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18.08.2018, 10:14 Uhr | Pauliprinzessin
Schon gelesen?
Das erste Verwaltungsgericht hat entschieden, dass das Recht auf einen Krippenplatz sich am konkreten Bedarf der Eltern und des Kindes orientieren muss.
VG Aachen hat damit bestätigt, dass es nicht nur darum geht, dass Krippe der frühkindlichen Förderung dient sondern sich der Umfang nach dem Bedarf der Eltern - Arbeitszeit plus Wegezeit bestimmt. - hier dann 45 Stunden, die zur Verfügung stehen müssen.
Das kann dann noch lustig werden, denn dies wäre für mich auf jeden Fall übertragbar auf die Kindergartenzeit- und wenn wir dann weiter spinnen bedeutet dies, das demnächst die Öffnungs- und Schließzeiten der Betreuungseinrichtungen ausgeweitet werden müssen- Einschränkung wohl- wenn es dem Träger auf Grund Personalmangels nicht möglich ist, was nachgewiesen werden müsste.
Ich persönlich muss immer nur noch verzweifelt lachen. Ein Einjähriges so lange wegzugeben ist doch einzig und allein immer der Berufstätigkeit der Eltern geschuldet. Frühkindliche Bildung? Die können gerade mal krabbeln und sind einmal die Woche in einer Krabbelgruppe mit Mama oder Papa und ansonsten mit Spaziergängen, indivieduellem Schlaf und Nahrungsbedürfnis schon vollkommen ausgelastet. Klar, es gibt Notfälle mit Zwangseinweisung, damit die Kleinen tagsüber halbwegs ordentlich versorgt werden- Jugendamt, aber das ist doch die Ausnahme.
Da das nun soweit ist, erwarte ich natürlich, dass die Elternzeit entsprechend zurückgekürzt wird- was machen 3 Jahre Elternzeit, bis 2 Jahre Elterngeld noch für einen Sinn, wenn die Kiddies einen Rechtsanspruch auf Betreuung mit 12 Monaten haben? Schonung derjenigen, die sich mit der Erziehungszeit rausreden beim Jobcenter, die Kiddies morgens weg bringen und sich einen netten Tag machen?
01.09.2018, 21:14 Uhr | AnjaLe
Das Kinder von Tagesstätten abgewiesen werden, weil sie keinen Impfausweis bzw. Untersuchungsnachweis haben, ist auch eine gewisse Form der Diskriminierung, da es diesbezüglich keine Pflicht gibt. Eine private Einrichtung könnte dies durchaus verlangen, aber keine öffentliche/städtische. Im Rahmen einer Kitapflicht käme auch dieses Thema wieder auf den Tisch !
Ich sehe es allerdings auch als einen nicht zu rechtfertigen Eingriff des Staates, wenn bestimmte Kinder ausgewählt werden, eine Kita besuchen zu müssen. Aufgrund des enormen Kosten und Personalaufwands braucht sich hierzulande niemand fürchten, das es einmal soweit kommt, wie in Dänemark, Frankreich oder Polen usw. Die können hier ja nicht mal den Lehrerbedarf decken.
Ich will daher nicht hoffen, das es soweit kommt, wie woanders, wo auch das Geschäft mit Privatschulen blüht, weil es an den staatlichen nicht mehr funktioniert, dann nämlich wird die Gesellschaft schon in der Schule gespalten.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: AnjaLe
01.09.2018, 11:55 Uhr | Pauliprinzessin
AnjaLe schrieb:
Ich frag jetzt mal, muss ein Kind unbedingt in den Kindergarten? Wenn ja, wie lange und ab wann? Mich beschleicht der Verdacht, dass man meint, ein Kind ohne Kindergarten wird nicht nicht ausreichend erzogen, nicht genügend auf die Schule vorbereitet. Oder?


Das kommt immer auf den Einzelfall. Die Befürworter einer Kitapflicht begründen dies exakt damit, das an den Grundschulen bei der Einschulung die gleichen Standarts (soziale Grundkompetenzen,Sprach- und Lernkompetenzen ect. ) vorhanden sein sollten. In Dänemark gilt ab 2019 eine Kita Pflicht ab dem 1. Lebensjahr für Kinder aus sozial benachteiligten Gebieten, um die gesellschaftliche Integration der Bewohner dieser Gebiete zu fördern. In Frankreich wurde die Schulpflicht ab 6 Jahren, auf das 3 Jahr heruntergesetzt.

