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31.10.2018, 11:52 Uhr | GruenesHaus
Hallo, ich bin momentan extrem verwirrt. Kurz zu unserer Familie, das sind ich Mutter, mein Mann, unser Sohn und unsere Tochter.
Vor zwei Wochen kam unsere Tochter auf uns zu uns eröffnete, sie sei Trans und ein Junge.

Dies kam völlig überraschend. Nie hat sich das irgendwie vermuten lassen. Die einzige gravierende Veränderung bei ihr im letzten Jahr war, eine stark depressive Stimmung. Hierzu war sie auch schon bei einer Therapeutin. Und eben, dass sie verstärkt (fast nur noch) in queeren sozialen Netzwerken unterwegs ist und sich immer mehr zurückzieht.

Hier mal kurz etwas zu unserer Haltung: wir sind sehr offen, haben auch homosexuelle Menschen km Freundeskreis und ich bin überzeugte Feministin. Unser Sohn selbst ist sich seiner sexuellen Orientierung nicht abschließend sicher, womit wir aber kein Problem haben.

Womit ich ein Problem habe, ist, dass unsere Tochter der tiefen Überzeugung ist, sie sei jetzt ein Junge und möchte auch so angesprochen werden (inklusive männlichem Namen). Geschlecht sei kein biologischer Fakt, sondern eine Frage der Identität. Sich wie einer zu fühlen, einer sein wollen - okay - aber faktisch ist sie keiner. Das haben wir ihr auch so gesagt. Nun sind wir für sie transphob. Jedes Gespräch blockt sie ab.

In unserer Wahrnehmung hat sie sich hier in etwas hineingesteigert, und sucht da eine Erklärung für ein (zum Teil in diesem Alter völlig normales) Unwohlsein, das sie empfindet.

Es scheint fast, als ob sie so auch etwas "besonderes" sein kann, von dem sie denkt, es sonst nicht zu sein.

Wir sind vollkommen gegen Stereotype Geschlechterrollen. Für mich ist dieser momentane Transtrend aber genau das: eine Rückkehr zu überspitzten altertümlichen Rollenklischees. Wer sich nicht feminin genug gibt oder fühlt, definiert sich plötzlich als Junge oder Mann und andersherum.

Wir fragen uns, ob es nicht eher um Selbstakzeptanz geht und um eine Findungsphase. Wenn wir diese unterstützen, obwohl sie nicht zu unseren Werten passt, fühlt sich das sehr falsch an.

Unsere Meinung, nicht ihre. Wir weigern uns aber, sie mit dem gewünschten Namen oder Pronomen anzusprechen. Sollte sie als Erwachsene immer noch der Übberzeugung sein, müssen wir das akzeptieren. Aber wir wollen und können es nicht zu unserer Realität machen.

Auf der anderen Seite habe ich große Sorge, sie so zu verlieren.

Wie seht ihr Das? Ratlose Grüße

//Edit: Zur Wahrung der Anonymität Altersangaben entfernt, bke-Stephan-Bäcker//
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Stephan-Bäcker
07.11.2018, 18:55 Uhr | Kinderfreundin
Liebe GrünesHaus,

ich verstehe, dass du total geschockt bist. Ich kann nachvollziehen, dass dich das Outing deiner Tochter aus den Socken gehauen hat und du nach wie vor (drei Wochen sind für so ein großes Thema sehr wenig) aus den Socken draußen bist!

Ich habe mit meiner Antwort angefangen und nebenbei die ganzen Antworten in deinem Thread gelesen. Ich lese, dass du dich von den meisten hier im Forum unverstanden fühlst.
Du hast außerdem auf Erfahrungsberichte gehofft und bist enttäuscht, dass diese ausblieben, nicht wahr?
Dein letzter Eintrag klingt so, als wolltest du den Thread damit abschließen.

Möchtest du denn noch eine Antwort von mir?

Liebe Grüße
Kinderfreundin
04.11.2018, 13:51 Uhr | GruenesHaus
Liebe Antwortenden, in der Tat habe ich gehofft, es gäbe hier ein oder zwei Erfahrungswerte. Nur, um sich mal mit "Betroffenen" auszutauschen. Nicht um eine pauschale, funktionierende Lösung zu finden, dass es diese nicht gibt, ist uns bewusst. Sondern um zu hören, wie es anderen damit ganz konkret im Alltag ging.

