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19.09.2016, 19:50 Uhr | bke-Georg Reuber
Liebe Mütter und Väter,

in der Onlineausgabe des Spiegel wurde am 29.07.2016 ein Beitrag unter dem Titel "Kindernotaufnahme - Seid froh, wenn ihr warten dürft" veröffentlicht. In diesem Artikel wird der Alltag einer Kindernotaufnahme aus der Perspektive einer Krankenschwester nachgezeichnet. In Szenerien spiegeln sich die Erlebnisse der Krankenschwester wider: Während einige Eltern geduldig warten, andere wiederum aufgrund subjektiv erlebter Wichtigkeit und längerer Wartezeit empört sind, kämpfen Ärzte einige Zimmer weiter um das Leben eines Kleinkindes.

Es gibt kaum Eltern, die keine Erfahrungen mit Notaufnahmeeinrichtungen gemacht haben. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?

Mit besten Grüßen
Ihr-bke-Georg-Reuber
22.02.2018, 22:29 Uhr | Nika-Julie
Es ist eben alles nicht so einfach ...
NJ
11.10.2016, 13:54 Uhr | bke-Georg Reuber
Liebe Eltern,

herzlichen Dank für Ihre bisherigen Beiträge. Ich kann mich mit jedem Beitrag auch persönlich identifizieren, weil ich all das was Sie beschreiben auch schon erlebt habe. Vor allem ist die Unsicherheit als betroffenes Elternteil im Vergleich zur Unbekümmertheit einfach eine andere Problematik. Das zeigt sich dann, wenn Kinder Symptome zeigen, die bis dato noch nicht auftraten, z.B. wenn sich Schmerzen ausbilden. Sicherlich gibt es auch belanglose Gründe, aber ich gewinne den Eindruck (bezogen auf meine Heimatstadt), dass Notaufnahmen personell unterbesetzt sind. Keine Frage, Notfälle gehen vor! Aber häufig müssen die Ärzte noch die Bereitschaft in den Kliniken, also auf den Stationen zusätzlich abdecken. Die Sichtweise der Krankenschwester hat mich dahingehend sensibilisiert.

Beste Grüße
Ihr bke-Georg-Reuber
29.09.2016, 08:08 Uhr | anni123
Sie war super zufrieden und ist im Wartezimmer herumgehüpft der erste Satz war "die hat niemals 40 fieber wie haben sie denn gemessen" und nachdem er sie untersucht hat und nachgemessen hat sagte er "tatsächlich so hoch. Aber bei dem allgemein Zustand absolute unproblematisch."
Meine Mädels fiebern immer gleich sehr hoch mittlerweile weiß ich das oft haben wir einen Tag 40 fieber und danach ist alles gut. Mir wurde mittlerweile von verschiedenen Ärzten gesagt"Fieber an sich heisst erstmal nur das der Körper gegen irgendwas kämpft. Wenn sonst nix ist und es den Kids entsprechend gut geht sprich trotzdem noch normal spielen und gut trinken sei das völlig unbedenklich. Auf den allgemeinzustand kommt es an. 40 mit gutem allgemeinzustand sei unbedenklicher als 38,5 wenn es den Kids dabei schon sehr schlecht geht .
28.09.2016, 21:00 Uhr | marinadiezweite
Hallo Anni123, mich wundert, dass du so einen Rat in der Notaufnahme bekommen hast. Bei über 40 Grad Fieber bei einem kleinen Kind, was hohes Fieber ist. Da kannst du sogar verlangen, dass ein Arzt zu dir kommt. Harmlos ist das nicht mehr. Es gibt Patientengruppen und Erkrankungen, wo ein Arzt einen Hausbesuch machen muss. Ich denke, ich würde mich kaum trauen, mit einem fiebernden Kind in die Notaufnahme zu fahren. Ausnahme, du hättest das Fieber erstmal eigenmächtig auf eine Temperatur unter 38 Grad bekommen. Was man ja hinbekommen kann. Ansonsten, da ist schon eine Fahrt privat nicht zu verantworten.
27.09.2016, 21:44 Uhr | mamavomkleinen
Habe den Beitrag auch gelesen - und fand ihn sehr gelungen. Denn natürlich habe ich auch schon mal mit meinem (gefühlt) schrecklich kranken Kleinkind in der Notaufnahme ewig gewartet, während alle anderen vorher drankamen...
Ich habe mich mal mit einem befreundeten Kinderarzt über das Thema unterhalten, der sagte, er wundere sich manchmal, was er auch in der Praxis alles gefragt würde - da kämen Eltenr mit Säuglingen, die einen Vortrag darüber wollten, wie und womit sie das Kind richtig anziehen. Seine Theorie: Da immer weniger Leute immer weniger Kinder haben gibt es immer mehr, die nur dieses eine erste Kind haben - da hat man natürlich noch keine Erfahrung, im Freundeskreis nur ebenso besorgte unerfahrene Erstlingseltern und im Zweifelsfall sind Oma und Opa gerade mit der Aida unterwegs. Und man will doch nichts falsch machen.
Ähnlich stelle ich es mir vor, warum viele Leute, gerade mit (kleinen) Kindern wegen scheinbarer Bagatellen zum Notdienst spazieren - mangelnde Erfahrung, Unsicherheit, nichts falsch machen wollen.
Geht mir ja auch so: Der erste heftige Husten oder Fieberschub beim Säugling - eben vorzugsweise nachts und am Wochenende - ist ja in der Tat auch ne ziemlich bedrohliche Geschichte!
Gut, wenn solche Artikel einen dann manchmal an die Realität erinnern.

