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28.04.2016, 22:09 Uhr | Melody2405
Hallo zusammen,

Ich selbst bin noch keine Mutter, Arbeite aber als Heilerziehungspflegerin in einen Integrativen Kindergarten.
Und bräuchte da mal ein paar Ratschläge was wir als Erzieher tun können um das Kind zu schützen und wie wir aber auch der Mutter Verdeutlichen können, dass dieses Verhalten was sie an den Tag legt ihren Kind schadet?
Wie können wir die Mutter dazu ermutigen sich Hilfe zu holen? Gut eig. müsste ich mich abgrenzen, doch mir tut das Kind leid. Deshalb erhoffe ich mir hier auf hilfreiche Antworten.

Ich versuche mal die Situation zu schildern. Die Mutter von dem Kind um die es geht verhält sich wie eine Vierzehnjährige. Sie hat Kontakt zu einer Mutter aus der Kita aufgenommen die ein Kind mit Behinderung hat.
Wir haben bei den Kontakt sehr bedenken, denn seid dem macht die Mutter ihr Kind was eig. Nur Wahrnehmungsverzögert ist behinderter als es ist. :o
Dieses Kind hat viele Fortschritte gemacht, wir hatten uns alle gefreut und jetzt ist das Kind wie ausgewechselt. Es hat regelrecht Angst wenn es angesprochen wird und zugt zusammen. Es geht nicht mehr allein auf die Toilette merkt noch nichtmal mehr wenn es was in der Windel hat und braucht ganz viel Begleitung im Tagesablauf. Es Kneift sich in die Stirn und redet komm noch. Das Kind ist 3 Jahre alt.
Aber das schlimmste ist, dass die Mutter ihr Kind vernachlässigt. Sie zieht das Kind nicht Wetter gerecht an und trinkt mit ihren Mann zusammen viel Alkohol wo ich mir denke: "Hallo gehts noch?!" Dies in der Gegenwart des Kindes zu tun finde ich sehr gefährdend.

Wir sind am Überlegen ob wir eine Fallberatung machen und das Jugendamt einschalten, doch wenn wir jetzt Falsch handeln, dann nimmt die am Ende das Kind noch aus der Einrichtung. *speechless* Ich finde das auch nicht so wirklich gut. Aber wie sollen wir uns Verhalten?
Wir haben für das Kind ja eine Verantwortung.

Mein Bedürfnis ist das Kind zu schützen vor dieser Mutter.

Ich wäre über Antworten sehr dankbar.

Viele Grüße,

Melody
Auch wenn alles zerbricht geht es weiter für dich!
13.06.2016, 16:17 Uhr | Spidermom
Hallo,

schön dass du die Kinder aus deiner Einrichtung gut im Blick hast! Ich würde dir empfehlen, mit der Mutter ins Gespräch zu kommen. Vielleicht erst mal über kleinere Sachen, wie die Kleidung. Dass du den Eindruck hast, das Kind ist für das Wetter ziemlich warm/kalt angezogen, und fragst wie sie das sieht.
Kinder können ja manchmal auch sehr eigene Vorstellungen darüber haben was sie anziehen wollen. Unser Junge ist auch manchmal eher abenteuerlich angezogen oder auch nicht angezogen, je nachdem wie die Anziehdiskussion so verlaufen ist.
Vielleicht könnt auch vereinbaren dass sie etwas längeres oder kürzeres für ihn einpackt oder in sein Fach tut, falls ihr so etwas habt. Dann kannst du beim Abholen einfach sagen :"Ihm war ziemlich kalt, deswegen haben wir ihm was längeres angezogen."
Frag sie doch auch mal zwischendurch wie es ihr gerade geht, zuhause und auch mit dem Jungen. Wenn du nicht die "richtige" Zuständige bist könnt ihr ja auch den Eltern ein Gespräch anbieten wo ihr zu zweit erzählt, was der Junge gerade macht, was ihr schönes zu berichten habt und was euch aufgefallen ist. Hört euch auch an was die Mama so zu berichten hat. Vielleicht kann dadurch schon einiges klarer werden und wenn die Mama dafür offen ist kannst du vielleicht auch die ein oder andere Empfehlung abgeben - nicht im Sinne von, was sie falsch macht, sondern eher "Hast du schonmal probiert, es so zu machen?"
Mit einem Kind in einer der Trotzphasen kann es für Eltern ganz schön stressig sein, gerade wenn man selbst nicht so recht weiß was man machen soll. Und es tut gut sich mal darüber auszukotzen, sie wird dir sicherlich dankbar sein.