Eine allgemeine Erziehungsberatungsstelle erscheint uns mit unserem Anliegen einfach wenig passend. Grundlegend geht es sicher auch irgendwie um ganz allgemeine Themen im Kontext Familie, aber darüber hinaus sind es noch andere ... Klar liegen eventuell ganz andere Bedürfnisse dahinter. Ob es nun gleich eine Familientherapie braucht, oder ob ein paar banale Infos reichen... das entscheiden wir für uns. Wenn wir merken, es braucht mehr.

Momentan versuchen wir einfach, gut für uns zu sorgen, ohne dabei den Rest aus den Augen zu verlieren. Aber dieses Thema soll kein Dauergast an unserer Familientafel werden.

Eventuell sind ein paar Leute durch unsere Fragen und Irritationen angeregt worden, andere sehen sich bestätigt.

Es ist hier wie eigentlich überall, wir müssen unseren eigenen Weg finden.
Tatsächlich kennt niemand in diesem Forum uns als Menschen oder kann uns sagen, was wir tun "sollen", das wäre ja utopisch.

Wir nehmen ein paar Anregungen mit, lassen ein paar Dinge gerne auch hier im Forum. Unser Weg ist neu für uns und ja, das verunsichert.

Als Erfahrung, die ich mitnehme, ist vor allem: Ratschläge sind auch Schläge. Es ist immer leicht, sich von außen ein Bild zu machen, ob es der empfundenen Realität der Betroffenen entspricht, ist aber damit nicht immer verbunden.

Eventuell geht es auch gar nicht immer um noch mehr Nähe, sondern auch darum, etwas in Distanz zu gehen. Wer weiß das schon. Niemand weiß, was hilfreich ist, wenn die Situation noch akut ist ...

Wir werden unseren eigenen Weg suchen und finden. In einem Forum wird er nur sicher nicht verborgen sein.

Insofern: Danke für die Beiträge, allen noch eine gute Zeit und weiterhin möglichst alles Gute.
04.11.2018, 13:03 Uhr | -serafina-
Hallo GrünesHaus,

das ist aber auch eine extrem schwierige Situation, und selbst Fachleute können via Internet nicht mal kurz den perfekten Rat absetzen, ohne Euch überhaupt zu kennen. Mir ist aufgefallen, dass die nächste spezialisierte Beratungsstelle zwar 100 km entfernt liegt, Du sie aber auch von Vornherein für nicht kompetent erklärst.

Mir fällt auch auf, dass Du Deine Toleranz, Feminismus und einen kritischen Blick auf gesellschaftspolitische Prägungen betonst. Vielleicht ist das alles ein bisschen "too much" für Deine 16-jährige Tochter? Du könntest im Prinzip ja sagen: "Jetzt hast Du so eine feministische, weltoffene, gender-durchblickende Mutter und was tust Du? Willst ein MANN sein!" Ich hoffe, Du verstehst das ein bisschen ironisch, ich meine das nicht böse, sondern will auf diese Diskrepanz hinweisen: Hier die moderne, aufgeschlossene, feministische Mutter, dort die Tochter, die Ihre Weiblichkeit ablehnt. Hier fällt mir auch Dein Anorexie-Vergleich ein, obwohl ich den kritisch sehe, weil die Anorexie eine Krankheit ist. Viel eher würde ich hier den Vergleich mit Homosexualität sehen, aber der hinkt auch an einigen Stellen.

Ich verstehe Deine Argumente und Bedenken, ich teile sie sogar. Aber wenn Deine Tochter das Gefühl hat, dass Du sie nur vordergründig ernst nimmst, dass Du überzeugt bist, es besser zu wissen (und es ist IHR Leben), dass Du ihr eben nicht vertraust, ihr nicht zutraust, ihre ureigene Wahrheit ohne Dich zu finden, dann magst Du noch so recht haben, aber Du steigerst damit nur Deine Chancen, sie zu verlieren.

