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16.01.2018, 14:22 Uhr | bke-Ida-Lindt
Liebe Community,

das erste Thema, das meine Klienten und mich während der Beratungen im neuen Jahr gleich mehrfach beschäftigt hat, ist genaugenommen nicht „neu im Elternland“, sondern vielleicht eines der allgegenwärtigsten. Als Eltern kennen Sie sie garantiert, die „man kann es eben nie allen recht machen“-Themen.

Als Mensch, so ganz allein und für sich genommen, ist es schon so, dass man es eben nie allen recht machen kann. Doch sobald man Mutter oder Vater wird, scheint sich dies im eigenen Leben auf (magische?) Art und Weise zu potenzieren. Zu diversen Themen, die Eltern beschäftigen und zu denen sie sich auf die ein oder andere Weise positionieren müssen, scheinen plötzlich viele Menschen im eigenen Umfeld nicht nur eine Meinung zu haben, sondern auch das Bedürfnis, diese impulsiv, enthusiastisch und nicht selten belehrend oder missionierend kund zu tun.

Klassische Themen-Beispiele für hitzige Diskussionen scheinen mir
1) Stillen (ja, nein, wie lange, wie viel…)
2) Arbeiten (wann, wie lange, wer, welche Betreuung, Homeoffice oder nicht…)
3) Schlafen (Familienbett, Kind im eigenen Bett, Kind im eigenen Zimmer…)
zu sein…und ich vermute, jede*r von Ihnen könnte diese Liste spontan fortsetzen…

Mir in der Beratungsstelle begegnen zutiefst verunsicherte Eltern, die zu einem Thema von jedem eine (andere) Meinung hören (obwohl sie meist gar keine Frage gestellt haben) und/oder in dem schwierigen Dilemma stecken, Menschen, die ihnen nahe stehen oder von denen sie sich in irgendeiner Form abhängig fühlen ((Groß)Eltern, Ärzte…) zu sagen, dass sie bestimmte Dinge als Eltern eben doch anders machen werden.
Insbesondere Eltern jüngerer Kinder scheinen mir gar nicht zu glauben, wenn ich ihnen versichere, dass sie nicht alleine mit dieser Erfahrung sind und es auch nicht an ihnen liegt, sondern sich viele, viele Eltern mit diesen „man kann es eben nie allen recht machen“-Themen und den damit verbundenen Alltagssituationen konfrontiert sehen. Das hat mich auf die Idee gebracht, dieses „Phänomen“ hier zum Thema zu machen. Wahrscheinlich hat jede*r so seinen/ihren Umgang mit diesen Themen und vielleicht kann der Austausch dazu Eltern Mut machen, die im Moment noch verunsichert sind oder denken, es läge an ihnen, dass ständig jemand irgendetwas zu kritisieren hat….

Ich freue mich auf Ihre Beiträge!
bke-Ida Lindt
02.04.2018, 18:14 Uhr | BabyOne
Hallo spidermom,

ich kann in Bezug auf meine Tochter und mich sagen, dass wir wirklich nie eine Situation hatten, wo eine Verkäuferin oder sonstiges Servicepersonal ihr gegenüber pampig gewesen wäre oder sonst die Notwendigkeit bestanden hätte, dass ich als Mutter dazwischen gehe oder das kommentiere. Selbstverständlich muss meine Tochter nicht alles ertragen nur weil sie ein Kind ist, aber wie gesagt habe ich auch nie erlebt, dass in meinem Beisein irgendetwas passiert ist, was mich zum Einschreiten gebracht hätte. Deswegen sehe ich es nicht als das entscheidende Thema an, dass man "nicht zu allem ja sagen muss" und deswegen als Mutter dazwischen gehen muss. Theoretisch stimmt das natürlich, aber rein praktisch kam es nie vor. Und das hat nichts damit zu tun, dass mein Kind mir weniger wert wäre als eine Verkäuferin, oder sowas.