Die Entscheidungen zielen auf Kinder mit Migrationshintergrund ab, damit diese in der "eigentlichen" Grundschule nicht benachteiligt sind und keine Startschwierigkeiten haben, bzw. die Klasse im Lernfortschritt nicht ausbremsen. Da wird ja immer wieder beklagt, letztendlich geht es ja um die Gymnasialempfehlung ...

Vielleicht sollte überlegt werden, welche Kinder wirklich einen Anspruch auf so einen Platz haben solten, z.B. die, die Integration benötigen, unter Entwicklungsstörungen leiden oder deren Eltern berufstätig sind usw. Lifestylemuttis mit Hochschulbildung in Elternzeit brauchen ihn sicherlich nicht!


Nun herrscht bei uns ein absolutes Diskriminierungsverbot. Kinder auf Grund ihrer Herkunft zu markieren in dem sie einer Kiga Pflicht unterliegen ist bei uns zum Glück unmöglich.Dass es immer mal Fälle gab und gibt die eine "Zwangsbetreuung" durch das Jugendamt begleitet zur Folge hat gibt es ja schon immer- besser als die Kinder aus den Familien komplett zu entreissen und trotzdem noch etwas besser ein Auge drauf zu haben.

In Polen gibt es die "nullte" Klasse, da müssen alle fünfjährigen hin. Gut, die Standards mit einer Lehrerin sind etwas weit entfernt von dem was dadurch erreicht werden soll, aber es ist vergleichbar mit unseren früheren Vorschule- welche ich insbesondere für Kinder die sonst noch bis fast sieben im Kindergarten abhängen müssen durchaus als gute Lösung empfunden habe. Ein echtes tägliches Vorschulprogramm findet in den Kindergärten eher selten statt- dazu haben die Erzieher gar keine Zeit und Möglichkeiten.

Es ist auch gut gemeint- die Kinder lernen mehr im Kiga- die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus- die Kinder die ich aus der Zeit meines Sohnes kennengelernt habe waren durchaus daran erkennbar ob sie zu Hause oder schon als Baby im Kiga gelandet sind. Die die schon sehr früh den ganzen Tag in Krippe/ Kiga waren konnten mit vier/fünf weder einfache Karten- noch Brettspiele, konnten keine Mengen oder Farben benennen, nicht mal die Würfelaugen. Ich wusste sie bei mir zu hause gar nicht wirklich zu beschäftigen wenn man mit ihnen nicht mal eine Runde Mensch ärgere dich nicht oder Mau Mau spielen konnte oder Spiele für drei bis vierjährige. Die Erzieherin meines Sohnes meinte, das wäre normal, da die Eltern das zu hause ja nicht mehr machen würden. Ja wozu ist denn dieser Erziehungs/Lehr/Förderauftrag im Kiga dann da? Beaufsichtigen und abfüttern ist etwas wenig. Aber zu viel mehr ist gar keine Möglichkeit mehr. Das Problem wird noch durch die kostenfreie Betreuung verschärft, wer soll denn dann das Geld aufbringen Erzieher ordentlich und in ausreichende Anzahl zu bezahlen? Kostet es nichts, haben Eltern auch gar keine Handhabe mehr sich über irgendetwas zu beschweren oder Druck auszüben zu können. Damit erhalten wir eine Zweiklassengesellschaft- die die es sich leisten können werden in Privateinrichtungen mit Extraporgramm und mehr Personal abwandern und der Rest wird aufbewahrt hinterm Zaun. Der BEginn ist hier bei uns schon zu bemerken , in den letzten Jahren hat sich das Angebot an privaten Kindertageseinrichtungen erheblich erhöht. Die Elterninis waren ja schon immer Konkurrenz und besser, aber seit einiger Zeit bieten Erzieher private zugelassene Betreuung an und die ist deutlich besser als das, was sie als angestellte in einer städtischen Einrichtung bieten würden.
31.08.2018, 21:49 Uhr | AnjaLe
Ich frag jetzt mal, muss ein Kind unbedingt in den Kindergarten? Wenn ja, wie lange und ab wann? Mich beschleicht der Verdacht, dass man meint, ein Kind ohne Kindergarten wird nicht nicht ausreichend erzogen, nicht genügend auf die Schule vorbereitet. Oder?


