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07.05.2018, 21:27 Uhr | Jasper1705
Hallo miteinander,

ich würde gern nur ein paar Ratschläge bekommen um unserem Sohn zu helfen, denn meine Frau kann irgendwann nicht mehr und ich habe so oder so schon keine Geduld mehr.
Außer unserem Kinderarzt haben wir keine Ansprechpartner, dem hiesigen Jugendamt traue ich nicht so recht über den Weg, dafür ist deren Ruf zu schlecht und meine - geringen - Erfahrung - durchweg negativ.
Die einzige Psychologin die wir und der Kleine aus Erfahrung kennen liegt keinem von uns, die Dame war uns einfach viel zu überheblich und verbrachte die kurzen Sitzungen 30 Minuten mit einem Elternteil anstatt wie wir glaubten lieber mit unserem Sohn zu verbringen.

Unser Sohn, 9 Jahre hat ADHS, die Probleme in der Schule werde wöchtentlich größer, wir wurden gebeten ihn aus der Kernzeitbetreuung zu nehmen und zu Hause wird sein Verhalten auch immer schwieriger.
Er hat die "normalen" Symptome, die wohl die meisten betroffenen Eltern kennen. Unkonzentriert, wenig Freunde, wenn sein Gerechtigkeitssinn verletzt wird wird er laut, er selbst ist nicht aggressiv, verteidigt sich aber so gut er kann. Sehr empfindlich, mittelprächtiger Schüler. Wird in der Schule, auf Grund seiner Herkunft (Und auch seines Verhaltens) gemobbt und geschlagen: Kleiner Dreck XXXXX, mit XXXX spielen wir nicht usw.. Ihm fehlen im Vergleich zu seinen deutschen Mitschüleren ca 15 cm in Größe und genauso viele Kilos.

Vielleicht kann man uns ja irgendjemand - Person oder Institution - aus dem Raum TÜ/RT nennen bei der wir einmal unser Glück versuchen könnten.

Ausführlichere Infos kann ich auf Wunsch gern einmal posten.

Er bekommt bereits Medikamente.
16.05.2018, 06:57 Uhr | marinadiezweite
Hallo Jasper 1705, nach wenigen Minuten eine ADHS-Diagnose zu stellen, das halte ich von einem Arzt für sehr gewagt. Eine Diagnose beinhaltet ja neben der Beobachtung und Beurteilung des Kindes auch eine Befragung, wie er sich zu Hause, bei Freunden, in der Schule verhält. Und dieses Verhalten sollte mindestens ein halbes Jahr bestehen. Mehrere Tests sind nötig. Warum mehr als ein halbes Jahr. Weil manche Kinder stark auf Veränderungen reagieren mit Auffälligkeiten. Umzug, Stress in der Schule, gemobbt werden wegen seiner Größe oder wegen Dummheit, sonstwas. Darauf reagieren viele Kinder mit ADHS-ähnlichen Symptomen, die nicht einfach als ADHS abgetan werden sollten.
Das hilft einem dann nämlich leider auch nicht weiter. Bestätigt nur, achso, der Junge ist ein Problem.
Klärt nochmal in der Schule, was da alles los ist. Was man verändern kann.
Gerechtigkeitssinn ist kein typisches ADHS-Zeichen, eher ein schöner Charakterzug, der manchmal ein bisschen zu Problemen führen kann in der Schule. Wo man vielleicht mal 5 gerade sein lassen kann und dein Kind diskutiert dann endlos, obwohl es in dem Unterricht weitergehen soll.
Da kann man vielleicht eher einzelne Verhaltensweisen noch genauer beobachten und daran gezielt arbeiten. ADHS ist immer so ein Stempel, als wenn man das dann mit Medis reparieren kann.
08.05.2018, 21:22 Uhr | Jasper1705
Zunächst vielen Dank für die Antworten,
ich muß gestehen das ich nicht damit gerechnet hatte.

Unser, bzw. sein Kinderarzt hatte den Verdacht das es sich auf Grund seines Verhaltens um ADHS handeln könnte.
Wir waren dann bei einer örtlichen Kinderpsychologin die nach 4 Mintuten, das ist keine Übertreibung meinerseits, sofort ADHS diagnostizierte.
Nach einigen weiteren Terminen deren Ablauf ich bereits erwähnte wurden wir noch beim Jugendamt vorstellig, bekamen eine Anlaufstelle die wir auch besuchten
aber die wenig bis gar keinen Sinn machten - natürlich eine subjektive Wahrnehmung.