Respekt ist etwas, was man nicht dem Kind zuallererst entgegen bringt, sondern etwas, was man allen Menschen gleichermaßen entgegenbringt und damit nebenher dem Kind vorlebt. Ich sage bitte und danke zu anderen Menschen und zeige meinem Kind damit, wie man es richtig macht. Ich weise mein Kind darauf hin, wenn es zu laut ist oder im Laden alles mögliche anfasst und in Unordnung bringt und erkläre ihr, dass man das nicht macht, weil die Verkäuferin dann hinterher unnötig viel Arbeit hat das alles wieder aufzuräumen, und dass man Sachen, die man gar nicht kaufen will, auch nicht unbedingt anfassen muss, weil sie dabei ja beispielsweise schmutzig werden oder kaputt gehen könnten. Das ist Respekt vor der Arbeit und dem Eigentum anderer. Wenn ich ein sehr wildes Kind habe, muss ich natürlich abwägen, wie oft ich es ermahnen will, oder ob ich vielleicht auch mal darauf verzichte, damit das Kind nicht den ganzen Tag über nur hört was es tun oder nicht tun soll. Wenn mein Kind sich aber unhöflich benommen hätte und die Verkäuferin dann beispielsweise gesagt hätte "dann bekommst Du das Spielzeug nicht", dann hätte ich das als Appell der Verkäuferin an mich als Mutter verstanden, hier ein paar mahnende Worte an mein Kind zu richten, und ich hätte den Teufel getan ihr offen zu widersprechen, weil ich genau das der Verkäuferin gegenüber respektlos fände. Was soll eine Verkäuferin denn tun, wenn ein Kind sich in ihrem Laden wild aufführt? Von ihr wird erwartet, dass sie höflich und freundlich bleibt. Meine Reaktion in dem Fall wäre gewesen, meiner Tochter zu sagen, was jetzt von ihr erwartet wird, damit sie das Spielzeug eben doch noch bekommt und alle zufrieden sind. Wenn ich nicht mit meinem Kind schimpfen will, die Verkäuferin dann aber dem Kind das Spielzeug wegen seines Benehmens nicht geben will, würde ich das als eine willkommene Lernerfahrung für mein Kind benutzen. "Siehst Du? Wenn Du Dich zu wild aufführst, dann will Dir die Verkäuferin nichts verkaufen. Wenn Du das Spielzeug kaufen willst, dann solltest Du Dich anständig benehmen. So macht man das, wenn man in einen Laden geht."
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
02.04.2018, 09:32 Uhr | marinadiezweite
Hallo,ja, wie spidermon sagt, man kann auch nicht einfach sagen, macht das unter euch aus. Machen sie das mit meinem Kind aus. Beispiel, die Kindergärtnerin sagt, mein Kind hätte nicht aufgeräumt. Es müsste jetzt heute länger bleiben. Dann kann ich das natürlich total unpassend finden, weil derweil zu hause mein Essen anbrennt. Oder was auch immer. Aber für Kinder macht es sich nicht immer gut zu sagen, oh, machen sie das doch mit meinem Kind aus. Oder nein, mein Kind braucht hier nicht aufräumen, weil wir das eilig haben. Oder weil es zu Hause auch nicht aufräumt, wenn es keinen Bock hat.
Irgendwie ist das ja auch so, dass die Kinder bemerken, wo ich selbst das Wort einer Verkäuferin oder einer Erzieherin einfach unterlaufe. Dann geht das meiner Meinung nach ganz schnell, dass das Kind auch nicht mehr respektvoll ist. Im Kindergarten und woanders gelten halt erstmal andere Regeln.
Ob eine Verkäuferin meinem Kind nichts verkaufen will, weil es patzig war. Hm, keine Ahnung. Au weia, würde sie das sagen, ich würde mich zu gern dann unsichtbar machen. Aber es schadet meinem Kind gar nichts, wenn die Verkäuferin sagt, dir frechem Kind verkauf ich nichts. Ein:'' Sie hat man ihr eigenes Taschengeld, wovon sie sich kaufen kann, was sie will!'' käme mir da glaub ich nicht über die Lippen.
Eher ein, oh wei, hat mein Kind das gerade jetzt wirklich gesagt? Ich glaube, ich würde diesen Einkaufstag sofort für beendet erklären. Irgendwo finde ich es schon gut, wenn man nicht nur das Wohl des Kindes oder seine Wünsche und Verhaltensweisen oft in den Mittelpunkt stellt.
Da ist auch wieder das Beispiel mit dem Schlafen im Familienbett. Ich weiß nicht, ob ein Kind Schaden nimmt, wenn es von Anfang an im eigenen Bett schläft. Wir haben da gute Erfahrungen mit gemacht. Wenn die ganze Familie nicht mehr richtig zur Ruhe kommt, dann tut man Kindern auch nicht unbedingt was gutes. Ich selbst hab auch gestaunt, wie schnell und leicht die Kinder dann akzeptiert haben, dass die Nacht zum Schlafen da ist. *hypocritically*
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
30.03.2018, 23:49 Uhr | Spidermom
Hallo BabyOne, natürlich muss man nicht widersprechen, es kann ja sein dass man total einer Meinung ist mit der anderen Person, dann ist ja alles gut. Aber man muss auch nicht zu allem Ja sagen.

