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08.03.2018, 21:33 Uhr | Xandera
Hallo an alle,

ich bin Mutter einer 12jährigen Tochter. Sie lebt bei mir, von ihrem Vater bin ich seit 4 Jahren getrennt. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist auf elterlicher Ebene freundschaftlich gut, Tochter und Vater sehen sich regelmäßig.

Seit einigen Monaten schlägt die Pubertät voll zu. Ich erkenne mein Kind nicht mehr wieder. Sie hat ständig Bauchschmerzen oder permanente Übelkeit. Wir waren bei jeglichen Ärzten, haben organische Ursachen ausschließen lassen. Sie hat nichts. Sehr viele Fehltage und ein Gespräch in der Schule waren die Folge.

Ich selbst bin immer wieder eingeknickt, wenn sie dramatisch schluchzend vor mir stand. Hab mich schlecht gefühlt, wenn ich zur Arbeit gefahren bin und sie alleine gelassen habe. Sie jedoch spielt uns scheinbar sehr oft etwas vor. Sie lügt uns an, zickt, redet nicht über scheinbar vorhandene Probleme, schießt sich mit Schimpfworten per WhatsApp gegen ihre Freundinnen ins Aus und hat zu nichts mehr wirklich Lust, außer zum Geld ausgeben (welches sie derzeit gar nicht von mir bekommt, da sie noch einiges zurückzahlen muss, was ich vorgelegt habe).

Ich gebe zu, es fällt mir schwer immer konsequent zu sein und hart zu bleiben. Ich leide selbst unter leichten Depressionen, bin in Therapie und arbeite Vollzeit. Da habe ich oft keinen Nerv auf Diskussionen und Gezicke und es fehlt mir die Kraft dafür. Aber ich sehe ein, dass es so nicht weitergehen kann. Jedoch bin ich ratlos, was ich tun soll. Ich setze sie schluchzend vor der Schule ab, okay. Aber was, wenn sie sich nicht an Regeln hält und jegliche Strafen egal zu sein scheinen. Ich habe ihr das Handy abgenommen. Da war das Gejammer erst groß, letztendlich war es dann aber doch egal. Sie bekommt Verbote für Dinge, die sie gerne mag, es scheint ihr egal zu sein. Es wird kurz gemeckert und das war's dann wieder. Die Regeln werden dennoch munter weiter gebrochen.

Ich bin zwischenzeitlich völlig überfordert. Reden bringt nichts, betrafen auch nicht (oder es ist der falsche Ansatz zur Strafe). Mit ihrem Vater rappelt sie ständig zusammen, er kontrolliert sie auf Schritt und Tritt und wenn sie irgendwo etwas herumliegen lässt, rastet er aus und schreit sie an. Das ist wohl auch nicht die richtige Herangehensweise.

Ich selbst hatte eine schreckliche Kindheit (daher die Depression und Therapie). Ich wurde massiv geschlagen und "klein" gehalten ("das kannst du nicht, das schaffst du nicht..."). Ich will meiner Tochter einfach eine bessere Mutter sein, als meine es jemals sein wird. Aber ich habe das Gefühl, gerade völlig zu versagen.

Wie komme ich wieder an mein Kind ran? Wie schaffe ich es, ihr Grenzen zu setzen und dennoch ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihr zu haben? Wie gehe ich mit Regelbrüchen um?

Für Tipps und Ratschläge bin ich sehr dankbar. Auch nehme ich gerne kontruktive Kritik an, wenn sie gerechtfertigt ist. Ich brauche einfach mal einen Rat von außen, mit anderen Augen, als ich das alles sehen kann.

