiß ich nicht). Sie sieht ihn alle zwei Wochen von Freitag nachmittag bis Sonntag Abend und das klappt auch ganz gut. Der Vater hat seit letztem Jahr eine neue Partnerin, diese wird von unserer Tochter akzeptiert und als "Zweitmama" bezeichnet. Ich habe ebenfalls seit Oktober 2017 eine neue Beziehung und nach anfänglichen Schwierigkeiten ist das Verhältnis zwischen meiner Tochter und meinem neuen Partner auch ziemlich gut. Mein Ex und ich haben ebenfalls inzwischen ein sehr freundschaftliches Verhältnis und tauschen uns oft über sie aus.

Leider wird das Verhältnis zwischen meiner Tochter und mir seit Wochen immer schwieriger. Sie war schon immer ein lautes Kind und hat ihren eigenen Kopf, aber seit Wochen schon geraten wir ständig aneinander bzw. eskalieren unsere Streitereien. Sie ist oft übel gelaunt, zickig, sieht nur das Negative, hat wenig Geduld, kann nicht verlieren und fast alles nervt sie. Die Socken haben Knubbel (die vorher noch monatelang ohne Probleme getragen wurden). Sie versucht sie zu richten, es klappt nicht, es drückt immer noch, also fängt sie an zu jammern und dann zu weinen. Die Hose drückt (die vorher noch monatelang die Lieblingshose war). Sie tut absichtlich so, als würde sie nicht reinkommen in die Hosenbeine, dann wieder jammern und "krakelen". Es gibt zig Situationen, in denen es so geht. Und ganz ehrlich, das geht irgendwann an die Substanz. Am Anfang war ich noch geduldig. Habe ihr gut zugeredet. Habe mit Verständnis reagiert. Aber ihre negative Art, ihr ständiges Jammern, Lamentieren und Zicken reizt mich inzwischen immer öfter, dass ich auch mal laut werde.

Heute Abend ist es dann "mal wieder" eskaliert, aber warum ich jetzt weine, ist deshalb:

Abendesse lief gut. Noch ein Spiel spielen, auch gut. Dann ins Bett. Dann sah ich draußen noch einen Regenbogen, den durfte sie noch mit mir anschauen. Ansonsten alle Rituale usw. wie gehabt. Aber kaum verlasse ich das Zimmer: Schalter umgelegt. Sie steht auf, ruft nach Oma/Opa (die unten im Haus wohnen) und steigert sich dann so rein, dass sie irgendwann (meist nach 30 Min., aber auch gern nach 1 Std.) auf der Treppe im Obergeschoss sitzt und herzzerreißend weint, kreischt, fast schon nach Luft schnappt, so sehr weint sie. Ich also hoch, erst noch geduldig auf sie eingeredet, noch einen Kuss, ihr erklärt, dass es spät ist und jetzt Bettzeit ist ... keine Chance. Irgendwann fallen dann diese Sätze:

"Du hast mich nicht mehr lieb! Du zeigst es mir ständig! Ich fühle es! Du schreist mich an! Du hast die falsche Entscheidung getroffen! Du willst mich doch gar nicht! Am Besten Du verschenkst mich! Du willst keinen Terror und kein Streit, dann schenk mich doch weg, dann bist Du mich los! Oder ich gehe freiwillig, ab ins nächste Postauto und weg mit mir! Keiner liebt mich doch hier in diesem Haus!" usw. usw.

Ich nehme mir oft Vieles nicht zu Herzen. Dass sie schon im Eifer des Gefechts gesagt hat, sie hat Papa lieber - okay. Ging an mir vorbei. Aber DAS hat mich schwerst getroffen. Dass sie so über mich als ihre Mama denkt. Dass sie denkt, ich würde sie nicht wollen, sie nicht lieben, es wäre besser, ich würde sie weggeben. Ich bin unendlich traurig und zweifle natürlich nun sehr an mir und frage mich, was habe ich falsch gemacht? An welcher Stelle ist unser Verhältnis so geworden? An welchem Punkt hat sie angefangen zu denken, ich würde sie nicht wollen??? Ich fühle mich, als hätte ich auf ganzer Linie versagt. Als hätte ich versucht mein Bestes zu geben als alleinerziehende Mama, aber das alles wäre nichts wert gewesen. Und nicht gut genug ... Und wie gesagt, mir bricht das Herz, weil meine kleine, wundervolle Tochter sich nicht geliebt fühlt und denkt, ich würde sie nicht wollen oder hätte sie nie haben wollen! Das tut so weh!

