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ausgelöst durch einen Bericht im britischen Fernsehen wird gerade in den Medien diskutiert, ob Eltern ein "Lieblingskind" haben dürfen. Also ein Kind vielleicht mehr mögen als das andere, oder die anderen. Wie gehen Sie damit um? Was passiert bei Ihnen, wenn Sie merken, dass Sie sich gerade einem Kind mehr verbunden fühlen? Kommt das überhaupt vor? Und was wäre ein guter Umgang damit?
Ich freue mich auf Ihre Gedanken und Anregungen und schicke viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
willkommen im Elternforum der bke-Onlineberatung. Schön, dass Sie uns gefunden haben. Wenn ich Ihr Posting zusammenfasse: Es gibt unterschiedliche Arten von Liebe, alle alle Arten sind wichtig und Kinder müssen diese Liebe spüren.
Danke für Ihren Beitrag und viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
Die Kleine war als Baby und Kleinkind eher pflegeleicht, treibt mich aber seit sie ca. 3 Jahre alt war regelmäßig in den Wahnsinn. Sie trotzt und bockt als ob das Überleben davon abhinge und wenn sie nicht trotzt und bockt dann mault und motzt sie. Sie scheint richtig Gründe zu suchen um was zum motzen zu haben. Damit stellt sie meine mütterliche Geduld auf eine sehr, sehr harte Probe. Die große Schwester bringt sie regelmäßig zum ausrasten. Die Liebe zu diesem Kind ist verzehrend, fast schmerzhaft weil sie so oft auf die Probe gestellt wird.
Fazit: Ein Lieblingskind habe ich nicht - ich möchte fast sagen dass ich das anstrengendere Kind irgendwie intensiver liebe, anders eben, aber nicht mehr als die Große.
Interessant ist allerdings dass es meiner Mutter recht offensichtlich anders geht. Sie bevorzugt die Große fast offen. Bei der Großen wird mehr Mühe (also mehr Gedanken) in Geschenke gesteckt. Bei der Kleinen läuft das für mein Gefühl eher als Pflicht. Auch Zuwendung in Form von Zeit ist unterschiedlich verteilt. Ich bin immer noch betroffen über die folgende Geschichte, die ca. 2 Jahre zurück liegt: Es sind Ferien und die Große verbringt einige Tage bei den Großeltern (die in der gleichen Stadt leben wie wir - ca. 20min Fahrzeit entfernt). Die Kleine sagt zur Oma: "Das ist unfair! Warum darf H. bei Dir schlafen und ich nicht?"Darauf die Oma (zu einer damals 4jährigen!): WDas habe ich Dir doch schon erklärt. H. hat Ferien und geht nicht zur Schule. Du kannst ja in den Kindergarten gehen. Wenn Du dann mal ein Schulkind bist und Ferien hast kannst Du auch zu uns kommen und übernachten."
Dabei wäre es doch gerade in der Kindergartenzeit jederzeit möglich! Kindergarten ist ja keine Pflicht! Inzwischen ist auch die Kleine ein Schulkind und die ersten Ferien stehen in wenigen Wochen vor der Tür. Ich bin gespannt.
vielen Dank für Ihre schönen und auch rührenden Beiträge. Wenn ich das Bisherige zusammenfasse: Alle Kinder werden geliebt. Aber es gibt auch welche, die es Eltern einfacher machen. Und vielleicht deshalb etwas näher am Herzen sind. Oder auch welche die schwieriger sind und gerade deswegen besonders viel Verständnis und Liebe brauchen.
Meiner Meinung nach dürfen sich Eltern zugestehen, dass die Gefühle auch mal unterschiedlich stark verteilt sind. Ich halte es für wichtig, sollte es längere Zeit ablehnende Gedanken geben, sich gut zu reflektieren, zu überlegen, wie das geändert werden kann. Und sich auch dafür Unterstützung zu holen, sollte es alleine nicht gelingen.
Vielleicht gibt es noch weitere Ideen und Gedanken zu diesem Thema?
Es grüßt herzlich
bke-Stephan-Bäcker
Eigentlich ist immer was los, auch bei denen die schon ausgezogen sind. Und es ist schön zu sehen, das auch der mittlerer der immer sehr verschlossen war zu uns mittlerweile einen guten Draht hat, uns vertraut und um Rat bittet.
Ich hatte vor einiger Zeit ein schönes Gespräch mit einer Mutti mit einem Säugling über das Elternsein.
Ich sagte ihr das für mich das Elternsein, das ausmacht, den Kindern beizustehen, Ihnen Fehler zu gestehen und nicht nur das, sondern Sie auch bei den Fehler zu unterstützen. Das konnte sie erstmal nicht nachvollziehen, später rief sie mich an und meinte, das sie erahnt was icih meine.