Das kommt immer auf den Einzelfall. Die Befürworter einer Kitapflicht begründen dies exakt damit, das an den Grundschulen bei der Einschulung die gleichen Standarts (soziale Grundkompetenzen,Sprach- und Lernkompetenzen ect. ) vorhanden sein sollten. In Dänemark gilt ab 2019 eine Kita Pflicht ab dem 1. Lebensjahr für Kinder aus sozial benachteiligten Gebieten, um die gesellschaftliche Integration der Bewohner dieser Gebiete zu fördern. In Frankreich wurde die Schulpflicht ab 6 Jahren, auf das 3 Jahr heruntergesetzt.

Die Entscheidungen zielen auf Kinder mit Migrationshintergrund ab, damit diese in der "eigentlichen" Grundschule nicht benachteiligt sind und keine Startschwierigkeiten haben, bzw. die Klasse im Lernfortschritt nicht ausbremsen. Da wird ja immer wieder beklagt, letztendlich geht es ja um die Gymnasialempfehlung ...

Vielleicht sollte überlegt werden, welche Kinder wirklich einen Anspruch auf so einen Platz haben solten, z.B. die, die Integration benötigen, unter Entwicklungsstörungen leiden oder deren Eltern berufstätig sind usw. Lifestylemuttis mit Hochschulbildung in Elternzeit brauchen ihn sicherlich nicht!
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: AnjaLe
31.08.2018, 14:15 Uhr | Pauliprinzessin
Marina,
das ist kein Artikel- es ist das erste Urteil welches hier gefällt wurde- zu Gunsten von Betreuungsbedarf nach Eltern und Kind .

Ehrlich , ich bin auch eher dagegen, dass die Kiddies jahrelang verinselt werden und von ihren Familien eigentlich gar nichts mehr mitbekommen. Ein Säugling und Kleinkind gehört für mich nach hause. Hier kann es ankommen in unseren Welt, es kann seinen eigenen Rythmus finden, Urvertrauen in seine engsten Mitmenschen bilden, die Welt entdecken immer mit der Sicherheit seiner engsten Menschen. Es kann abgucken von seinen Eltern und wenn Eltern sich gut kümmern mit den Kindern viel raus gehen, sich mit anderen Kindern treffen ist das sicher erstmal genug. Schließlich ist meine Generation ja nun weder vollkommen verblödet noch sozial inkompetent- einen Kindergarten habe ich nie von innen gesehen und konnte doch mit fünf lesen und schreiben, hab meine große Schwester mit meiner ewigen Fragerei nach Englisch genervt und ich konnte mit 6 unter Aufsicht das Bügeleisen bedienen, den Abwasch erledigen und Kartoffeln schälen und kochen. sogar den Staubsauger.benutzen usw... Heutzutage wohl undenkbar, ist ein Kind von Anfang an in der Kita wird es derartige Dinge nicht mehr lernen, es gibt schlichtweg niemanden von dem es sich das abgucken könnte.