Was das "Mitkriegen", da würde ich fragen was sie damit meint. "Du sag mal, du hattest neulich gesagt, der Junge kriegt viel mit. Was meinst du damit?" Kann ja gut sein dass es gerade in der Familie Streit gibt den der Junge mitgehört hat. Vielleicht kannst du die Situation der Mama nach einem Gespräch besser verstehen und beurteilen. Und wenn es da Merkwürdigkeiten gibt kannst du sie direkt mit aufschreiben.

Was meint denn dein Kollege dazu?

Ganz liebe Grüße
13.06.2016, 00:24 Uhr | Melody2405
Hallo ich wollte mal berichten was es neues gibt. Wir behalten die Mutter sehr stark im Auge wie sie den kleinen in die Einrichtung bringt. Wir schreiben in einen Buch mit Datum rein wie der kleine in die Kita gebracht wurde. Damit wir wenn es sich immer mehr steigert handeln können.
Wir sind ganz froh nur das der Antrag durch ist und er den Platz noch hat für ein integrationskind zu sein. *smiling* denn die den Antrag genehmig haben behalten die Mutter auch ganz genau im Blick, was wir ganz gut finden, dass noch eine zweite Institution erkannt hat, dass mit dieser Mutter was nicht stimmt. Wir hoffen das die Mutter so zu Besinnung kommen wird. Drück uns weiter die Daumen bitte, dass es uns gelingt der Mutter klar zu machen wie fahrlässig sie mit ihrem Kind umgeht.

Liebe Grüße,

Melody *bye*
Auch wenn alles zerbricht geht es weiter für dich!
29.04.2016, 22:29 Uhr | Melody2405
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps, was wir als Team tun können und wo wir uns hinwenden können.
Das mit den Tagebuch anlegen und da alle wichtigen Beobachtungen zu Dukomentieren finde ich sehr gut und werde ich im Team vorschlagen. Denn damit hätten wir handfeste beweise die wir der Mutter auch sagen können.
Denn die muss einfach mal aufwachen!
Die Behandelt den kleinen wie ein "Baby." *sad*
Es stimmt es ist schön wenn Eltern Kontakt in der Einrichtung knüpfen, aber nicht um sich abzuschauen wie das andere Kind mit Behinderung ist. Richtig Spielen mit den Kind kann der kleine nicht. Denn das andere Kind ist im Rollstuhl. Sie kann nicht laufen. Sie liegt sehr viel, dass sie nicht ständig in Rollstuhl sitzen muss. Aber in der Trotzphade könnte er schon sein. Er sagt zu allen grad nein. Aber er macht in seiner Entwicklung sehr viele Rückschritte, dies finde ich das erschreckende. :-o
Und er ist ein wirklich sehr pfiffiger 3 Jähriger Junge für sein Alter. Heute als ich mit ihm auf den Bauteppich war hat er mit mir sehr viel geredet und hat auch tolle Dinge gesagt. Aber oft ist er so im Stress und erschreckt wenn wir ihn nur ansprechen. Das ist doch nicht normal oder?
Die Mutter hat schon so ne Äußerung mal gebracht, dass er die Nacht nicht gut geschlafen hat und wenn er komisches Zeug redet liegt es darin das er viel mitbekommt. *ähm* was soll man von so einer Äußerung halten? Mich macht diese Mutter so wütend. Leider ist das Kind nicht mein Bezugskind, mein Kollege ist für ihm zuständig. Aber mich beschäftigt dies sehr. Der kleine tut mir sehr leid. *sad*

Viele Grüße,

Melody
Auch wenn alles zerbricht geht es weiter für dich!
29.04.2016, 17:24 Uhr | Louise-19
Ps: Was vielleicht auch sein könnte:
daß das Kind in die Trotzphase geraten ist,
und seine Mutter damit überhaupt nicht klarkommt??