Liebe Grüße
Xandera
LG
Xandera
18.03.2018, 23:50 Uhr | Louise-19
Hallo, Xandera,
ich finde es eine gute Idee, die Tochter morgens zur Schule zu bringen, und finde, Du solltest das so beibehalten, selbst wenn es eigentlich nicht nötig erscheint.
Zweitens, wegen der Mathematikarbeit: Mathematik muß man wirklich verstehen, und da alles aufeinander aufbaut, darf man den Anschluß nicht verlieren. Ich stimme der Lehrerin also zu, daß die Mathearbeit langfristig wichtiger als die Englischarbeit ist. Bzw, vermutlich ist Deine Tochter an Englisch von sich aus interessiert und an Mathematik weniger.
Drittens stimme ich Dir zu, daß Deine Tochter anscheinend wirklich schon in der Pubertät ist, sie ist also kein Kind mehr, sondern ein Teenager.
Also wird sie anfangen, wert auf ihre Privatsphäre zu legen, und Dir nicht mehr alles erzählen wollen, und demnächst ihr Zimmer zur elternfreien Zone erklären. - Was Dir die ultimative Drohmöglichkeit liefert: "Wenn Du Dein Zimmer nicht aufräumst, dann mache ich es."
Abends ihre Hausaufgaben zu kontrollieren finde ich ebenfalls gut, allein schon, weil Du damit Interesse an ihren schulischen Leistungen zeigst, und Du solltest es weiter so halten, so lange es möglich ist.
Mein Eindruck ist, daß man in der Pubertät alles nochmal (oder auch mehrmals) besprechen muß, und Sachen ausdrücklich sagen, die eigentlich selbstverständlich sind.
Ich schicke das erstmal so ab, ich hoffe, es hilft Dir etwas.
Bleib dran,
viele Grüße,
Louise
18.03.2018, 14:47 Uhr | Xandera
Louise-19 schrieb:

-Wie läuft es in der Schule, abgesehen von den Fehltagen?
Macht sie ihre Hausaufgaben, beteiligt sie sich im Unterricht?
Rutschen ihre Noten ab, weil sie vielleicht überfordert ist?
Ist sichergestellt, daß Du sofort informiert wirst, wenn sie wieder fehlt?
Hältst Du regelmäßig Kontakt zu den Lehrern?
Ist sicher, daß sie in der Schule nicht gemobbt oder ausgegrenzt
oder erpresst wird?
Bzw, hat sie noch Freundinnen?
Hat sie die Schule oder Klasse gerade gewechselt?

-An welche Regeln hält sie sich konkret nicht?
-Ist sicher, daß sie nicht an Dein Geld kommt?

-Was sagt Dein Therapeut dazu?
-Hat sie Hobbies, und zu wem hat sie noch Kontakt?
Viele Grüße,
Louise




Hallo,

erst einmal vielen Dank für die Tipps und Antworten. Ich versuche einmal Eure Fragen zu beantworten.

In der Schule läuft es derzeit mittelmäßig. Durch die vielen Fehltage hat sie sehr viel Stoff verpasst und kommt kaum hinterher. Sie hat aber auch keine große Lust zu lernen. Aufgrund meiner Vollzeit-Tätigkeit muss ich dies auch in die Hände von anderen legen und darauf vertrauen, dass sie tatsächlich lernt und Hausaufgaben macht. Letzteres kann ich abends kontrollieren, ob sie ausreichend lernt, leider nicht. Im Unterricht beteiligt sie sich unterschiedlich. Es gibt wohl Fächer, da macht sie viel mit und andere, da beteiligt sie sich gar nicht. Sie hat auch Angst, etwas falsches zu sagen und dann ausgelacht zu werden, das ist wohl ein großer Aspekt. Gemobbt wird sie nicht und ausgrenzen tut sie sich höchstens selbst. Wobei dies inzwischen auch wieder besser geworden ist. Wir hatten das Thema Mobbing im Januar, das ist aber geklärt und sie ist inzwischen sogar mit den Mädchen wieder befreundet, wenn auch nur oberflächlich.

Regelmäßigen Kontakt habe ich zu ihrer Klassenlehrerin. Leider kommt von dieser Seite recht wenig. Das Gespräch in der Schule verlief in meinen Augen auch nicht zufriedenstellend. Die Sozialarbeiterin kam 15 min. zu spät, sagte nicht guten Morgen und stellte sich auch nicht vor. Sie saß mit dem Oberkörper abgewandt mir gegenüber, konnte mir nicht in die Augen schauen und redete auch mehr oder weniger über die Schulter mit mir. Sie stellte meine Tochter als das böse Kind hin, das nur vorgibt, ein Opfer zu sein (in Bezug auf das Mobbing vom Januar). Vieles, was sie sagte, konnte meine Tochter anhand von Chatverläufen widerlegen. Wie soll ich solch eine Person ernst nehmen?

Meiner Tochter wurde freitags gesagt, dass sie montags Mathe nachschreiben muss und im Laufe der Woche Englisch. Sie hat den ganzen Sonntag-Nachmittag mit mir dagesessen und Mathe gelernt. Als ich sie Montagabend abgeholt habe, sagt sie, sie habe Englisch geschrieben und Mathe erst am Donnerstag. Natürlich hatte sie Englisch nicht gelernt und brachte entsprechend eine 5 nach Hause. Als ich die Lehrerin darauf ansprach, dass dies wohl nicht sehr glücklich gelaufen sei, erhielt ich ein freundliches Grinsen und ein "ja, das stimmt wohl, das ist wirklich doof gelaufen. Aber dafür kann ich dann Mathe am Donnerstag". Bei solchen Reaktionen und Aussagen, zweifel ich langsam an der Schule an sich.