Toleranz heißt vielleicht auch nicht gleichzeitig Bekräftigung, so wie Du schreibst. Ich würde versuchen, weniger überzeugen zu wollen, sondern mehr fragend, staunend, verstehen wollend, annehmend aufzutreten. Wertfrei neugierig, was sie wirklich umtreibt, im Vertrauen auf etwas Gutes. Das ist etwas anderes als fraglos hinnehmen, wegschauen oder das Kind sehenden Auges in Unglück rennen lassen. Bleib in Kontakt zu ihr. Wieso nicht über die Sorgen, die Ängste sprechen, sie um Zeit und Geduld bitten, das betrifft auch ihren Namen, aber als Familie ganz klar signalisieren: wir lieben dich und nehmen Dich an, egal, ob du letzten Endes als Mann oder als Frau leben willst, aber wir müssen uns das erarbeiten, erkämpfen, und es ist schmerzhaft und schwer. Was hilft es schon, Ihr zu sagen, dass es evtl. nicht um ihr Geschlecht, sondern um Selbstfindung geht? Sie muss trotzdem da durch, den Prozess durchlaufen können dürfen, um zu sich selbst zu finden.

Ihr habt ja noch Zeit: Erstens gibt es das Thema erst seit 2 Wochen in der Familie, zweitens ist der Weg bis zur Geschlechtsumwandlung sehr lang und aktuell noch nicht spruchreif. Da fließt noch viel Wasser den Bach hinab. Das A und O wäre ja erstmal, das Kind nicht zu verlieren und ihr den Weg zu öffnen für eine evtl. Umkehr, ohne dass sie dabei das Gesicht verliert (in ihrem Empfinden, nicht in Eurem). Ich schreibe bewusst, einen Weg "zu öffnen" und nicht "offenzuhalten", denn er ist aktuell ja nicht wirklich offen für das Mädchen.

Könntet Ihr Euch eine systemische Familientherapie vorstellen? Zur Not auch erstmal ohne die Tochter, wenn sie nicht will? Ich kann mir nämlich so wie Du auch vorstellen, dass Eure Tochter nicht jetzt erst entdeckt, eigentlich ein Junge zu sein, sondern dass es tatsächlich mit der Dynamik in Eurer Familie und/oder der (Nicht)-Identifikation mit der eigenen Mutter zu tun haben könnte. Und für den Fall aller Fälle, dass sie ein Mann wird, steht Ihr ohnehin vor einem Abenteuer, bei dem Ihr vermutlich Begleitung gebrauchen könnt.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Zusammenhalt, und ich möchte Dir sagen, dass Du wie eine Frau klingst, die stark ist und das Zeug hat, auch über sich hinauszuwachsen.
Serafina
04.11.2018, 09:49 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo GruenesHaus,

es ist gar nicht so leicht, hier eine gute Lösung zu finden. Und "die Lösung" gibt es meines Erachtens gerade auch nicht. Natürlich kann es sein, dass das Ganze eine jugendlich-pubertäre Idee ist, die noch nicht verfestigt ist. Es kann aber auch sein, dass mit immerhin 16 Jahren das Ganze schon ernst ist und Ihre Tochter sich schon lange damit beschäftigt und sich "sicher" ist, dass Ihre Identität eben doch ist: Ich bin ein Junge.

Eine Geschlechtsumwandlung kommt mit 16 noch nicht in Frage. Das wird - wenn überhaupt - auch sehr langsam gemacht. Schritt für Schritt, mit viel psychologischer und ärztlicher Begleitung. Über Jahre. Darüber gibt es auch gute Dokumentationen und Publikationen. Aber darum geht es nicht sondern darum: Wie sollen wir uns als Eltern jetzt Verhalten?

Ich rate, wie meine Kolleginnen vorher auch, dazu, weiterhin der Tochter Angebote zu machen. Da zu sein, dem Leben wieder "Normalität" zu geben. Das ist gerade nicht so leicht, weil alles abgelehnt wird. Aber so verhalten sich Jugendliche oft: Selbstgerecht, leicht verletzlich, dickköpfig aber natürlich auch nach wie vor bedürftig, auch wenn Sie das selbst nicht erkennen. Sie müssen aber wissen: Ich bin wichtig. Meine Eltern sind auch dann für mich da, wenn sie mich nicht verstehen.

Sie dürfen sie natürlich weiterhin mit dem Namen anreden, den Sie ihr gegeben haben. Es wäre aber gut dann zu erklären, dass das nichts mit mangelndem Respekt zu tun hat, sondern dass es für Sie im Moment nicht anders geht. Aber es wäre dennoch gut zu akzeptieren, dass Ihr "Kind" jetzt gerade anders fühlt. Das dürfen sie auch sagen: "Ich akzeptiere Dich so, wie Du bist". Und braucht es Angebote: Was kann ich mal wieder kochen? Wie läuft es in der Schule? Gehst Du mit zum Verwandtenbesuch xy? Soll ich mal die Englischvokabeln abhören? Wenn Du mich brauchst, rede ich gerne mit Dir, aber ich lasse Dich sonst mit dem Thema Identität in Ruhe, wie war die Mathearbeit, kannst Du den Müll rausbringen? .....