Gibt es bei Euch Info-Veranstaltungen zur Trotzphase?
lG, Louise
29.04.2016, 17:15 Uhr | Louise-19
Hallo, Melody,
könntet ihr vielleicht zusätzlich noch mit der Mutter des behinderten Kindes reden?
Grundsätzlich ist es doch schön, wenn sich Mütter anfreunden,
sich auch gegenseitig besuchen,
die Kinder miteinander spielen und auch eine andere Familie kennenlernen *smiling*

Vielleicht ist ja das Problem, daß sich das Kind an seinem kranken Freund orientiert,
und sich deshalb so verhält;
wie läuft es denn ab, wenn die beiden Kinder bei Euch miteinander spielen?
Vielleicht ist das behinderte Kind älter oder dominanter,
oder das gesündere ist rücksichtsvoller,
oder gemeinsames Spielen ist nur auf diese Weise möglich?

Bitte bleib auf jeden Fall dran,
viele Grüße,
Louise
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Louise-19
29.04.2016, 12:49 Uhr | bke-Claire-Diallo
Hallo Melody2405,

als Moderatorin dieses Elternforums begrüße ich Sie sehr herzlich und bedanke mich für Ihre Anfrage.

Sie und Ihre KollegInnen machen sich Sorge um ein Kind in Ihrer Einrichtung. So wie Sie die Situation schildern, halte ich Ihre Sorge auch für gerechtfertigt.
Der nächste Schritt ist wäre es, zu einer Einschätzung zu gelangen, ob das Kindeswohl gefährdet ist. Um hier Klarheit zu bekommen gibt es die „insoweit erfahrene Fachkraft“ nach §8aSGB VIII. In der Regel sind das MitarbeiterInnen von Beratungsstellen, die mit Kindern in Not zu tun haben. Wenn Ihnen keine Liste vorliegt, dann müssten Sie sich deshalb an das Jugendamt wenden.

Diese Fachkraft trifft sich dann mit Ihrem Team inklusiv Leitung und erarbeitet mit Ihnen, ob es sich tatsächlich um Kindeswohlgefährdung handelt. Die Beratung ist anonym, d.h. Namen von Kind und Eltern werden nicht genannt. Letztendlich bleibt die Verantwortung bei Ihnen als Fachkräfte vor Ort. Wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass eine Gefährdung vorliegt, dann müssen Sie sich an das Jugendamt wenden. Davor ist die Mutter aber zu unterrichten.

Zur Einschätzung der Kindeswohlgefährdung gibt es Bewertungsbögen. Aus diesen ergibt sich, was alles darunter fällt.

Viele herzliche Grüße, wenn Sie dazu noch Fragen haben, können Sie sich gerne weiter an uns wenden.

bke-Claire-Diallo
29.04.2016, 07:54 Uhr | anni123
Hallo
So wie fu schilderst hört es sich so an als ob ihr nicht sicher seid ob wirklich ein Gefährdung vorliegt die gemeldet werden muss. Soweit ich in Erinnerung hab wurde uns (ich bin gelernte Erzieherin aber zurzeit zuhause wegen den Kindern ) mal gesagt das man in solch einem Fall ein Tagebuch anlegen soll in dem man über 3 bis 4 Wochen konkret dokumentiert was einem auffällt. Z.b. Aussagen des Kindes oder Hygiene Zustand etc. Je nachdem was genau zusammen kommt ergibt sich dadurch direkt ein klareres Bild. Wenn man dann noch unsicher ist kann man entweder noch weiter sammeln oder erst einmal beim Jugendamt eine Beratung machen lassen in welcher der Fall anonym besprochen wird um gemeinsam zu entscheiden wies und ob es weiter behandelt wird. Ist allerdings auch schon 5/6 Jahre her als wir das im Kiga besprochen haben, glaube aber noch das sich da viel geändert hat.
Konkret situationsbeschreibungen können auch sehr hilfreich für ein Eltern Gespräch sein.

Treffer: 8

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