Daraus ergibt sich, das mir jedes Kind mit seinen Entscheidungen in meiner Persönlichkeit und meinem Elternsein hilft. Das musste ich wirklich mit harten und schwierigen Situationen lernen. Die ich bei allen dreien erzählen könnte
Also nein, ich habe kein Lieblingskind, ich habe 3 Lieblingskinder
Na ja, ich sag dann schon eher mal, du nervst mich heute. Oder: ich will nicht diskutieren.
ja, das ist komplex. hhm... "dürfen"... ich meine, Gefühle HAT man nun mal einfach. Und Kinder entstehen ja auch in Beziehungen und Lebenssituationen, die sehr unterschiedlich sein können. Und Eltern haben nicht nur LIEBE für ihre Kinder sondern auch allerhand andere komplexe und unsaubere und un-pc Gefühle. Und jedes Kind hat dann doch auch seine ROLLE - die die Eltern auch nicht nur verteilen sondern die sich so ergeben aus dem Zusammenspiel der Personen und Charaktere "im System"... oder sie sehen was in einem Kind, das sie in einem anderen nicht sehen: sich selber zB.... das ERSTE Kind kriegt viel Aufmerksamkeit, wird aber auch oft überfrachtet und die Eltern regen sich über alles viel zu sehr auf... der erste SOHN / die erste TOCHTER / das zu früh geborene Sorgenkind ....
Ich selber habe Glück gehabt - ich liebe meine beiden süßen Kerle mit der selben Intensität. Gelegentlich haben sie mich ein bisschen auf die Probe gestellt, "gell ich bin dein Liebling" oder "du hast den D. nicht so lieb wie mich, gell?" aber da konnte ich mit absoluter Ehrlichkeit sagen: Nein - ich habe euch beide unendlich lieb, und unendlich und unendlich sind immer genau gleich groß [glaube ich mich aus Mengenlehre zu erinnern, aber jeder mitlesende Mathematiker kann mich gern korrigieren ]
Abr zB: mein Jüngerer ist ziemlich cholerisch und anstrengend. Oft bringt er mich wirklich an die Grenzen. Und auch sonst hatte er nie so viele "Fans" wie sein liebenswürdiger und charmant verträumter Bruder. Isbeondere Oma ´kann ihn definitv nicht so gut leiden. Und das ruft bei MIR so eine trotzige Neigung hervor, mich auf seine Seite zu schlagen und ihn ein bisschen auch zu bevorzugen. ich kann das reflekteiren und gegenwirken, weil ich auch weiss dass das für ihn nicht gut wäre, aber dass ich so nicht fühlen DARF, das - das bringt doch nix.
Denke zB auch an die Geschichte meiner Großmutter; die ist zugegebenermassen extrem, aber dennoch:
Kind 1: Unehelich JG 1943, evtl. aus einer Vergewaltigung durch einen Fronturlauber [so genau wurde das in der Fmilie nicht besprochen...], Säuglingszeit im Luftschutzkeller in HH, ausgebombt, einquartiert am anderen Ende der Republik, Elend, Hunger Angst.
Kind 2: ehelich nach Hochzeit mit einem jungen gutaussehenden Mann der auch Kind 1 adoptierte, JG 1950, Wunschkind
Kind 1 wurde immer sehr korrekt behandelt, aber da war nicht das selbe Ausmaß an konfliktfreier zukunftsfroher Wärme, an Stolz und Begeisterung über alles und jedes wie bei Kind 2. Aber wer will mit dem Finger auf die beiden zeigen und sagen, man DÜRFE das nicht?
Auch wenn die Konstellationen weniger krass sind (jedenfalls hierzulande heutzutage; weltweit passiert so was ja all naslang) - es bringt vermutlich nichts, es zu leugnen und sich zu schämen, wenn man als Elter merkt, dass man da anders reagiert auf seine zwei oder mehr Kinder . Nur reflektieren und ausgleichen. Und wenn man merkt, dass man ein Kind wirklich nicht LIEBEN kann - die Hilfsangebote mal zu schauen, warum das so ist, sind ja nicht mehr auf dem STand von 1943, gottlob.
LG
und schönen Abend
B
danke für Ihre schöne Einschätzung. Gibt es noch andere Stimmen? Vielleicht ist es ja doch schon mal vorgekommen, dass zumindest phasenweise mehr Verständnis, vielleicht sogar mehr Zuneigung da war? Wie sind Sie als Eltern dann damit umgegangen?
Viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
Treffer: 10
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