Ich werbe für Normalität. Das Thema geschlechtliche Identität ist ein wichtiges Thema, aber nicht da Einzige. Es wird ein wenig dauern, um wieder Normalität zu bekommen. Das geht nur mit dran bleiben und Angebote machen, Zurückweisungen aushalten und Liebe zeigen.

Viele Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
04.11.2018, 07:04 Uhr | Ruba
Die TE hat doch geschildert, dass Gespräche zur Zeit nicht möglich sind , eine kompetente Beratungsstelle nicht in der Nähe und sie einfach Angst hat, dass ihre Tochter sich in etwas verrennt, was gar nicht der Realität entspricht.
Die Kernfrage hier ist doch, ob man wirklich jedes Outing eines Teenagers ernst nehmen muss und ihn darin unterstützen sollte oder ob es erlaubt ist skeptisch zu sein und manches auch auf äußere Einflüsse zurückzuführen sein könnte.
Die TE will ihre Tochter vor weitreichenden Konsequenzen einer möglicherweisen falschen Einschätzung schützen.
Gibt es denn hierzu gar keine Erfahrungswerte?
Ich habe mit 16 überall herumerzählt, ich würde niemals Kinder wollen, würde lieber abtreiben. Wenige Jahre später sah ich das schon ganz anders.
Ich kenne Menschen, die in der Pubertät ihre sexuelle Orientierung völlig falsch eingeschätzt haben.
Solche Dinge sind schadlos korrigierbar, eine Geschlechtsumwandlung ist das nicht.
Rede mit Deinem Kind und gehe zu einer Beratungsstelle -ist das wirklich immer das einzige, was ein Ratsuchender hier hören darf?
02.11.2018, 12:10 Uhr | bke-Fiona-Mira
Hallo grüneshaus,

sie haben sich schon sehr damit beschäftigt, wie es weitergehen könnte, wenn Ihre Tochter auf dem (vor kurzem) eingeschlagenen Weg bleibt.
Dass Sie das sehr belastet ist nachvollziehbar.

Kürzlich kam zu dem Thema eine Sendung in der Reihe Quarks und Co - ein Betroffener beschrieb da seinen Weg von einer weiblichen zu einer männlichen Identität.
Im Gegensatz zu dem, wie Sie Ihre Tochter beschreiben, war es für ihn schon von früher Kindheit klar, dass er sich in seiner angeborenen Geschlechtsrolle nicht stimmig fühlt.

Ob und wie es für Ihre Tochter ist kann von hier nicht eingeschätzt werden - da kann die Zeit und Gespräche Ihnen helfen, mehr Klarheit zu bekommen.

Eine Möglichkeit für Sie wäre auch, dass Sie sich (ob nun mit oder ohne Ihre Tochter) an einer Erziehungsberatungsstelle vor Ort beraten lassen, sei es , um mit jemand Neutralem z.B. darüber zu sprechen, wie Sie mit Ihrer Tochter umgehen können.

bke-fiona-mira
02.11.2018, 07:17 Uhr | GruenesHaus
Natürlich macht das Angst. Wenn Sie sich weiterhin damit identifiziert, hat das weitaus mehr, als nur soziale Folgen und diese sind irreversibel: schädliche Hormone schlucken, Brustamputation, schmerzhafte Genitaloperationen,...
Eine Entscheidung in sehr frühen Jahren, niemals Kinder haben zu können, etc.

Aber ich muss demütig feststellen, darauf habe ich keinen Einfluss.

Eines möchte ich hier aber noch loswerden: diese gut gemeinte, aber eventuell nicht immer gut gemachte Toleranz vieler Leute auch hier im Forum hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben junger Menschen und kann extrem gefährlich sein.

Die Studienlage sagt, dass eine sehr große Zahl an Kindern und Jugendlichen mit einer Geschlechtsdysphorie diese im Erwachsenenalter nicht mehr haben. Ein Teil wird heterosexuell ein großer Teil schlicht homosexuell. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschen, die eine medikamentöse und operative Umwandlung durchlaufen, suizidiert sich danach, weil es doch nicht der Kern ihrer Probleme war. Einige machen sie auch wieder rückgängig. Das kommt nur interessanterweise nicht in den Medien.