Freundinnen hat sie, sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Schule. Klasse oder Schule hat sie nicht gewechselt. Alles fing ganz plötzlich an. Regeln, an die sie sich nicht hält, sind beispielsweise dass sie auch nach 5-facher Aufforderung nicht aufräumt, ihr Geschirr nicht in die Spülmaschine räumt, Vorgibt krank zu sein, um nicht zur Schule zu müssen, sich nicht an Absprachen hält (ich hatte ihr z.B. angeboten, eine Serie zusammen anzuschauen, die sie unbedingt sehen wollte, ich mir aber nicht sicher war, ob sie schon für sie geeignet ist. Sie hat sie dann heimlich geschaut und irgendwann auch keinen Hehl mehr daraus gemacht).

Hobbies geht sie derzeit leider keinen nach. Wir wohnen recht ungünstig in ländlicher Gegend und das, was ihr Spaß machen würde, wird hier leider nirgendwo angeboten (Geräte- und Bodenturnen), wo sie nicht erst 30 Minuten Anfahrt hat. Wir sind aber seit längerem auf der Suche nach einem Hobby, das ihr Spaß macht und dem sie nachgehen kann. Kontakt hat sie noch zu ihrem Vater und dessen Familie (Großeltern, Onkel mit Familie). An mein Geld kommt sie nicht ran, das würde mir auch auffallen, wenn da etwas fehlen würde. Von mir bekommt sie auch derzeit nichts mehr. Sie geht dann halt zu den Großeltern oder zu Papa und pumpt die an. Ausgeben tut sie es dann für Schminke und Klamotten.

Ich will sie gar nicht ständig überwachen. Ich weiß, dass ich sie loslassen muss und ich ihr auch das Gefühl geben muss, dass sie selbst entscheiden kann (meistens zumindest). Nach den Vorfällen in letzter Zeit kann ich ihr aber nicht mehr vertrauen. Und ich lasse mich sehr ungern von ihr verar... .Meine Therapeutin sagt da leider gar nicht viel dazu. Sie stellt sich oft auf die Seite meiner Tochter. Sie selbst ist gerade Studienabgängerin und noch in der Zusatzausbildung, hat noch keine Kinder und auch keine große Lebenserfahrung. Entsprechend überlege ich gerade tatsächlich, die Therapie abzubrechen und mir eine andere Therapeutin zu suchen. Mit meiner Tochter habe ich im April einen Termin bei einer Kinder- und Jungepsychologin. Ich habe die Hoffnung, dass sie da mal über Probleme spricht und sich öffnet.

Seit rund einer Woche ist meine Tochter allerdings wieder etwas ruhige geworden. Sie geht seit 2 Wochen wieder regelmäßig zur Schule, hat ihre Strafe, weil sie mich belogen hat, ohne mein Zutun und wiederholen meinerseits erledigt (einmal Küche tipp topp aufräumen mit Spülmaschine und sauber machen) und hat sogar von sich aus begonnen, ihren Kleiderschrank aufzuräumen und bei der Gelegenheit auch gleich auszumisten. Generell kommt sie auch wieder mehr zu mir und nimmt mich in den Arm. Ich weiß ja nicht, ob die Pubertät mit Schüben einhergeht, ähnlich wie bei Entwicklungs- und Wachstumsschüben, aber ich bin so skeptisch und traue dem Frieden noch nicht.

Ein für mich großes Problem ist auch mein Job. Ich gehe morgens spätestens mit meiner Tochter aus dem Haus, gegen 7 Uhr und bin abends frühestens um 18 Uhr zu Hause. Alles bleibt dabei auf der Strecke und ich habe kaum noch Zeit für irgendwas. Aber ich bin auf den Job angewiesen und vor allem auf das Geld. Mir geht es damit nicht so gut, mein Kind in dem Alter schon den ganzen Tag mehr oder weniger sich selbst zu überlassen. Zwar kann sie mittags nach der Schule zu Oma, die kümmert sich jedoch auch nur eher halbherzig um sie und meine Tochter hat natürlich auch keine Lust, den ganzen Tag bei Oma zu sitzen. Sie verarbredet sich viel, was ja auch gut ist und ist dann halt irgendwo im Ort unterwegs (meist auf dem Bolzplatz, wo sie sich mit ihren Freundinnen oft trifft und auf der Wiese rumspringt). Ich versuche ihr dennoch irgendwie einen sicheren Halt im Kreise ihres Zuhauses zu geben und auch für sie da zu sein (wenn sie mich denn lässt).