Übrigens haben wir, wenn wir dann dran waren, eigentlich immer nur gute Erfahrungen mit den diensthabenden Kinderärzten gehabt; immer wurde unser Söhnchen wirklich gut behandelt und durchgecheckt.
Also Respekt für das, was Ärzte, Pflege- und Hilfspersonal da so leisten! - Zu einer Zeit, wo ich schon längst nicht mehr arbeite - nur als Mama hat man eben immer Dienst :)
27.09.2016, 09:07 Uhr | anni123
Hallo
Ich muss sagen der Bericht hat mich sehr emotional aufgewühlt. Das es soviele Leute gibt die kein Verständnis dafür haben was sich hinter den Kulissen abspielt ist erschreckend. Dennoch kann ich auch die Eltern verstehen. Denn oft weiß man einfach selber nich was man machen soll. Klar kann ich eine Zecke selber ziehen würde ich es machen? Ich bin mir nich sicher denn in jedem infoflyer steht am besten zum Arzt gehen. Ich war auch schon mit einem scheinbar gesunden Kind in der Notaufnahme weil meine Tochter mit 2 Jahren 41.3 Fieber hatte ich hätte mich allerdings gefreut wenn mir im Vorfeld jemand hätte sagen können das das nich so schlimm ist wenn sie noch gut zufrieden ist und spielt und trinkt. Anderereits war ich auch schon einmal fast zu spät da weil ich den Husten noch als atemnot erkannt hab. Manchmal würde es mir schon echt helfen wenn ich wen anrufen könnte der mir aufgrund der schilderung sagen kann ab zum Notdienst oder erstmal abwarten aber diese Verantwortung will auch keiner übernehmen. Vielleicht sollte man wirklich ein Schild aufhängen auf dem steht sei froh wenn du warten darfst oder den motzenden Eltern einfach auch mal sagen das die warten weil gerade jemand stirbt. Gerade bei Kleinkinder hat man ja auch immer Angst was ist wenn ich zu lange zu warte denn subjektiv geht es den Kindern ja auch echt schlecht. ..
21.09.2016, 08:49 Uhr | marinadiezweite
Hallo Herr REuter und hallo Eltern. Ich selbst hab auch schon entnervt mit meinem Sohn in der Notaufnahme gewartet. Trotz Schmerzen musste mein Sohn geschlagene drei Stunden warten. Er hatte eine Verletzung am Finger und da kein Hausarzt mehr erreichbar war (die haben ja alle dicht am Freitag spätestens 12 Uhr), blieb uns nichts anderes übrig. Ja, wäre schön, wenn Kinder sich nur während der Kinderarztöffnungszeiten verletzen.
Ob ich mein Kind selbst verarzte, behandle mit Wadenwickeln oder so, würde ich in erster Linie von dem Alter meines Kindes abhängig machen. Bei Kleinkindern kann es schnell lebensbedrohlich werden, was zuerst nur wie hohes Fieber anfängt.
Aber ich wunder mich auch teilweise, wer da alles bei der Notaufnahme aufschlägt. Hab einen Fernsehbericht gesehen, dass ein Drittel der Fälle normale Hausarztdinge sind. Wo die Leute schon eine Weile selbst rumdoktorn und erst am WE in der Notaufnahme aufschlagen.
Bei den Aufnahmen von Senioren aus Pflegeheimen oder von zu Hause ist es meist eine eher klare Sache. Denn da kommt zunächst der Notarzt, es werden meist zwei Fahrzeuge bemüht. Wenn es was ist, wo der Notarzt meint, das sollte abgeklärt werden, dann geht es eben ab in die Notaufnahme. Da fängt ja auch teilweise das Problem schon an. Klar, ein gestürzter Senior sollte fast immer in der oOtaufnahme abgeklärt werden.
Aber am Wochenende kommen ja Ärzte zu einem nach Haus oder in s Pflegeheim, das glaubt man nicht. Nicht, dass diese Ärzte schlecht sind. Aber ca 72-jähriger Doktor, hat die Patientin noch nie gesehen. Oder lustigerweise hat ein Gynäkologe Notdienst.
Wir haben also drei Stunden gewartet in der Notaufnahme. Zwischendurch kamen neue Fälle, so dass immer wieder auch neue Prioritäten gesetzt wurden. Ein Herzinfarktverdacht geht halt vor allem anderen. Und dann endlich waren wir dran. Konnten uns aber kaum mit dem syrischen? Arzt verständigen. Au weia. Als er hörte, dass es sich um einen Schulunfall gehandelt hat, war er sehr sauer. Da dann noch ein zusätzliches Formular dazukam.
Ich persönlich fand den Kinderarztwochenenddienst und den Hausarztwochenenddienst echt besser.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
19.09.2016, 21:10 Uhr | AnjaLe
Hallo Herr Reuber,