Ab drei sind die Gruppen mit 25 Kindern belegt- es gibt eine Erzieherin und eine Helferin- was soll denn dabei rauskommen????
Ich wundere mich gar nicht, dass die Kinder heutzutage nicht schwimmen können- sie sind 10 Stunden in der Kita! Die Kita übernimmt aber nicht die Aufgaben die die Eltern früher selbstverständlich übernommen haben. Die Kita übt weder Fahrradfahren noch besucht sie mit den Kindern einen Schwimmkurs. Dass man die Kinder um 18 Uhr nicht mehr zum Schwimmkurs karren kann sondern sie nach hause gehören, Abendessen bekommen und dann ab ins Bett ist ja wohl klar. Zumal derartige Spätkurse wohl selten bis gar nicht angeboten werden. Hat man früher vielleicht so kenne ich es von meiner ersten Tochter gemeinsam mit den Kindern das Frühstück vorbereitet und gemeinsam gegessen so isst heute rollendes Frühstück von bis angezeigt- jedes Kind bringt sein Zeug fertig von zu hause mit und verspeist es wenn es hungrig ist. Damit fällt der Küchendienst auch schon mal weg- Essen kommt fertig auf den Tisch geflogen und wird dann wieder weggezaubert.
31.08.2018, 09:45 Uhr | marinadiezweite
Hallo Pauliprinzessin, also wohl zum Glück hab ich den Artikel nicht gelesen. Das kommt daher, dass ich keine kindergartenpflichtigen Kinder mehr habe. Ich hab aber gelesen, dass der kostenlose Kindergartenplatz seltsame Blüten treibt. Eltern, die sonst wohl im Leben nicht daran gedacht hätten, ihr KInd anzumelden, schicken es nun in den Kindergarten. Bei uns werden schon die Plätze so knapp, dass eine weitere Gruppe eröffnet werden muss. Ich frag jetzt mal, muss ein Kind unbedingt in den Kindergarten? Wenn ja, wie lange und ab wann? Mich beschleicht der Verdacht, dass man meint, ein Kind ohne Kindergarten wird nicht nicht ausreichend erzogen, nicht genügend auf die Schule vorbereitet. Oder?
Ich finde Kindergarten gut, davon ab. Hab sehr davon profitiert, als meine Kinder klein waren und ich ungehindert erst halbtags dann etwas mehr als halbtags arbeiten konnte. Nun, schon zu der Zeit gab es Eltern, die ihre Kinder von dem ersten oder 2. Lebensjahr anmeldeten in der Krippe. Wo aber von der beruflichen Situtation dieses gar nicht nötig war. Und wo auch zuhause genügend Geschwister waren, dass man von diesen ausreichend viel lernen konnte. Es hat mich nicht mega gestört, aber immerhin bekamen diese Eltern wegen finanzieller Schwäche die Plätze subventioniert.
Daher stelle ich mal ein wenig in Frage, ob man seine Kinder vier oder womöglich noch mehr Jahre im Kindergarten lässt. Wenn es von der Arbeit her nicht unbedingt nötig ist, finde ich zwei Jahre schon ganz gut, dabei besonders das letzte Jahr vor der Einschulung. Und fast ist man geneigt zu sagen, wenigstens sollte es immer einen Anerkennungsbetrag geben, den die Eltern selbst tragen, vielleicht pro Kind und Monat 30 Euro.
Kindergarten kann bestimmt viel, aber er kann nicht alles leisten.
26.08.2018, 07:40 Uhr | Louise-19
Die Wirtschaft übernimmt keine Verantwortung. Die macht Profit. Es nutzt gar nichts, da an irgendwelche Verantwortungsgefühle zu appellieren.
Alles, wozu man sie nicht zwingt, machen sie nicht. Sie aufzufordern, irgendwas "freiwillig" nach und nach selbst zu machen, führt zu exakt gar nichts.
Sie zu irgendwas gesetzlich zu zwingen, führt in jedem Fall erstmal zu großem Geschrei.
Wenn sie irgendwas irgendwo anders billiger produzieren können, tun sie es.
Liebe Grüße,
Louise19
25.08.2018, 23:40 Uhr | AnjaLe
Stimmt, es hindert aber auch niemand Eltern daran, Kinder schon in der Grundschule mit Nachhilfe zu tracktieren um sie aufs Gymnasium zu bekommen und dann weiter zum Abi zu peitschen.

Was den Betreuungsbedarf angeht, so hat in anderen Ländern überhaupt nur jemand einen Anspruch auf so einen Platz, der wirklich arbeitet. Bezüglich der Finanzierung müssen alle Arbeitgeber in einen Fond einzahlen. Die Kosten werden von den Eltern, den Arbeitgebern und vom Staat getragen. Würde das hier einer fordern, wäre das Geschrei der Wirtschaftsverbände groß und so manche subventionierte Heuschrecke würde weiterziehen!

Das Problem hat man ja erkannt, die "Low Cost" Lösung wird ja derzeit in den Medien diskutiert, in Form des "Sozialen Dienstjahres" , natürlich verpflichtend, das sich keiner drücken kann, vor der Versorgung der Kinder und Alten, unentgeltlich, dafür soll es dann einen Sonderbonus an Rentenpunkten geben, habe ich heute gehört! Ich dachte erst, es wäre der 1. April! Aber es soll ja ein Denkanstoß sein ... irgendwie scheinen es aber verzweifelte Versuche zu sein, die Karre doch noch aus dem Dreck zu bekommen.