Wie sollte ich mich denn verhalten, wenn sie sich nicht an Regeln hält, ihr Zimmer nicht aufräumt, mich belügt oder ähnliches? Wenn ja Strafen nicht wirklich wirken und das Handy das einzige Druckmittel ist, mit dem ich noch irgendwas bewegen kann.

LG
Xandera
LG
Xandera
11.03.2018, 09:10 Uhr | marinadiezweite
Hallo xandera, ich finde sehr gut, wie spidermom das beschrieben hat. Es sind ihre Gefühle, nicht deine. Du kannst nichts dafür, wenn sie sich ins Aus kickt bei den Freundinnen. Wenn Schule nicht gut läuft. Du´kannst es daher nicht reparieren. Auch wenn du gern möchtest, dass sie sich wieder gut fühlt.
Schule zunächst, sollte nicht zur Diskussion stehen. Du bist keine böse Mama, wenn du sie dort absetzt. Du kannst ihren Gesichtsausdruck gern ignorieren und wenn auch beunruhigt zur Arbeit fahren. Bei einer passenden Gelegenheit könnt ihr beide darüber reden, was es alles für Probleme gibt. Wie schon gesagt, ist sie aber selbst dafür verantwortlich, dass es gut läuft. Freunde sind ihre Freunde, den passenderen Umgang mit ihnen muss sie lernen. Da sind nicht unbedingt Tipps gewünscht. Ich denke nämlich, dass sie selbst weiß, dass sie da nicht nett ist.
Überleg dir nochmal, was die Strafen bewirken sollen. Meistens machen Eltern keine guten Erfahrungen mit Handyentzug. Schließen ja damit ihre Kinder noch mehr aus von anderen. Wenn sie die Strafen gar nicht beeindrucken, dann siehst du ja daran auch, dass ihr bestimmte Dinge gar nicht wichtig sind. Entweder man bleibt trotzdem dabei, diese weiter zu verbieten. Was eine Konseqenz deinerseits bedeutet. Und ihr zeigt, dass du nicht täglich deine Meinung änderst. Vielleicht ist sie sogar manchmal froh, dass sie nicht zu bestimmten Hobbys gehen darf, sobald sie Mist baut. Wie gesagt, das ist nicht unbedingt eine passende Strafe. Aber vielleicht ist es Zeit, alles mal zu durchforsten ob es so noch Spass macht.
Du arbeitest Vollzeit, dadurch ist sie ja auch viel allein. Man kann dann nicht alles unter Kontrolle haben. Schon dein Ex kontrolliert sie ja megastark. Du solltet im Gegenzug nicht unbedingt alle Beschränkungen aufheben. Aber mit ihr was aufbauen, woran ihr beide Freude habt. Dass sie ab und zu schon was schönes zum Abendbrot vorbereitet, wo du dann dazukommst. Als Beispiel. Oder ihr kocht was zusammen.
An dem Problem mit dem Taschengeld und dem von ihr geliehenen Geld würde ich mal nun Kahlschlag machen. Am besten, ihr regelt das nochmal neu, wieviel Geld sie braucht. WAs sie davon bezahlt. Und dann wird eventuell etwas erhöht. Dafür gibt es keine Extrawürste und schon gar nicht mehr Geld leihen. Du b ist ja schließlich keine Sparkasse. *laughing*
Kläre für dich auch, was eine bessere Mutter ist. Zwischen eigener schlechter Kindheit mit geschlagenwerden und einer totalen Weichheit und Nachgiebigkeit gibt es Mittelwege.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
10.03.2018, 12:17 Uhr | Spidermom
Hallo Xandera,