Mit dem Respekt finde ich schwierig. Ja, ich wünsche mir dass mein Kind Respekt vor anderen Personen hat. Ich will ihm aber auch zeigen, dass ich ihn respektiere. Respekt sollte meiner Meinung nach auf Gegenseitigkeit beruhen und nicht darauf, dass einer stärker und mächtiger ist und der Andere deswegen Respekt zeigen muss.
27.03.2018, 14:41 Uhr | BabyOne
Hallo,

also ehrlich gesagt finde ich den Gedanken seltsam, dass eine Verkäuferin ihre "Konflikte" mit meinem Kind selber ausfechten soll (und dann auch noch so, dass die Mutter der Verkäuferin direkt widerspricht?). Bei der Erzieherin ist das noch ein wenig anders, aber auch da sehe ich nicht, warum man da direkt widersprechen muss. Dieses "das sollen die unter sich ausmachen" passt viel eher auf Konflikte zwischen Kindern, und auch da würde ich gelegentlich eingreifen.

Als Mutter/Eltern ist es meine Aufgabe, meinem Kind auch ein Minimum an gutem Benehmen beizubringen. Einfach deswegen, weil das Kind es im Leben später mal unnötig schwer haben wird, wenn es nicht gelernt hat anderen Menschen mit Respekt zu begegnen. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Kind in der Trotzphase nicht mal brüllt wie am Spieß oder sich hinwirft. Das muss die Umgebung dann eben wirklich aushalten, genauso wie ich das ja auch aushalten muss. Ich kann dem Kind ja kein Kissen auf den Mund drücken. Was man von einem Kind erwarten kann, ist eben altersabhängig.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
19.03.2018, 08:11 Uhr | marinadiezweite
Hallo, ich finde Louises Gedanken gut. Denn in der Tat klingt manches schon ganz anders, wenn man es dem Kind selbst sagt. Dann hat das nicht den Klang von: Sie haben aber ihr Kind schlecht erzogen, das räumt nicht mal auf. Ich finde, das ist auch der Anfang von Verantwortung bei Eltern und Kindern. Es ist gut zu schauen, ob da in manch einer Bemerkung ein Kern Wahrheit ist. Und dann vielleicht auch etwas lockerer zu reagieren.
Und nein, zu Hause würde ich nicht sagen, wenn du hier nicht aufräumst, kommst du nicht in den Kindergarten. Denn das eine hat wieder mit dem anderen nichts zu tun.
Ich hab zu Hause meine Regeln und Anforderungen. Manche Eltern räumen auch mit den Kindern zusammen auf. Andere möchten, dass die Kinder das von Anfang an allein machen. Im Kindergarten gelten andere Regelungen. In der Tat, da geht es um die Gruppenregelungen und es schadet nichts, die Kinder direkt zu erinnern. Gern übrigens rechtzeitig, damit Mama nicht bestraft wird durch Warten.
Es setzt sich ja später fort. Sagt doch in der Tat beim Elternsprechtag ein Lehrer über meinen Sohn, er ruhe sich im Unterricht gern zwischen zwei Mädchen sitzend aus, während diese die schlauen Antworten geben. Hab mich natürlich gefragt, warum er meinen Sohn nicht direkt mal anspricht, ob er auch die richtigen Antworten weiß. Na ja, ich hab erstmal cool reagiert, denn schließlich kann ich nichts dafür was mein Sohn im Unterricht macht oder nicht macht. Mein oberster Grundsatz *hypocritically*
Als ich dann erfuhr, dass der Lehrer meinen Sohn selbst zwischen die Mädels gesetzt hat, damit sie nicht so viel miteinander quatschen bekam das ganze nochmal eine Lachnummer.
Es ist schön, wenn man Tipps bekommt, aber man kann wirklich nie allen alles recht machen.
16.03.2018, 22:59 Uhr | Spidermom
Hallo Louise-19,