Mir fehlt hier irgendwie die Verantwortung der Wirtschaft ... denn jedes Kind von heute, ist die Fachkraft von morgen, aber irgendwie scheinen die das nicht zu begreifen ...
25.08.2018, 10:44 Uhr | Louise-19
Niemand zwingt einen, die Kinder unbedingt aufs Gymnasium zu schicken.
23.08.2018, 09:17 Uhr | AnjaLe
Die DDR war eine Planwirtschaft, die Schulabgänger wurden in die Berufe gelenkt, die gebraucht wurden. Insofern gab es keinen Mangel an Lehrkräften, Erzieherinnen, Pflegepersonalen uvm.

Um einen Staat zu "erhalten", Bedarf es ausreichend Personal in Schlüsselfunktionen und eine funktionierende Kinderbetreuung, um Vollzeiterwerbstätigkeit zu ermöglichen, sowohl von Eheleuten als auch Alleinerziehenden. Hier beklagen sich Eltern, das Schulbusse ausfallen, hat sich einmal jemand darüber Gedanken gemacht wie viele Fahrer davon fehlen, wo die herkommen sollen - Nein! Es ist selbstverständlich, das jeder morgens seine Brötchen bekommt - hat sich jemals einer darüber Gedanken gemacht, wer die backt - Nein!

Ist es nicht Pflicht des Staates, hier "lenkend" einzugreifen, um seines Selbsterhaltes? Wie sieht es denn aus an unseren Schulen? Welche Motivation steckt in den Schülern drin? Es bringt nichts, wenn die Jobcenter in die Gymnasien gehen um den Schülern das Studieren (nicht) auszureden sondern eine Ausbildung zu machen und an anderer Stelle eine FH nach der anderen gebaut wird, anstatt Wohnungen, um zumindest ein Problem dieser Zeit zu lösen. Mittlerweile hat sogar! die Wirtschaft erkannt, das man mit dem, was die FHs liefern, nichts anfangen kann. Die Dekadenz ist doch an allen Ecken und Kannten spürbar.

In meiner Jugend waren die Väter im Bergbau, Stahlwerk und anderen Großunternehmen, von denen heute keins mehr existiert, höchstens ein Industriepark oder auf dem Gelände steht eine FH.

Man ersucht in allen Dingen eine europäische Lösung, vielleicht wäre es angebracht, mal über die Grenzen zu schauen, wie es unsere Nachbarn machen? Ich wehre mich aber gegen Systeme wie in Frankreich, wo eine Vollzeit in Obhutnahme durch den Staat angestrebt wird, mit Handyverbot für alle unter 15. Da stellt sich immer die Frage, welche Ideologie da wirklich hinter steckt und den Kindern vermittelt wird. Das hat dann wieder so einen Hauch von Sozialismus a la DDR, interessant ist aber wie sich solche Dinge finanzieren und umsetzen lassen.

Dann heißt es aus Berlin, nicht machbar, finanzierbar bla bla ... die Frage lautet vielmehr, ob das wirklich gewollt ist und ob nicht letztendlich der Föderalismus im Bildungssystem die Karre sprichwörtlich im Dreck versenkt ...
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: AnjaLe
21.08.2018, 09:34 Uhr | Pauliprinzessin
Ich glaube hier werden zwei verschiedene Regierungsformen verwechselt.
In der ehemaligen DDR gab es eine gesetzliche Pflicht zur Erwerbstätigkeit- damit war natürlich verbunden, dass die Kinder die notwendig waren um den Staat zu erhalten irgendwie versorgt werden mussten.Es existierten klare Regeln die nahezu dazu zwangen zu heiraten und Kinder zu haben( eine Wohnung zu bekommen z.B.) Zudem war es natürlich auch nur so möglich die Kinder möglichst früh auf die ideologie dieses Staates zu prägen. Auch wenn man mich dafür schlagen möchte.- es gibt erhebliche Parrallelen zum Umgang mit Menschen und Kindern zur Zeit davor, nur dass man es anders nannte- statt Pimpfe und Jungvolk gab es eben FDJ und co...

Wir haben hier die Freiheit selbst zu entscheiden- mit oder ohne Kinder, mit oder ohne Erwerbstätigkeit, wir suchen uns unseren Beruf aus, können studieren was wir wollen. Niemand macht es davon Abhängig ob unsere Eltern einen bestimmten Parteiausweis haben, ob wir uns brav nach den Vorschriften verhalten, besonders aktiv in einer Jugenvereinigung tätig sind...
Damit sind die zwei Systeme überhaupt nicht miteinander vergleichbar.