Folgt man dem aktuellen Trend, die Kinder im anderen Geschlecht zu bestärken, nimmt man ihnen die Chance, diese Entwicklungskrise zu durchlaufen und eine eigene Identität zu entwickeln, die vielleicht schlicht jenseits der üblichen Geschlechterrollen liegt. Das kommt einem vor, wie ein Massenexperiment mit ungewissem Ausgang. Interessierte Chirurgen treffen auf verunsicherte Menschen.

Einem Menschen mit Anorexie bestätige ich auch nicht, dass er zu dick ist... schon mal darüber nachgedacht?
01.11.2018, 19:30 Uhr | GruenesHaus
Brief hab ich schon geschrieben. Auch weil ich dachte, das artet dann nicht wieder in eine sinnlose Diskussion aus.
Fand sie nicht gut.

Sie hat es zwei Freunden gesagt... die finden das total klasse von ihr. Schule weiß noch nix. Die Community im Internet steht voll hinter ihr...

Ein Irrsinn.

Ich hab jetzt entschieden, es ist, wie es ist. Reden, schreiben nützt nicht. Wir warten einfach ab. Mehr können wir nicht tun.

Mit unseren Ängsten müssen wir selbst klar kommen.
01.11.2018, 18:01 Uhr | Ruba
Dann schreib ihr einen Brief.
Wie handhabt sie ihren Geschlechtswandel eigentlich in der Schule und in anderen Gruppen?
01.11.2018, 17:26 Uhr | GruenesHaus
Gespräche wären toll... momentan sind die leider nicht möglich. Sie blockiert vollkommen und macht dicht.
Das auszuhalten ist echt schwer.
Aber wohl oder übel müssen wir das wohl so akzeptieren.
Man steht dem ganzen sehr hilflos gegenüber...leider.
Aber wie Ruba schon schreibt, Abgrenzung gehört zum Erwachsen werden dazu. Eine gute Freundin meinte heute zu mir, sich gegen Eltern wie uns abzugrenzen, sei auch extrem schwer, da wir eben sehr tolerant sind. Im Grunde hat sie meinen einzigen wunden Punkt gefunden und auch getroffen...
Wir haben zumindest im Moment keine Wahl, als es so hinzunehmen. Dennoch bedeutet es für uns alle (mich, ihren Vater und ihren Bruder) nicht, mitzumachen.
Dass wir sie lieben, wurde ihr versichert. Liebe meint aber für uns alle nicht, unmittelbar in ihre Realität einzutauchen, sondern eben auch Fragen zu stellen.
01.11.2018, 16:32 Uhr | bke-Fiona-Mira
Hallo grüneshaus,

gleich am Anfang etwas zur Technik: Sie können den Empfang von persönlichen Nachrichten in Ihrem Benutzerprofil einstellen - das geht über "Meine bke" in Ihrem Profil.

Zu Ihrer Frage, Ruba, ob man es ausschließen kann, ob das Mädchen nur einer Modeerscheinung folgt - das kann man so allgemein nicht beantworten, das kommt immer auf den Einzelfall an.

Hier kommen einige meiner Gedanken beim Lesen des bisher Geschriebenen:

Ich kann mir vorstellen, dass man als Eltern erst einmal aus allen Wolken fällt, wenn einem sein Kind eröffnet, dass es von nun an statt eines Mädchens ein Sohn sein will und auch vollständig so behandelt werden will.
Da muss man sich erst einmal "eindenken", was das alles bedeutet, was man für Gedanken und vor allem Sorgen dazu hat.
Man wünscht sich für sein Kind, dass es gut und unbeschwert leben kann, dass es ihm in der Gesellschaft in der es lebt gut geht.
Und wahrscheinlich macht man sich große Sorgen, wie es dem Kind gehen wird mit den Vorurteilen denen es gegenüberstehen kann, dass es sich dagegen wehren muss, dass es es schwer haben wird, seinen Weg so zu gehen.

Gleichzeitig muss man sich als Eltern mit seinen eigenen Werten auseinandersetzen - wie z.B. ob die Tochter ein Mann sein will, weil es denkt dass es Männer in unserer Gesellschaft leichter haben.

Ich kann mir vorstellen, dass es furchtbar schwer ist, sich sein Kind auf einmal in einer anderen Geschlechtsidentität vorzustellen.

