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12.02.2019, 09:04 Uhr | sonson
Hallo ihr lieben,

Aus lauter Verzweiflung und Ratlosigkeit bin ich nun hier gelandet. In der großen Hoffnung auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen und vielleicht hilfreichen Ratschlägen zu treffen.
Vorerst muss ich mich entschuldigen. Mein Text wird etwas länger und ich weiß wie wenig das zum lesen lockt[i][/i . Trotzdem danke an die, die sich meine Geschichte angetan haben!

Ich muss bei mir beginnen. Ich bin 37 Jahre alt.
Mein Verhältnis zu meiner Mutter war schon immer, seit ich denken kann von Unterjochung, Entwertung, gelegentliche Gewalt mit dem kleiderbügel und verboten geprägt. Mein Leben bestand aus Depressionen, Unterordnung , gelegentliche suizidalität und Einsamkeit.
Da mein Vater an Krebs starb als ich 1 Jahr alt war, hatte ich immer nur eine bezugsperson und für mich war es Normalität immer böse, die schuldige und ungewollt zu sein.
Meine Mutter hat selber die autoritäre Nachkriegszeit erlebt, was vielleicht das ein oder andere ihres Verhaltens erklärt.

Für mich war meine Mutter immer omnipotent und herrisch.
Ihr Wort war und ist Gesetz. Jeder der anderer Meinung ist, wird entwertet , beleidigt und schlecht gemacht, so auch ich.

Ich zog früh aus. Mit 29 Jahren bekam ich meinen Sohn, während meine Beziehung zerbrach.
2 Monate nach der Entbindung bekam ich einen heftigen Schub ( sprechen, laufen und sehen funktionierten nicht mehr). Es folgte die Diagnose Multiple Sklerose.
Ein Schock, ich hatte doch nun ein kleines Baby....

Da ich nicht handlungsfähig war und mir die Alternativen fehlten, zog ich mit meinem Sohn wieder in das Haus meiner Mutter.
Es dauerte nicht lange und die gewohnten Vorwürfe begannen. " du bist nicht krank, nur faul. Liegst Rum und machst dir ein schönes Leben auf meine kosten".
Kosten im übertragenen Sinn, denn mein Sohn hat ein kleines Zimmer und ich habe ein kleines Zimmer. Zusammen etwa 30 Quadratmeter. Und ich bezahle monatlich 500€ Miete.
Da ich meist nicht Weckbar bin, auch nicht durch schmerzreize, quatierte Oma ihren Enkel in ihrem Zimmer ein.
Da ich nicht konnte, kümmerte sie sich überführsorglich um den kleinen.
Es dauerte ein gutes Jahr bis ich zumindest wieder zum Teil einsatzfähig war. Geblieben ist die Fatique, die starken, chronischen Schmerzen, schnelle Ermüdung und die fortschreitenden Einschränkungen im kognitiven und körperlichen Bereich.
Die Konflikte daheim bestehen weiter, auch vor dem Kind.
Und auch nach langer Suche und gesprächen mit der Krankenkasse konnte ich keine geeignete unterbringung für meinen Sohn und mich finden.

Mit zwei Jahren begann mein Sohn zu stottern.
Im Kindergarten zeigten sich erste aggressive Auffälligkeiten.
Es folgte Logopädie und Psychotherapie. Beides ohne Erfolg.
Mittlerweile hat meine Mutter meinen Sohn so in der Hand das mir jede Form der Erziehung versagt ist.
Vorschläge und Regeln meinerseits werden nicht angenommen und boykottiert.
Und wenn ich anfange mich zu wehren, heißt es " zieh doch aus". Ich darf aber nicht allein leben laut meinem Arzt, weil ich immer wieder ohnmachtsanfälle habe oder am ganzen Körper so massiv zitiere das ich laufend stürze.
Sie weiß genau wie sie mich unter Druck setzen kann um ihre Herrschaft zu festigen.
Mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als Mutter, eher als schwester und das tut sehr weh.
Nun geht mein Sohn in die schule und auch da gibt es Probleme. Gestern zb musste er abgeholt werden, weil er so aggressiv war.

Als ich einmal mit dem Gedanken spielte mit meinem Sohn zu Freunden zu ziehen, drohte mir meine Mutter das Jugendamt einzuschalten und mir mein Kind weg zu nehmen. Was aufgrund meiner vielen Diagnosen sicherlich nicht schwer ist.

Vor kurzem waren wir bei einem andern Psychologen von dem ich einen guten Eindruck habe. Da er meine Mutter aber begrenzt hat, sie ist jedem ins Wort gefallen, weigert sie sich mit diesem " jüngelchen" zu arbeiten.
Auch schlug er eine familientherapie vor, um die ich seit Kindesalter bettel. Nichts zu machen.
Ihrer Meinung nach bin ich an allem schuld, ich bin halt eine rabenmutter.