Und das macht es vielleicht so kompliziert.
Die Erziehungszeit wurde 1992 von 18 Monaten auf 3 Jahre verlängert- das Gesetz dazu war sicher schon ein paar Jahre in der Planung . Es war eigentlich zum Zeitpunkt der Einführung überholt- denn da schielten wir bereits auf die Ostseite. - Aber, wir hatten auch sehr viele Arbeitslose- da konnte man mit dem Instrument gut Zeit gewinnen, denn alle in Erziehungszeit machten Arbeitsplätze erstmal frei und galten nicht als Arbeitslos. Zdem ging es uns auf der Westseite gerade recht gut und Traditonell blieben eher die Frauen zu hause und erledigten den Haushalt und der Mann brachte das Geld nach Hause- ich kann mich gut daran erinnern wie mein damaliger Ehemann ziemlich erbost war und sich in seiner Männlichkeit und seinem Ansehen beschädigt sah, als ich ihm eröfnete, dass ich nach 7 Jahren jetzt beim Arbeitsamt war, eine Umschulung machen werden und wieder arbeiten würde.

Jetzt haben wir eine völlig andere Situation- nur können wir das Grundgesetz nicht einfach ändern und alle erwerbsfähigen gesetzlich verpflichten auch einer erwerbstätigkeit nach zu gehen- Wir sind nicht das Volk der Werktätigen!
Es ist also an der Zeit, dass sich die zuständigen Minister zusammen an einen Tisch setzen und ein Gesamtkonzept entwickeln.
Bislang macht einer dies und der andere das und dann machen noch aus unserer Staatsform heraus jedes Bundesland , jedo Kommune usw noch ihr eigenes Ding oben drauf.
Und man hat es in den letzten Jahren erlebt- es prallen Weltanschauungen aufeinander. Da wird dann abfällig von Herdprämie gesprochen und von Rabenmüttern ...

Wissenschatlich längst bewiesen ist, dass Kinder als erstes Urvertrauen entwickeln müssen und eine Verlässlichkeit benötigen- Wissenschaftlich mittlerweile auch bereits untersucht ist, dass wir immer mehr insbesondere Frauen haben die am Burn out Syndrom leiden-
Was mich nicht wundert bei dem Pensum was da geleistet werden soll. Da hetzt man vom Büro direkt in die Krippe, dann noch in den Supermarkt, ab nach Hause schnell noch eine Wäsche angeworfen und das Kind abgefüttert und fällt dann einfach nur noch um. 2 bis 3 mal die Nacht steht man dann vielleicht noch mal auf um dem Säugling zu beruhigen und um 7 Uhr morgens steht man schon wieder natürlich frisch geduscht und Top gestylt mit dem Baby im Schlepptau an der Eingangstür zur Krippe. Am Samstag wird dann die Wohnung geputzt usw...Wenn man nicht Samstags auch noch arbeiten muss.

Wir benötigen also eine klare Linie mit Verlässlichkeit und kein Wischie Waschi und von jedem ein bischen.
Wobei ich natürlich ein Problem sehe, wenn wir täglich 12 Strunden Betreuung in den Einrichtungen vorhalten müssen und die Schulen alle zu Ganztagsschulen werden.
Denn wir sprechen davon, dass diese Berufe dann auch nicht mehr wie üblich einfacher mit eigenen Kindern zu vereinbaren sind. . Schichtarbeit ist dann absehbar und der Beruf wird immer unattraktiver. Ich hatte vor einigen Monaten das Vergnügen auf einer Elternratssitzung das Thema Umsetzung des Ganztags anzusprechen- Der Konrektuor erklärte ganz deutlich, dass die Lehrer größtenteiles am nachmittag nicht arbeiten wollen und er daher das Ganztagsangebot nicht einhalten könnte!, Schließlich müssten die Lehrer sich ja um die eigenen Kinder kümmern. Es ist ja schon schwierig noch Personal für Jugendhilfeeinrichtungen zu bekommen uws, wie sollen wir da noch fähige und willige Menschen finden, die bereits sind fremde Kinder zu betreuen und statt dessen die eigenen dann hoffentlich gut versorgt noch zur Gute Nacht zu verabschieden?
20.08.2018, 13:36 Uhr | bke-Eddy-Kreuzer
Sehr geehrte Userinnen,