Ich habe heute einen Gesprächstermin beim Kinderarzt vereinbart um ggf. weiter Ratschläge zu erhalten.
Die hier genannten Alternativen werde ich natürlich auch umgehend weiter verfolgen/nachgehen.

In der Schule unseres Sohnes besteht seitens des Lehrkörpers keinerlei Kenntnis zu ADHS, ich kann mir nicht vorstellen das es bisher keinen ADHS Schüler dort gab.
Wie dem auch sei, ich werde seiner Klassenlehrerin einmal die Empfehlung des Landes BW ausdrucken wie man Kinder beurteilen und benoten könnte.

Ob ich mir damit Freunde schaffe oder nicht ist mir relativ egal.

Zunächst aber vielen Dank für die Antworten und Ratschläge die ich Euch hoch anrechne.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Jasper1705
08.05.2018, 09:01 Uhr | AnjaLe
Hallo Jasper1705,

wer hat das ADHS diagnostitiziert, der Kinderarzt?

Ich würde ihn in einer (Klinik-) Ambulanz für Kinder und Jugendpsychiatrie vorstellen, falls ihr da schon gewesen seit, eine 2. Meinung einholen. Das mit dem ADHS ist so ein Ding, mittlerweile geht man ja auch dahin, Erwachsene dahingehend zu diagnostizieren?! Möglicherweise liegt auch eine Entwicklungsstörung vor (kleiner/leichter) und das die Medikamente gegen ADHS nicht wirklich wirken, mag daran liegen!? Vielleicht ist er auch falsch eingestellt, das Mobbing äußert sich in Verhaltensstörungen, die dann pauschal als ADHS abgetan werden. Wer weis?

Ich habe Dir eine PM dazu geschrieben.

LG Anja
08.05.2018, 08:40 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Jasper1705,

ein herzliches Willkommen von der Moderatorenseite unseres Unterforums!

Ihr Sohn leidet unter einer Aufmerksamkeitsstörung, die medikamentös behandelt wird und gerät in der Schule zunehmend ins Abseits, weil er Ziel von Angriffen ist. Nun suchen Sie eine geeignete Hilfe für Ihren Sohn. Therapeutische Angebote bei Ihnen in der Gegend können Sie am besten über Kinderärzte oder die üblichen Suchstrategien im Internet finden. Zudem müssen Sie Kontakt zu einem Kinder- und Jugendpsychiater haben, der die Medikamente verordnet. Was sagt der denn? Vielleicht melden sich ja Elternteile, die Ihre Gegend kennen.

ADHS Kinder befinden sich meistens in einem Teufelskreis von Strafen, Kritik, unangemessenem Verhalten und wieder Ablehnung wie auch Strafen. Therapeutisch gehört neben der Medikation verhaltenstherapeutische Arbeit mit dem Kind wie auch Elternarbeit zum Programm. Insofern ist es nachvollziehbar, dass die Psychologin sich ein Bild von Ihnen als Eltern macht. Wie Sie auf Ihren Sohn reagieren, ihn unterstützen und ihm einen Rahmen geben, ist ein entscheidender Punkt! Ebenso ist es wichtig, in der Schule aufzuklären und die Lehrer mit ins Boot zu nehmen. Was wird denn getan, um Ihrem Kind in der Klasse zu helfen? Sie sollten versuchen, mit anderen Eltern in Kontakt zu treten und um Verständnis werben. Ihr Sohn benötigt Regulation und Anerkennung, d.h. er benötigt Erfolge! In welchen Bereichen fühlt er sich wohl? Geht er außerschulisch irgendwo hin, zum Sport zum Beispiel?

Dies sind meine ersten Gedanken zu Ihrem Anliegen. Gerne tauschen wir uns hier weiter mit Ihnen aus!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
08.05.2018, 08:20 Uhr | Louise-19
Hallo, Jasper,

Du klickst links, unter Deinem Namen,
auf "Wichtige Infos",
dann kommt eine rote Liste,
und dort klickst Du auf "Beratungsstellensuche".

Garantiert bekommst Du noch andere Antworten,
aber das dauert etwas.
LG,
Louise
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Louise-19

Treffer: 6

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