Ich bin ratlos ... wie kann ich das nur gerade biegen? Denkt Ihr, ich sollte mich an eine externe ERziehungsberatung wenden und mit ihr zusammen Hilfe suchen? Ich habe das Gefühl, der Karren steckt echt dick im Dreck und fühle mich hilflos, wie ich ihn da wieder rauskriegen soll ...

Vielleicht hat Jemand einen Tipp, einen Ratschlag, schon Ähnliches durchgemacht ... was-auch-immer ... ich freue mich über jede Antwort!

LG,
M.
** Different is wonderful. Normal means, you are average. What fun is that? **
16.08.2018, 13:00 Uhr | Ruba
Hallo Mamika,
das letztes Jahr vor der Schule ist wirklich eines der schwersten - die Erfahrung habe ich bei jedem meiner drei Kinder gemacht und auch meine Mutter berichtete von mir und meinen Geschwistern ähnliches. Die Kinder sind unterfordert, von den ewig gleichen Abläufen gelangweilt und sprachlich so gut entwickelt, dass sie einen als Mutter ganz schön verletzen können.
Nach den Sommerferien mit den langen Abenden ist es schwer wieder im Alltag anzukommen und rechtzeitig ins Bett zu gehen. Und Deine Tochter weiß schon ganz genau, welche Knöpfe sie bei Dir drücken muss. Sie sieht Deine Reaktion auf ihre Worte und legt noch mal richtig nach.
Gib nicht zu viel darauf.
Und für die Verabredung mit Freundinnen ist sie alt genug. Du tust ihr keinen Gefallen damit, dass über die anderen Mütter laufen zu lassen.
Die knubbeligen Socken, die zu enge Hose sind Ausdruck ihrer allgemeinen Unzufriedenheit. Sie fühlt sich im Moment in ihrem Körper nicht wohl. Und sie fordert Deine Aufmerksamkeit ein.
Du hast ganz bestimmt nicht als Mutter versagt, Du hast eine ganz normale Vorschülerin mit einer sehr ausgefeilten Ausdrucksweise und einem langen Atem.
Vielleicht eckt sie mit ihrer Sturköpfigkeit ja bei anderen Kindern ein bisschen an und hat deshalb so selten eine Verabredung ? Aber auch das ist ein Lernprozess.
Hat Deine Tochter neben dem Kindergarten schon ein Hobby ? Sport, ein Instrument ?
Könnte ihr gut tun.
Ich hoffe, Du wurdest hier ein bisschen aufgebaut :)
16.08.2018, 09:29 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo mamika78,

nach einem dreiwöchigen Urlaub mit einem engen Zusammensein kann ich mir vorstellen, dass es eine Zeit braucht, um wieder im Alltag zu sein....

Die Rückmeldung von den Erzieherinnen ist toll und zeigt Ihnen, wie gut Sie es machen! Daumen hoch Ihre Tochter erlebt, dass sie Herausforderungen meistert und traut sich immer mehr zu ! WEnn Sie ein gutes Verhältnis zu den Erzieherinnen haben, fragen Sie sie nach ihrer Einschätzung bezüglich der Sozialkontakte. Ist Ihre Tochter in der Gruppe anerkannt, lassen sich engere Freundschaften erkennen, ist sie zu passiv oder will sie immer die Bestimmerin sein? Wie lange ist sie denn dort? Die Kinder, die teilweise bis sechzehn oder siebzehn Uhr in der Kita sind, verabreden sich danach nicht so häufig. Manchmal nehmen Mütter Freundinnen noch für zwei Stunden mit, wenn das eigene Kind früher abgeholt wird.
Wie ist Ihr Alltag strukturiert? Arbeiten Sie täglich Vollzeit? Das ist dann schon eine andere Situation, weil die Mütter, die nicht arbeiten, viel mehr Zeit nach der Abgabe der Kinder haben, um sich mit den anderen auszutauschen. Insofern ist es hilfreich, sich bei Aktivitäten in der Kita einzubringen und an Elternabenden mit zu wirken. In dörflichen Strukuren wird ja vielleicht anders gedacht?

