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15.11.2016, 22:02 Uhr | besorgte-mutti
Mich würde mal interessieren, wie bei euch alleinerziehenden Muttis das so mit dem Umgang klappt und wie eure Umgangsregelungen sind bzw. wie flexibel man sein muss.

Wir haben es jahrelang so gehalten, dass ich mir Ende des Jahres einen Jahres-Urlaubs-Schichten-Plan habe geben lassen, so dass ich mich auf die entsprechenden Zeiten einstellen kann, wann Umgang ist und wann eben nicht. Doch seit einiger Zeit funktioniert das so absolut gar nicht mehr!
Ich habe zwar den Plan, aber der stimmt oft einfach nicht und dann kriege ich ständig eins auf die Mütze, weil ICH den Umgang unterbinde!?
Beispiel: es ist (bereits Ende des Jahres!!!) auf dem Plan vermerkt, dass der Kindsvater an einem Tag X im Jahr - ein Tag der auf einen Umgangstag fällt - nicht kommt. Ok, kann ich akzeptieren... ABER wenn er dann 2 Stunden vor der regulären Umgangszeit anruft und fragt was denn nun sei, weil ja Umgangstag ist, dann fasse ich mich doch an den Kopf! Wenn ich zu hören kriege... "ach, der Termin wurde um zwei Wochen verlegt, ich komme am nächsten Umgangstag nicht, dafür bin ich aber nachher da" dann könnte ich kotzen!!!

Es ist ja nicht so, dass die Kinder ständig zu Hause sitzen und darauf warten, ob der Kindsvater seine Termine im Griff hat oder nicht!

In wie weit ist man als Elternteil verpflichtet bei solchen Aktionen den Umgangstag umzulegen?
Es ist ja nicht so, dass man nicht genug Zeit hätte solche Sachen zu planen und richtig bekannt zu geben. (Es ist noch zu erwähnen, dass es sich um Termine handelt, welche a) mindestens ein Jahr vorher feststehen und sich definitiv nicht einfach mal so verschieben.).

Wie sieht es aus mit "Freizeitvergnügen" während eines Umgangstages? Also ich meine damit eher "Freizeitvergnügen" für den Kindsvater alleine. Sind wir verpflichtet den Umgang ausfallen zu lassen / oder eher umzulegen, nur weil der Kindsvater lieber seinen privaten Aktivitäten nachgehen möchte?

Bitte keine Vorhaltungen oder böse Kommentare. Ich möchte einfach nur mal erfahren, welche Erfahrungen andere Muttis so gemacht haben und wie sie mit solchen Sachen umgehen / umgehen würden.
16.11.2016, 13:22 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo besorgte-Mutti,

Sie möchten sich mit anderen betroffenen Müttern über Umgangspläne austauschen bzw. darüber, wie zu verlässig diese eingehalten werden. Das ist ein Thema, das häufig zu Konflikten zwischen Elternteilen führt und in der Beratung angesprochen wird. Viele Elternteile bevorzugen inzwischen eine festgelegte Jahresplanung mit festen Wochenenden, Feiertagen und Urlauben. Oft habe ich den Eindruck, dass die arbeitenden Väter sich das Recht herausnehmen, die Planung zu bestimmen. Die Frauen werden ermutigt, eigene Planungsansprüche in die Verhandlungen einzubringen. Natürlich kommt es vor, dass spontan mal Terminabsagen stattfinden oder getauscht werden muss. Da sollte die Absprache gelten, dass eine Änderung nur dann vorgenommen wird, wenn es bei beiden passt. Ansonsten muss eben ein Wochenende ausgesetzt werden. Das tritt oftmals bei großen Entfernungen auf...Spontanen Wünschen würde ich nachgeben, wenn es tatsächlich spontan bei Mutter und Kind passt und Terminveränderungen nicht die Regel sind. Auf keinen Fall sollten Kinder immer in "Abholbereitschaft" stehen!!