ja, ich denke das hätte ich angemessener gefunden. Vielleicht wäre ich nicht der gleichen Meinung gewesen, aber
ich finde, Kindergärtnerinnen und Verkäuferinnen sollen ihre "Konflikte" mit meinem Sohn selbst regeln ohne mich da mit reinzuziehen. Wenn die Kindergärtnerin noch mit ihm fertig aufräumen will, ist das ihre Entscheidung. Wobei ich nicht glaube dass sie tatsächlich darauf erpicht wäre, nach Feierabend noch mit ihm da zu sitzen und aufzuräumen. In der Regel kriegen die das irgendwie geregelt, dass die Kinder aufräumen oder auch nicht, und dass die Eltern wenn sie kommen ihre Kinder mitnehmen. Es gibt Eltern die damit "drohen" das Kind über Nacht dazulassen aber das mache ich nicht, weil ich nichts davon halte. Und ich muss da auch nicht mitmachen.

Wenn die Verkäuferin ihm nichts verkaufen will, ist das ihre Entscheidung. Wenn sie sein Verhalten kritisieren will, kann sie das machen. (Ich weiß garnicht ob es da etwas zu kritisieren gab. Vielleicht hat er die Nase hochgezogen?) Es gab mal eine Kellnerin die ihn angeraunzt hat weil er mit den Fingern gegessen hat, das finde ich viel "echter". Ich weiß nicht genau was ich da gesagt habe, vielleicht sogar dass sie Recht hat.

Ich muss meine Konflikte mit ihm ja auch selbst austragen und sage nicht "Wenn du nicht nett zu mir bist, gibt dir die Verkäuferin das nicht". Bis ich bei der Kasse angekommen bin habe ich tatsächlich schon entschieden und eventuell ausgehandelt und ausdiskutiert was er bekommt. Und ich würde auch nicht zu ihm sagen "Wenn du jetzt nicht (zuhause) aufräumst, lassen sie dich morgen/später nicht in den Kindergarten." Wenn ich nicht will dass er in den Kindergarten geht, brauche ich ja garnicht erst mit ihm loszugehen.