Oft sitze ich auf meinem Bett, in meinem zimmer das ich außer zur Toilette nicht verlasse, weil ich im restlichen haus nicht gern gesehen bin, weil ich keinen Rat mehr weiß.
Ich habe mich nun aus der Erziehung völlig zurück gezogen. Zum einen gibt es immer Streit wenn ich mich einbringen und mein Sohn kann damit nicht umgehen, zum zweiten wird er zwischen uns zerrissen. Und wenigstens das muss ich verhindern.

Den Vater brauche ich nicht um Hilfe zu bitten. Er will keinen Kontakt. Er will seinen Sohn weder sehen, noch einen Cent zahlen.

Nochmals : eine familientherapie lehnt Oma ab, denn sie ist frei von Fehlern und sieht sich außerdem als Opfer. Ich habe schon einige Therapien hinter mir mit dem Ergebnis das ich geistig völlig gesund und meine Meinung völlig richtig ist.

Sicherlich spürt ihr das auch meine wunde noch offen ist. Darum braucht ihr euch nicht kümmern. Mein Sohn ist wichtig. Ich würde sogar in ein Heim ziehen, wenn es ihm nutzen würde.
Ich finde die Problematik ziemlich deutlich. Problem ist die Beziehung zwischen Oma und mir. Und mein Sohn als schwächstes Glied in der Kette trägt die Symptome aus. Aber wenn ich das sagte, bin ich wieder irre, verrückt und lächerlich.
Auf der Ebene der Ungleichheit ist es mir unmöglich einen konstruktiven weg zu finden.

Ich bedanke mich herzlichst für euer lesen und die investierte zeit.

Ich liebe meinen Sohn von Herzen und ich bin von schuldgefühlen zerfressen, weil ich ihm nichts besseres für sein Leben mitgeben kann.

Alles gute für euch
Caro
https://eltern.bke-beratung.de/forum/thema/erstellen/index.html
13.02.2019, 16:58 Uhr | bke-Lorenz-Bauer
Hallo sonson,

Sie haben sehr ausführlich über Ihre persönliche Lebenssituation berichtet und den Eltern hier im Forum viel Persönliches von sich und Ihrer Familie berichtet. Dass Ihnen als Mutter das Wohl Ihres Sohnes am Herzen liegt, ist nicht zu übersehen. Einige wertvolle Ideen und Optionen -Richtungen, die Sie einschlagen könnten- wurden Ihnen bereits geschrieben. Das, was Sie schildern, liebe sonson, ist sehr komplex und vielschichtig, weshalb ich Ihnen eine nicht-öffentliche, geschützte und persönliche Beratungsform ans Herz legen möchte. Sie können hier bei der bke-Onlineberatung auch eine Mail- oder Einzelberatung beginnen. Und das mit einem Klick auf den Button "Einzelberatung" auf der Elternseite. Hier haben Sie die Möglichkeit, direkt mit einer Fachberaterin oder einem Fachberater in Kontakt zu kommen und auch über einen längeren Zeitraum in einem zuverlässigen Beratungskontakt zu bleiben. Ich möchte Sie dazu ermutigen, sich und letztendlich auch Ihrem kleinen Sohn dieses Angebot zu gönnen! Lassen Sie sich das mal durch den Kopf gehen.

Viele Grüße
bke-Lorenz Bauer
12.02.2019, 19:58 Uhr | marinadiezweite
Hallo bke Hana-blum, hallo sonson, ich habe gerade ein deja-vu. Ihr wisst ja sicher, was das ist. Also die gleiche Geschichte, sie kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich hoffe sehr, dass ich hier keinem Unrecht tue. Aber es ist vielleicht ein Jahr her, da gab es diese Geschichte schon mal. Und es gab auch Tipps von uns. Ich hoffe, diese ''neue'' Geschichte ist echt und neu. Dann, falls das so ist, würde ich schon raten, dass man sich nicht so von seiner Mutter vereinnahmen und beeinflussen lässt. Es ist aber auch kein Ausweg sichtbar. Nicht, weil es keinen gäbe. Sondern weil du ja eigentlich schon alle möglichen Wege für dich selbst durchdacht und als unbrauchbar abgelehnt hast.
Da ist es schwer, was zu raten.
Familiendrama setzt sich fort, in dem Sinne, dass deine Mutter dich als Kind gequält hat und dich nun wieder quält? Nun, so einfach ist es nicht, einer Mutter ihr Kind wegzunehmen. Da schätze ich den EInfluss deiner Mutter als fast nicht möglich ein.
Dass du dich nicht ausserhalb des Zimmers zu bewegen traust. Was würde denn passieren, wenn du es tätest? Du bist ja inzwischen erwachsen, sie kann dich ja nicht einfach mehr schlagen. Nun entscheide du, wohin die Reise gehen soll. Ich bin mir sicher, dass es andere Möglichkeiten gibt. Besonders andere Möglichkeiten der Kinderbetreuung für deinen Sohn. Sei es lieber der leibliche Vater. Er hat normalerweise Mitentscheidungsrecht und weiß vielleicht eine Lösung. Hier ist vor allem an das Kind zu denken. Denn deine Mutter hat sicher Recht. WEnn du dein Kind nicht hörst, nicht wach w irst. Das ist nicht gut. Aber es ist nicht verpflichtend, dass er so aufwächst. Und es ist auch nicht gut. Du kannst da eine Entscheidung in eine gute Richtung treffen. Zum Beispiel auch nette Pflegefamilie. Was willst du denn ansonsten tun? Bei deiner Mutter bist du selbst ja auch nicht gut aufgehoben, falls es mal gesundheitlich schwierig wird, oder?
12.02.2019, 18:58 Uhr | bke-Hana-Blum
Hallo emma201299,