In Ihrem Fall scheint es besser zu sein, die Jahresplanung festzulegen und vielleicht bei "Wackelterminen" ein Fragezeichen zu setzen und die Vereinbarung zu treffen, dass vielleicht abgesagt werden kann, ansonsten aber der Termin steht. Auf ein Fragezeichen im Kalender kann ein Kind vorbereitet werden...Dann wäre in Ihrem Fall klar gewesen, dass der Vater kommt, wenn er nicht kurz vorher abgesagt hat. Diese Absprachen erfordern auf der Seite der Elternteile Toleranz, Zuverlässigkeit, eine kooperative Haltung und für diese Situation die Reife mit den eigenen verletzten Gefühlen einen Umgang zu haben. Ansonsten sollten professionelle Außenstehende mit in den Planungsprozess einbezogen werden.

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
16.11.2016, 10:09 Uhr | Pauliprinzessin
Also ganz einfach:

Nachdem es über etwa drei Jahre danach ging was denn der KV für Freizeitaktivitäten für sich haben wollte und wir deshalb ziemlich unregelmäßig und auch nach dem Bundesligaspielplan, nach WM und EM usw... den Umgang drum herum gebaut haben,ich hab auch beim KV in der Wohnung mein Kind bespaßt bis ein Fußballspiel durch war.... habe ich einfach gestreikt.
Die Dame beim Jugendamt war der Meinung Freizeitwünsche gehen vor- ich war da deutlich anderer Meinung. Sie war also keine Hilfe, ich musste mir was andere überlegen.

Also ganz einfache Kiste: Am Ende des Jahres alle Umgangstage des Folgejahres schriftlich mitgeteilt- mit der Bitte um Bestätigung und falls was nicht passt dann verbindlichen Vorschlag.
Der Anwalt, den der KV daraufhin aufgesucht hat, hat ihm klipp und klar zu verstehen gegeben, dass es ja wohl äußerst großzügig und vollständig wäre was da vorgeschlagen wurde und ihm damit allen Wind aus den Segeln genommen.

Seit dem gibt es jedes Jahr zur gleichen Zeit den Plan für das Folgejahr, manche Sachen sind ja immer wiederkehrend, wie jedes zweite Wochenende, bestimmte Feiertage usw..Hauptsächlich geht es noch um Ferienregelungen.
Natürlich jedes Jahr wird wieder versucht- ich muss doch die Wünsche des KV berücksichtigen, er hätte Mitspracherecht usw... Das höre ich schon gar nicht mehr. Ich bin nicht der Babysitter für den KV , wenn er lieber am Spielfeldrand steht oder mit Kumpel/Kumpelin usw was machen will. Dazu hat er genug Freizeit zur Verfügung. Ich muss auch sehen, dass ich meine Wünsche so plane, dass ich sie mit dem Kind in Einklang bringen kann. Geht eben nur das Konzert wenn das Kind beim KV ist ansonsten habe ich Pech gehabt. So ist das nun mal wenn man Kinder hat.

Mein Standpunkt ist da ziemlich klar: Entweder er nimmt den Kurzen oder lässt es eben sein, dann aber mit vorheriger Ansage und dann fällt es eben aus.
Klar, es gab auch schon mal den Anruf- bin so krank , kann nicht. Dann ist das in Ordnung, bin ja da in den meisten Fällen. Aber Hole nicht, hole Tag später usw... das ist nicht! Je nach Alter muss der Umgangselternteil ja nicht die ganze Zeit beaufsichtigen, er kann sich auch jemanden holen oder die Kiddies mal eine Stunde allein lassen. Schließlich soll Umgang auch dazu dienen das Leben des Umgangselternteils mit zu erleben- es ist keine Verpflichtung den Kiddies nur Ausnahmezustand Spaß zu gönnen.

Wenn Kinder älter wird es ja noch komplizierter. Sie haben dann eigene Wünsche, da müssen die Eltern dann beide mitziehen und wenn sie dann lieber am Wochenende Party mit Übernachtung wollen statt Papa Wochenende, dann ist das zu akzeptieren. Auch wird es dann nicht mehr 3 Wochen SoFe jeweils pro Elternteil sein sondern da fährt Kind eben lieber zwei Wochen mit der Jugendgruppe weg und es bleiben nur noch wenige Tage Papa bzw. Mama Zeit.
Trotz getrennter Eltern sollten doch die Kiddies so normal wie möglich leben, dazu gehört eben dass sie selbst entscheiden was sie mit ihrer Freizeit am Wochenende dann anfangen wollen oder in ihren Schulferien.

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