Das Beispiel mit der Waage finde ich auch gut. Es ist ja gut wenn man merkt, das Wiegen gefällt dem Kind nicht. Dann kann man sich Rat holen und auch überlegen, wie wichtig findet man das Wiegen selbst. Wenn es einem wichtig ist, kann man überlegen wie man es macht, ob man sich mit Kind auf die Waage stellt oder das Geschrei erträgt oder.... Oder es ist einem nicht so wichtig und man erträgt eine hochgezogene Augenbraue o.ä. beim Arzt. Und am besten trifft man die Entscheidung im Vorraus, während man gerade kein Geschrei hört :). Dann kann man es im Zweifelsfall besser durchziehen.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Spidermom
11.03.2018, 13:06 Uhr | Louise-19
Hallo, Spidermom,
angenommen, die Verkäuferin hätte gesagt, "ich verkaufe Dir das Spielzeug nur, wenn Du mich höflich behandelst".
Oder die Kindergärtnerin: "Du darfst erst gehen, wenn aufgeräumt ist."
Hättest Du das angemessen gefunden, oder was hätten sie stattdessen sagen sollen?
Viele Grüße,
Louise
11.03.2018, 09:27 Uhr | marinadiezweite
Ja, man kann es in der Tat nie allen Recht machen. Ich hatte da ein Erlebnis, wo ich voll ins Leere gegriffen hatte. Mein Ältester hat immer sehr gequengelt beim Einkaufen, stürzte sich an der Wursttheke fast aus dem Einkaufswagen, wenn wir dort warten mussten. Einmal schimpfte und meckerte ich schon ziemlich doll, weil ich damit beschäftigt war, mein schreiendes jammerndes Kind im Wagen festzuhalten, gleichzeitig meine Bestellung aufzugeben. Da meinte eine Frau zu mir, ich sollte doch dafür sorgen, dass mein Kind aufhört zu schreien. Ich antwortete:''Wenn Sie es besser können, machen sie es doch!'' Da antwortete sie ganz treffend:''Wieso, ist doch nicht mein Kind!'' Ja, so ist das. Und deshalb finde ich, es gibt nichts allgemeingültiges. Jeder sollte versuchen, das so zu machen, wie er selbst das für richtig hält.
Schmeisst sich mein Kind schreiend auf den Boden, kann ich sagen, ja, ich versuche das auszuhalten. Ich kann aber nicht hoffen, dass alle Umstehenden das richtig finden.
Ich selbst versuche mich auch zurückzuhalten mit Tippps, so wie ich auch keine gewünscht habe. Manchmal stelle ich aber auch fest, dass den Kindern die Welt gehört. Dass Mütter es nur noch den Kindern recht machen. Ein Beispiel: Ein Kind möchte nicht gewogen werden. Schreit immer wie am Spiess. Okay, wird es nicht gewogen. Von dem Problem berichtet die Mutter, fragt nach Tipps. Ja, da kann man denn doch mal Tipps geben. So diese gewünscht werden, dann geb ich sie auch. Mein Tipp ist, dass man es natürlich nie allen Recht machen kann. Vor allem nicht allen anderen, umstehenden, auch nicht den Ärzten, die meinen, man muss doch ein Kind einfach auf die Waage stellen können.
Aber man muss auch wissen, was man selbst will. Man kann nicht nur immer eine völlig antiautoritäre Mutter sein, die in erster Linie das Kind fragt, was es will. Ich denke, da kann ich einfach selbstbewusst der Boss sein. Also wird gewogen, das Geschrei halte ich aus.
Es handelt sich hier übrigens um ein Baby von 8 Monaten.
10.03.2018, 11:59 Uhr | Spidermom
Sehr schönes Thema! Ja, die Liste kann man noch fortsetzen.
Tragen (wann, wie oft, wie lang)
Transportieren (in welchem Alter)
Schimpfen (in welcher Situation)
was erlauben
Süßigkeiten
Fernsehen
Nun ja, die Kinder laufen ja heutzutage nicht mehr "irgendwie" mit und daher fühlen sich viele als Experten und als befugt, etwas zu sagen. Ich nehme mich da nicht aus, habe sicherlich als Nachbarin und Mütterkollegin schon mal den einen oder anderen ungebetenen Ratschlag gegeben. Und mich verunsichern lassen - ja, als Mama will man Anerkennung haben und es gut machen, im Kindergarten, beim Arzt, beim Einkaufen. Ich möchte mich nicht dafür einsetzen dass man nicht mehr miteinander spricht, es ist doch wichtig dass man im Austausch ist. Vielleicht ist bei dem einen oder anderen Gespräch ja auch ein Ratschlag dabei den man benutzen kann. Gleichzeitig muss ich lernen, damit zurechtzukommen dass es Meinungsverschiedenheiten gibt. Und dass ich auch meine eigene Meinung sagen darf. Neulich ist mir das ganz gut gelungen - die Kindergärtnerin deutete meinem Sohn an, ich werde ihn nicht mit nach Hause nehmen, wenn er nicht aufräumt. "Doch" habe ich gesagt. "Den lasse ich nicht hier." Oder die Verkäuferin, die zu ihm sagte, er bekomme das Spielzeug das ich bezahlte, nur wenn er brav sei. "Das kauft er sich selbst. Mit seinem Taschengeld." Am Wichtigsten ist es ja, nicht es irgendwelchen anderen Leuten recht zu machen, sondern für sich selbst und das eigene Kind.
17.01.2018, 11:34 Uhr | Pauliprinzessin
Ja, Frau Lindt,
die Liste ist noch sehr viel länger.
Was habe ich sie gehasst, diese Kommentare beim Einkaufen " dem gehört mal ordentlich was hinten drauf" können Sie ihr Kind nicht erziehen? " "Machen Sie es doch mal so ...." Oder eben in der Familie , Freunden usw.
Sie können jedem ihrer Klienten nur raten, es so zu machen wie sie es für gut empfinden. Natürlich immer im Rahmen des Kindeswohls :) Es gibt kein richtig oder falsch sondern nur das was für Eltern und Kind als gut empfunden wird.
Die meisten haben sich in vielen Dingen geschworen es auf gar keinen Fall wie ihre Eltern zu machen. Und sie erwischen sich dann dabei, dass sie es doch so machen :)