Nach der positiven Rückmeldung über Ihre Tochter sollten Sie sich entspannen und mit Zuversicht in die Zukunft schauen! In Bezug auf Sozialkontakte könnten Sie überlegen, womit das zusammen hängen könnte. Sind Sie weitab vom Ort aufgewachsen? Sind Ihre Eltern beruflich sehr stark eingespannt gewesen oder haben keinen Wert auf Kontakte gelegt? Sind Sie selber eher introvertiert und zufrieden, wenn Sie alleine sind? Gehen Sie selber wenig aktiv auf Ihre früheren Mitschülerinnen zu? Was war während der Phase der Familiengründung? Haben Sie woanders gelebt? Was würden Sie ändern wollen?

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg
*smiling*
15.08.2018, 18:22 Uhr | mamika78
Was war denn während der Sommerferien? Hatten Sie einen gemeinsamen Urlaub? War sie bei dem Vater? War die Kita zu? Nach Urlauben dauert es manchmal eine gewisse Zeit, um wieder in den Rhythmus z ukommen. Wichtig sind natürlich Kontakte zu anderen Kindern und Verabredungen. Macht sie solche Erfahrungen?


Liebe Frau Winzenberg, auch Ihnen vielen Dank für die Antwort!

Um Ihre Fragen zu beantworten: der Kindergarten hatte drei Wochen geschlossen, während dieser Zeit war ich zwei Wochen mit ihr im Allgäu in einer Familienferien-Stätte. Dort warten wir auch letztes Jahr und es hat uns gut getan, weil sie dort auf viele Kinder getroffen ist und ich - während sie im Haus herumgetobt ist - Anschluss zu den anderen Familien gefunden habe und mich austauschen, aber auch einfach mal die Seele baumeln lassen konnte. Wir hatten beide eine wunderbare Zeit! Ihren Papa hat sie vor den Ferien fünf Wochen lang nicht gesehen (aufgrund verschiedener Termine, u.a. ihrem Schwimmkurs hier vor Ort), jetzt wieder ein Wochenende und aktuell wird sie ihn wieder einige Wochenenden am Stück nicht sehen, weil er selber in Urlaub ist und bei ihr auch wieder Termine anstehen, u.a. vom Kindergarten, wo ich sie nicht herausnehmen möchte. Im Kindergarten hat man mir gesagt, dass sie eine tolle Entwicklung gemacht hätte, während der Ferien, sie super mitmachen würde, sie hat sich z.B. angeboten am Familiengottesdienst ZWEI statt einer Führbitte aufzusagen, weil ein Kind ausfällt usw. Dort läuft es anscheinend richtig gut ... und das beruhigt mich auch irgendwie. Man hört ja oft, dass Kinder außerhalb ihrem Zuhause die "frömmsten Lämmer" sind und zu Hause, auf sicherem Terrain, ist es anders herum ... Da muss ich eben gerade so einiges aushalten und das geht an die Substanz.