was sind das denn unabhängig vom in die Schule gehen noch für Regeln, die sich bricht und für die du sie bestrafst?
Pubertät geht ja wohl mit starken Emotionen einher, da ist es wichtig dass das "ihre" Emotionen bleiben und nicht deine. Sie ist traurig, okay, sie regt sich auf, okay. Sie hat Bauchschmerzen, okay. Sie brüskiert ihre Freunde. Sie hat zu nichts Lust. Ja.
Pragmatisch bleiben. Auf diese Dinge hast du wenig Einfluss, oder? Du kannst entscheiden ob sie mit Bauchweh trotzdem in die Schule gehen soll, und ob du ihr Geld gibst. Wie sie das findet, liegt bei ihr. Bleib bei deiner Entscheidung, auch wenn es Dramen gibt. Unabhängig davon kannst du überlegen ob du Regeln beibehalten oder ändern willst, was könnte für ihr "neues Alter" angemessen sein? Wenn du eine neue Regelung einführst, bleib auf jeden Fall mindestens einen Monat dabei, um auszuprobieren ob es besser läuft.
Wenn ich an meine Pubertät denke war das beste was meine Eltern getan haben mir einen Tanzkurs vorzuschlagen und mich bei der Jobfindung zu unterstützen. Dieses ganze "Du musst endlich mal.....", und die Kontrolle, ich weiß nicht ob das jemandem geholfen hat. Ich denke, Pubertierende wollen dass man sie ernst nimmt und ihnen etwas zutraut. Und es ihnen ermöglicht Neues zu entdecken. Ja, schwierig bei dem Verhalten! Also, mehr als ihr etwas vorzuschlagen kannst du auch nicht machen. Wenn sie keinen Bock hat, okay. Dann lass sie erst einmal damit in Ruhe. Sie muss das Gefühl haben, dass du für sie da bist, aber dass sie selber entscheidet.
09.03.2018, 14:34 Uhr | bke-Claire-Diallo
Hallo Xandera,

als Moderatorin dieses Elternforums begrüße ich Sie sehr herzlich und bedanke mich für Ihren Beitrag.

Sie stehen derzeit hilflos der Schulverweigerung Ihrer 12 jährigen Tochter gegenüber. Dabei haben Sie bereits einiges getan. Zunächst haben Sie abklären lassen, dass organische Ursachen auszuschließen sind. Ein Gespräch in der Schule fand auch statt. Hier schließe ich mich den Fragen von Louise an, wie lief dieses Gespräch, was kam dabei heraus?
Sie schreiben, dass Ihre Tochter „nichts hat“, dabei meinen Sie wahrscheinlich, dass keine organische Krankheit vorliegt. Aber irgendetwas hat sie sicherlich, denn wohl in ihrer Haut scheint sie sich nicht zu fühlen. Hier ist der erste Schritt herauszufinden, was sie belastet. Wenn ich Sie richtig verstehe, ist Ihr Verhältnis zu Ihrer Tochter gerade ziemlich angespannt. Gibt es denn Menschen in Ihrer Familie, zu denen sie gerade guten Zugang hat? Denen sowohl Sie als Ihre Tochter vertrauen?
Um Zugang zu ihr zu finden brauchen Sie Geduld. Je verkrampfter Sie beim Thema Schulverweigerung sind, umso mehr wird Ihre Tochter dicht machen. Können Sie sich vorstellen, einen Nachmittag mit ihr zu verbringen, um dann in einer anderen Umgebung und in einer möglichst entspannten Atmosphäre ins Gespräch zu kommen? Vielleicht brauchen Sie dazu auch mehrere Nachmittage?

Wenn Ihnen die Zusammenhänge der Schulverweigerung deutlich werden, können Sie zusammen mit ihrer Tochter und den Lehrern überlegen, wie Sie weiter vorgehen können.

Soweit meine Gedanken. Jetzt wünsche ich Ihnen noch einen hilfreichen Austausch in unserem Elternforum.

Viele Grüße für heute
bke-Claire-Diallo
08.03.2018, 23:30 Uhr | Louise-19
Hallo, Xandera,
ich habe erst noch ein paar Fragen:

-Wie läuft es in der Schule, abgesehen von den Fehltagen?
Macht sie ihre Hausaufgaben, beteiligt sie sich im Unterricht?
Rutschen ihre Noten ab, weil sie vielleicht überfordert ist?
Ist sichergestellt, daß Du sofort informiert wirst, wenn sie wieder fehlt?
Hältst Du regelmäßig Kontakt zu den Lehrern?
Ist sicher, daß sie in der Schule nicht gemobbt oder ausgegrenzt
oder erpresst wird?
Bzw, hat sie noch Freundinnen?
Hat sie die Schule oder Klasse gerade gewechselt?

-An welche Regeln hält sie sich konkret nicht?
-Ist sicher, daß sie nicht an Dein Geld kommt?

-Was sagt Dein Therapeut dazu?
-Hat sie Hobbies, und zu wem hat sie noch Kontakt?
Viele Grüße,
Louise

Treffer: 7

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