Ratgeber mit wilden Thesen, verkaufen sich gut- Unsere Kinder sind zu Versuchskaninchen der zahlreichen Erziehungsgurus geworden. Auch Ernährungsgurus haben Hochkonjunktur. - Haben wir nicht andere Probleme????

Selbstverständlich habe ich eine eigene Meinung zu den von Ihnen genannten Themen. Aber das ist meine Meinung, diese ist nicht gültig für andere.

Und unsere Politik insbesondere auch im Bereich Erziehung,Schule, Wissenschaft,Kinderbetreuung macht es uns nicht leicht. Da sind die Gegensätze doch viel zu krass- auf der einen Seite sollen alle Kinder am besten schon mit 8 Wochen in die Krippe, weil sie sonst sozial verkümmern und weder sprechen noch laufen lernen- auf der anderen Seite gibt es Elterngeld fürs erste Jahr, Elternzeit für drei Jahre und wer es in Anspruch nimmt wird als faul und unnütz beschimpft. Statt dessen haben wir eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme angekurbelt, schließlich muss der Job den Eltern bislang selbstverständlich und ohne Bezahlung übernommen hatten jetzt teuer mit Fachkräften erledigt werden. Allein der Beweis, dass Kinder die den Betreuungsmarathon mit pädagogischen Fachkräften hinter sich gebracht haben die besseren Erwachsenen im Gegensatz zu dessen Elterngeneration der steht noch aus....
Ich mache die ABM Maßnahme gerade mit- früher habe ich weniger außer Haus gearbeitet und dafür selbst geputzt. Jetzt bekommt eine andere Mutter dafür Geld, dass sie bei mir einmal die Woche putzt und ich gehe in der Zeit zur Arbeit. Ob wir was dabei gewonnen haben? Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass Bad schrubben in der eigenen Wohnung nichts wert ist, putze ich das Bad der Nachbarin bekomme ich dafür 13,50 die Stunde, die darf ich dann versteuern und zahle damit meine Krankenversicherung und vielleicht sogar eine Rentenabsicherung :) Und außerdem zahlen wir beide nun dafür, dass unsere Kinder von anderen Müttern in der Zeit versorgt werden, die dann ebenfalls dafür bezahlen, dass die eigenen Kinder irgendwo untergekommen sind während sie fremden Kindern was beibringen.

Treffer: 11

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