Was die Verabredungen angeht, ist sie ein wenig einsam, habe ich das Gefühl. Sie hat eine Mädchen-Clique, die sich untereinander gern verabreden, aber nicht sehr häufig mit ihr. Ich weiß nicht, woran das liegt, oder ob ich als Mutter mich da mehr involvieren sollte. Sie kam gerade erst heute nach Hause und hat fast geweint, weil sie mitbekommen hat, dass ihre Freundinnen sich "schon wieder" treffen und NIE würde SIE sich verabreden bzw. WENN, wären die anderen schon verabredet. Sollte ich da mehr "hinterher sein"? Und aktiver die Verabredungen mit den anderen Müttern planen? Ich möchte nicht, dass sie so ist wie es bei mir der Fall ist ... denn eine wirklich richtige Freundin habe ich hier im Ort/Umfeld auch nicht ... (komisch eigentlich, wenn man bedenkt, dass es mein Heimatort ist und ich die meisten Mamas schon seit Kindesbeinen an kennen) ... :(

Danke für den weiteren Austausch!

Herzliche Grüße
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15.08.2018, 08:47 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo mamika78,

ein herzliches Willkomen hier im Elternforum der Virtuellen Beratungsstelle!

Als alleinerziehende Mutter sind Sie in vielen Situationen auf sich gestellt und müssen alle Stimmungen und Forderungen Ihrer kleinen Tochter ausbalancieren! Eine anspruchsvvolle Aufgabe!

Im Moment ist Ihre Tochter sehr anstrengend und entwickelt ihren eigenen Kopf. Während der Entwicklung gibt es immer wieder Phasen, in denen Reibereien entstehen, in denen Kinder selbstständiger werden, über bestimmte Dinge nachdenken, Ängste entwickeln, eigene Zielvorstellungen entwickeln u.s.w. Ihre Tochter scheint aufgeweckt und willensstark zu sein. Auf der einen Seite benötigt sie Ihre Zuwendung, auf der anderen Seite weiß sie ganz gut, wie sie Ihnen ein schlechtes Gewissen macht. Dieses Gewissen wird bei Alleinerziehenden oft aktiviert, weil man ja ständig denkt, man habe etwas falsch gemacht und dem Kind fehle etwas. In der Realberatung berichten einige Mütter darüber, mit welchen Methoden ihre Kinder den richtigen Hebel ansetzen, um etwas zu bekommen! Ganz sicher meint Ihre Tochter es nicht so! Für Sie ist es schwierig, in solchen Momenten ruhig zu bleiben, aber wichtig. Sagen Sie ihr ganz oft, dass Sie sie lieben! Erklären Sie ihr auch, dass abends irgendwann Schluss ist, weil Sie Ruhe benötigen und morgens für die Arbeit fit sein müssen! Wann soll die Kleine ins Bett? Bei der Wärme ist das nicht so einfach, die Kinder früh ins Bett zu bringen.

Was war denn während der Sommerferien? Hatten Sie einen gemeinsamen Urlaub? War sie bei dem Vater? War die Kita zu? Nach Urlauben dauert es manchmal eine gewisse Zeit, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Wichtig sind natürlich Kontakte zu anderen Kindern und Verabredungen. Macht sie solche Erfahrungen?

Gerne tauschen wir uns hier weiter mit Ihnen aus!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Clara-Winzenberg
14.08.2018, 20:20 Uhr | mamika78
Louise-19 schrieb:
Hallo, Mamika,
ich denke auch, daß sie sich reinsteigert.
Bei der Situation mit dem Schlafengehen fühlte sie sich vielleicht noch nicht müde?
War sie denn dann morgens wach und ausgeschlafen?
Wenn ja, vielleicht braucht sie ja tatsächlich inzwischen weniger Schlaf?


Liebe Louise, auch Dir erstmal Danke für's Antworten!

Naja, jetzt im Sommer habe ich das Gefühl, sie ist ein wirkliches "Sommerkind". Sie genießt es total lange draußen zu sein, es ist doch noch hell, warum dann schlafen? Und ja, selbst wenn sie abends erst um 22 Uhr einschläft, kann gut sein, dass sie morgens um 7 Uhr aufwacht und relativ fit ist. Gut möglich, dass sie einfach ein Kind ist, was mit wenig(er) Schlaf auskommt. Ich stecke sie ja schon nicht um 19 Uhr ins Bett. Aber ... gerade wenn ich arbeiten war benötige ich abends dann auch noch ab und an mal meine Mama-Zeit, Zeit für Haushalt usw. Da empfinde ich es oft als nicht mehr so schön, wenn sie hier bis 22 Uhr rumturnt und ich auch mal in Ruhe in ein Buch schauen möchte.