ich denke, das die Eltern wirklich froh sein können, das sie warten dürfen, denn sie sind in Deutschland, wo man erst langsam begreift, das die Notaufnahmen (nicht nur von Eltern mit Kindern) wegen Lapalien und Bagatellen überrrant werden. Würden sie wonaders leben, würden sie schon im Vorfeld an einem Triage-System scheitern und im schlimmsten Fall von einem Sicherheitsdienst hinauskomplimentiert, wenn sie laut werden. Offensichtlich haben manche Eltern vergesssen, das man mit Kamillentee, Eisbeutel, Wickel und Paracetamol viele Beschwerden alleine behandeln kann, dazu gehört es auch, eine Zecke zu ziehen. Zangen dafür gibt es in der Apotheke.

Was kann man für Schlußfolgerungen ziehen? Eine Lösung gibt es nicht, denn wenn man betrachtet, das jede Schule, Kita oder auch jedes Seniorenheim bei unklaren Beschwerden sofort den RTW ruft, der den Patient dann abfährt und der nach einer Untersuchung in der Notaufnahme nach Stunden wieder entlassen wird. Wer will die Verantwortung übernehmen? Jeder Sturz mit einer "harmlosen" Beule, kann auch ein Hämatom im Kopf nach sich ziehen, welches sich u.U. aber erst nach einigen Stunden oder Tagen bildet, das kann auch der sofortige Besuch der Notaufnahme nicht verhindern, selbsst wenn ein CT gemacht wurde.

Viele nutzen auch diese Mögichkeit, weil sie halt 24 h am Tag offen ist, was beim KiA nicht der Fall ist, insbesondere Berufstätige haben da kaum die Chance, vor zu kommen. Da das ganze System von der kassenärztlichen Vereinigung regelmentiert wird, sollte man da vielleicht ansetzen um entsprechende Anlaufstellen zu schaffen, die das irgenndwie entspannen.

Viele Notaufnahme im Deutschland wenden auch hier das Manchester Triage System an (Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit), wonach sich die Wartezeit richtet. Noch sollte jeder froh sein der warten darf ...

Anja

Treffer: 9

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