Was allerdings mein Hauptgedanke war war, dass man zu seinem Kind als Elternteil hält , wie Sie, grünes Haus, selber schreiben.
Die Botschaft sollte sein: Wir lieben dich, und werden für dich da sein - egal ob du nun Mann oder Frau bist.

Was dabei sehr nötig ist ist, ist, dass man sich über das, was einem Sorgen macht, wie es einem damit geht, mit allen Zweifeln die jede Seite dabei hat , auseinandersetzen sollte.

Keine leichte Sache - aber die Gespräche dazu können wieder sehr viel Annäherung bringen : )

liebe Grüße, bke-fiona mira
01.11.2018, 16:10 Uhr | Ruba
Das freut mich:)
Transgender ist bei Jugendlichen zur Zeit ein großes Thema und ich will wirklich niemanden zu nahe treten, der im falschen Körper geboren wurde. Und ganz sicher merken viele dies auch erst in der Pubertät.
Aber diese Internetforen bergen dennoch die Gefahr, dass Jugendliche sich in dieser sehr schwierigen Lebensphase in etwas hineinsteigern.
Es ist eine schwierige Gratwanderung seinem Kind Verständnis zu zeigen und ihm dennoch die Hintertür offen zu lassen Entscheidungen zu korrigieren ohne das Gesicht zu verlieren.
01.11.2018, 14:17 Uhr | GruenesHaus
Hallo Ruba, danke für deine Antwort. Es war die erste, bei der ich mich verstanden gefühlt habe.
Wie das funktioniert mit den PN muss ich noch herausfinden. Ich bin hier ganz neu angemeldet.
Viele Grüße
01.11.2018, 13:30 Uhr | Ruba
Hallo,
ich kann Deine gesamten Bedenken komplett nachvollziehen!
Und ob Deine Tochter wirklich eigentlich ein Junge ist, in einer Identitätskrise steckt,, einer Mode folgt oder sich von anderen in eine Vorstellung hat hineinreden lassen, ist für euch nicht mit 100 prozentiger Sicherheit zu sagen.
Sicher wollt ihr ihr den Schritt zurück auch offen halten. Und vermeiden, dass sie aus Scham in einer Rolle verharrt, die eigentlich nicht wirklich die ihre ist.
Ganz ehrlich : Teenager spinnen auch mal rum.
Und vielleicht könnt ihr Deiner Tochter genau diese ganzen Bedenken schildern, evtl auch in einem Brief.
Pubertät dient u.a. auch der Abgrenzung vom Elternhaus. Das ist evolutionstechnisch nötig.
Und wir Eltern dürfen authentisch sein.
Dann sind wir eben altmodisch und notfalls auch intolerant. Selbst für Eltern mit eindeutigen Transgender Kindern ist es schwer das zu akzeptieren. Aber so ein plörtlicher Wandel? Daran muss man sich erst einmal gewöhnen und darf dem skeptisch gegenüber stehen. Es ist natürlich schade wenn Deine Tochter sich unverstanden fühlt, aber versucht ihr zu verdeutlichen, dass es euch schwer fällt euch von eurem geliebten kleinen Mädchen zu verabschieden und ihr im Gegensatz zu ihr nicht Monate Zeit hattet euch darauf einzustellen.
Ich wollte Dir eine PN schreiben, aber leider hast Du die Funktion deaktiviert.
Frage an die Moderatoren: Schließen Sie wirklich aus, dass das Mädchen nur einer Modeerscheinung folgt und sich durch andere Jugendliche im Internet Bestätigung geholt hat?
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Ruba
01.11.2018, 09:11 Uhr | GruenesHaus
Zum Thema, hierzu eine spezialisierte Beratungsstelle zu finden: die nächste ist über 100 km entfernt. Und ich habe etwas Zweifel, ob diese auch immer wirklich neutral und ergenisoffen sind oder ob dahinter nicht oft - durch Diskriminierung entstandene und nachvollziehbare -Parteiliche Haltungen stehen.
Es gibt auch viele Stimmen, die sagen, die rapid onset gender Dysphorie ist ein durch soziale Netzwerke bedingtes Jugendphänomen.
Nur wer das sagt, setzt sich sofort sehr aggressiven Reaktionen aus. Es ist schwer abzuschätzen und als Eltern noch schwieriger, wozu auch zu viel (wohlmeinende aber dadurch nicht immer hilfreiche) Toleranz führt ...

Treffer: 22

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