Heute habe ich allerdings ein paar sehr interessante Artikel über die "Wackelzahn-Pupertät" gelesen und finde in einigen dieser Artikel meine Tochter zu 100% wieder. Ich habe mir vorgenommen, verständnisvoller auf ihre Gefühle einzugehen und sie ernster zu nehmen, wenn sie gerade mal wieder "schräg im Kopf" ist (wie sie ja manchmal selber sagt). Ich denke, gerade passiert sehr viel bei ihr, sie soll bzw. will groß sein und das macht ihr Angst, da sind Herausforderungen, mit denen sie (noch) nicht umgehen kann. Deshalb auch das Bedürfnis nach Nähe und das Nicht-loslassen-können. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr tut es mir leid, dass ich nicht gesehen habe, wie schlecht es ihr manchmal geht bzw. wie viel Gefühlschaos gerade in ihr herrscht ... :(

Ich hoffe, ich kann da auch weiter an mir arbeiten ... und ihr nicht nur sagen, sondern auch zeigen, dass ich sie wirklich liebe - so wie sie ist!
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14.08.2018, 17:53 Uhr | Louise-19
Hallo, Mamika,
ich denke auch, daß sie sich reinsteigert.
Bei der Situation mit dem Schlafengehen fühlte sie sich vielleicht noch nicht müde?
War sie denn dann morgens wach und ausgeschlafen?
Wenn ja, vielleicht braucht sie ja tatsächlich inzwischen weniger Schlaf?

Falls nicht, vielleicht kann sie beim Einschlafen noch eine bekannte Lieblingskassette oder CD anhören?

Zusätzlich schage ich vor, daß Du in jeder entspannten, glücklichen Situation mit ihr ausdrücklich sagst, daß Du sie sehr lieb hast.
(Erwarte aber nicht, daß sie es dann ebenfalls sagt.)

Dann kannst Du hoffentlich ihr kurzfristiges Gefühl "Niemand liebt mich" besser ertragen.
Ich denke, sie sagt das nur so, ich denke, sie fühlt sich dann einfach gerade nur unglücklich.
Viele Grüße,
Louise
14.08.2018, 13:49 Uhr | mamika78
-serafina- schrieb:
Hallo Mamika,

hättest Du nicht das Alter Deiner Tochter angegeben,, würde ich glauben, Du schreibst von einem Teenie! Das klingt so gar nicht wie ein 5-jähriges KInd. Du schreibst, sie ist fast 6 - warum wird sie nicht eingeschult? Sie scheint ja eher recht weit zu sein, wenn sie solche Formulierungen benutzt und auch solche Herleitungen .


Hallo Serafina,

erstmal Danke für Deine Antwort! Bzgl. der Einschulung:

Sie lief im Herbst 2017 kurz in der Vorschulgruppe mit, konnte sich dort aber nicht gut integrieren und hat sich immer mehr zurückgezogen, weshalb ich Anfang des Jahres die Entscheidung getroffen habe, sie nächstes Jahr eben ganz regulär einschulen zu lassen. Die kommt nun 2019 in die Schule, wird dann im August schon 7 Jahre alt, ist dann die Älteste, geht aber mit vielen ihrer derzeitigen Freundinnen (die sie derzeit auch zum Spielen trifft) zusammen in die Schule. Ich fand, dass das besser passt.

Inzwischen zweifle ich an dieser Entscheidung und frage mich, ob ich ihr damit einen Gefallen getan habe, aber zum Revidieren ist es halt jetzt zu spät. Im Kindergarten unterstützen sie die Entscheidung allerdings und meinen, sie dürfe sich ruhig noch das Jahr Zeit lassen. Kopfmäßig ist sie sicherlich so weit, aber die innere Reife solle sich noch weiter "ausbilden".