ich heiße Sie herzlich hier im Elternforum willkommen! Schön, dass Sie sich entschieden haben, hier um Rat zu fragen, sicherlich werden Sie Antworten von anderen Müttern oder Vätern hier erhalten und aus deren Erfahrungen schöpfen können.

Sie haben heute in dem Thread der Userin sonson geschrieben, von deren Beitrag Sie sich vielleicht ermutigt gefühlt haben, Ihre Anfrage zu starten. Ich möchte Sie nun bitten, ein eigenes Thema zu eröffnen, in dem Sie dann auch die explizit an Sie gerichteten Beiträge lesen können. Vielleicht mögen Sie dort auch noch etwas mehr über die Situation mit Ihrem 16-jährigen und Ihre Tendenz, ihm vieles abzunehmen, berichten. Ein spannendes Thema, wie ich finde, das bestimmt viele beschäftigt und unbedingt eine eigene Rubrik verdient hat.

Viele Grüße Ihnen und natürlich auch Ihnen sonson!
bke-Hana Blum (eine der Moderatorinnen im Elternforum)
Zuletzt editiert am: 12.02.2019, 19:01 Uhr, von: bke-Hana-Blum
12.02.2019, 17:04 Uhr | emma201299
Hallo alle zusammen ,

ich habe mir nun einige Nachrichten durchgelesen und hoffe bei euch Rat zu finden

Es handelt sich um meinen 16 jährigen Sohn ! Er ist der Mittlere von 3 Kindern. Mein Ältesterist 19 und meine Tochter 12 Jahre alt.

So nun aber los.... Mein Sohn ist seit 3 Jahren mein Sorgenkind. Er war schon immer anders als die anderen beiden, deshalb habe ich wahrscheinlich den Fehler gemacht ihm alles abzunehmen
ST
12.02.2019, 16:53 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
Hallo Sonson,

ich habe den Eindruck, dass Sie sich sehr zurück nehmen und seit vielen Jahren so einiges ertragen. Das tut mir leid.

Einerseits ist es gut, dass Ihre Mutter Ihnen unter die Arme greift und seit Jahren bei der Erziehung des Kindes hilft und andererseits merken Sie aber auch, dass Sie sich dabei "klein" fühlen und sich nicht trauen, selbst die Mutterrolle zu übernehmen.

Für Ihren Sohn ist es sehr wichtig, eine erwachsene, starke und glückliche Mutter zu erleben. Ich weiß nicht, ob das möglich ist, wenn Sie weiterhin im Haushalt der Mutter leben bleiben. Andererseits lese ich auch nicht darüber, ob Sie sich zutrauen können, es alleine mit dem Sohn zu schaffen.

Sie dürfen mit Ihren Zweifeln hier sein und im Austausch mit anderen Eltern Ihren Anliegen formulieren und vielleicht den Mut tanken, um gut für sich zu sorgen. Erst dann können Sie für Ihren Sohn da sein. So wie es gerade klingt, ist Ihre Mutter für Ihren Sohn präsenter als Sie. Deshalb ist es verständlich, dass Ihr Sohn sich von ihr mehr sagen lässt als von Ihnen.

Wonach suchen Sie und was brauchen Sie?

Etwas mehr Mut und Klarheit wünscht Ihnen

bke-Kira-Morgenthal
12.02.2019, 13:00 Uhr | bke-Gregor-Grüntal
Hallo Sonson,

im Namen aller Moderations-KollegInnen: herzlich willkommen im Elternforum!

Ich wünsche Ihnen viele hilfreiche Antworten und anregende Tipps und Diskussionen!

Viele Grüße

bke-Gregor-Grüntal *bye*
12.02.2019, 12:00 Uhr | Louise-19
Hallo caro,
ich hoffe, das ist nicht Dein Klarname!!

Ich schlage vor, den Sohn in eine Pflegefamilie zu geben.
Denk mal drüber nach:
Du wärst nicht schlechter dran als jetzt auch, und könntest ohne Kind vielleicht sogar ausziehen.
Dein Sohn hingegen wäre deutlich besser dran , er hätte vernünftige Pflegeeltern,
und Du könntest ihn besuchen.
Viele Grüße, Louise

Treffer: 8

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