Zum Rest: Ich wollte nicht ablehnend klingen, aber vermutlich tue ich das, weil mir ihr Verhalten auf Dauer eben schon an die Nerven geht und mich selber runterzieht. Vermutlich spürt sie das auch und fühlt sich deshalb selber abgelehnt, weil ich ihre Art ablehne? Es ist gerade schwierig für mich IMMER ruhig zu bleiben, dabei wünsche ich mir nichts mehr, als den Situationen mit mehr Entspannung begegnen zu können ... und ihr zeigen zu können, dass alles in Ordnung ist und ich sie (trotzdem) liebe und ich immer für sie da bin ... *dizzy*
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14.08.2018, 13:40 Uhr | -serafina-
Hallo Mamika,

hättest Du nicht das Alter Deiner Tochter angegeben,, würde ich glauben, Du schreibst von einem Teenie! Das klingt so gar nicht wie ein 5-jähriges KInd. Du schreibst, sie ist fast 6 - warum wird sie nicht eingeschult? Sie scheint ja eher recht weit zu sein, wenn sie solche Formulierungen benutzt und auch solche Herleitungen .

Vom Gefühl her würde ich Dir raten, ein bisschen "Pathos" rauszunehmen. Klar, von ihrer Seite ist es hochdramatisch, aber dann wäre es ja sicherlich hilfreich, wenn die Mutter nicht auch in Extreme verfällt (Selbstanklage, Versagen als Mutter), sondern wenn Du die Extreme ein bisschen auffangen kannst. Also nicht panisch oder verzweifelt werden, sondern erstmal Ruhe bewahren, deeskalieren (nicht immer so einfach, ich weiß), und lieber in einem guten Moment mal nachhaken. Ihr dann sagen und zeigen, dass Dich die Aussage sehr trifft, eben weil Du sie doch lieb hast und sie Dir so wichtig ist. Kannst Du denn in ruhigeren Situationen mit ihr reden? Sie fragen, warum sie sich nicht geliebt fühlt, und ihr erklären, dass Du als Erwachsene auch mal an Grenzen kommst und nicht immer korrekt reagierst, dass Erwachsene auch Fehler machen können, ohne dass die Beziehung zum Kind dadurch bedroht wird.

Was das "Gezicke" beim Anziehen, Knubble in den Socken, usw. betrifft. Mit Logik kannst Du da nicht gewinnen, zu sagen, dass sie es früher doch problemlos hingekriegt hat und das deshalb jetzt auch gehen muss, etc. Ich würde das sehr genau beobachten, ob Deine Tochter ihre Konflikte und Ängste in Richtung Zwänge zu kontrollieren versucht. Das war mein erster Gedanke bei dem Sockenbeispiel.

Wie gesagt, ich würde versuchen, mehr mit ihr in Kontakt zu kommen. Mir Zeit nehmen, mit ihr über Gefühle reden. Wenn Du über ihre "Art" zu jammern und negativ zu sein schreibst, klingt das schon ein bisschen ablehnend. Auch ihre Vorwürfe klingen für mich, als fühle sie sich nicht angenommen von Dir. Das muss eine Fünfjährige erstmal so artikulieren können wie Deine Tochter... Wenn Du in Dir negative Regungen spürst, die Du verdrängen musst, weil sie sonst Schuldgefühle auslösen würden (weil eine "gute Mutter" so nicht zu fühlen hat), hältst Du damit eben auch ein Problem aufrecht. Ich möchte Dich damit auch ermutigen, etwaige eigene negative Gefühle vor Dir selber zuzulassen und sie ggfs. in einer Erziehungsberatung anzuschauen, denn dort wirst Du nicht bewertet, sondern unterstützt.

Die Situation unter Euch Erwachsenen scheint auf jeden Fall sehr gut zu gelingen und gibt Deiner Tochter sicher auch guten Halt.
Serafina

Treffer: 9

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