wie schön, dass nach langer Zeit wieder ein Beitrag in diesem Forum steht. Sie haben interessante Punkte angeschnitten und die Unzufriedenheit ist sehr spürbar. Ich habe den Eindruck, dass das auch die allgemeine Unzufriedenheit über das politische Vorgehen unserer Regierung wiederspiegelt.
Was den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz betrifft, so freut mich diese Entwicklung eher als das sie mich ärgert. Gerade im Ostteil des Landes können sich viele Eltern nicht leisten, länger als ein Jahr Elternzeit zu nehmen, da ansonsten das Geld zum Lebensunterhalt nicht reichen würde. Wir wissen ja , dass Elterngeld auch eine ehebliche Geldeinbuße bedeutet, die viele Familien über einen längeren Zeitraum nicht kompensieren können. Für Leistungsempfänger des Jobcenters besteht der Bedarf dann ja nicht in dem Maße wie bei berufstätigen Eltern.
Ärgerlich bei solchen Regelungen finde ich immer, dass die notwendigen Rahmenbedingungen, letztlich die finanzielle und personelle Ausstattung nicht sichergestellt wird. Das haben wir ja auch schon bei der Inklusionsdebatte an Schulen gesehen.
Der Besuch einer Kindertageseinrichtung hat im Osten auch eine andere Tradition als im westlichen Teil des Landes. Kinder wurden sehr früh in Einrichtungen gegeben und es gab sogar Wochenkrippen.
Ich würde es sehr gut finden, wenn sich die politischen Entscheidungen zu Kitaplätzen, Elterngeld- und Elternzeit u.s.w. an bindungspsychologischen Erkenntnissen orientieren würde. Die Frage wäre dann, ab welchem Zeitpunkt ein Kind die emotionale Reife hat, eine Einrichtungzu besuchen und für längere Zeit von den Bindungspersonen getrennt zu sein?

bke-Eddy-Kreuzer
18.08.2018, 16:34 Uhr | AnjaLe
Da das nun soweit ist, erwarte ich natürlich, dass die Elternzeit entsprechend zurückgekürzt wird- was machen 3 Jahre Elternzeit, bis 2 Jahre Elterngeld noch für einen Sinn, wenn die Kiddies einen Rechtsanspruch auf Betreuung mit 12 Monaten haben? Schonung derjenigen, die sich mit der Erziehungszeit rausreden beim Jobcenter, die Kiddies morgens weg bringen und sich einen netten Tag machen?


Hallo Pauliprinzessin,

dann ginge das ja letztendlich nur über eine 24 Stunden Kita!?
Wie sonst sollte man hier auch den konkreten Bedarf der Eltern (z.B. beide im Schichtdienst) abdecken. Ich denke jedoch, das sich das nicht in die Praxis umsetzen lässt, obwohl ja gerade die öffentlichen Verwaltungen und Politiker eine Lektion erhalten haben, welche Wichtigkeit Gerichte und deren Urteile haben, nur halt in anderem Zusammenhang!

Aber mal ehrlich, wie soll das gehen? Es kann doch dann nur so wie in Frankreich funktionieren (Kita,-Vorschulpflicht), aber da hängen zu viele Hürden dran, Personal und Kosten. Es ist sicher überlegenswert, denn wie ich kürzlich in Anbetracht des Lehrermangels hörte, sind in etwa 20 - 25 % der Lehrerinnen in Elternzeit, wo bei sie in den Schulen dringend fehlen. Und nicht nur da, zum Teil sind es ja auch hochqualifizierte Frauen, die sich diese "Auszeit" nehmen und bei dem Facharbeitermangel!?

Aber irgendetwas stimmt da nicht, denn erst kam G8 und alle sollten so schnell wie möglich in die Unis und den Job, dann auf einmal der Rückwärtsgang: G9 (+1 Jahr) und nicht zu vergessen die Diskussion um eine allgemeine Dienstpflicht (Rückkehr zur Wehrpflicht) (+1 Jahr). Macht 2 Jahre aus, oder wie kürzlich in einer Talkshow gefordert -> G10 (incl. Dienstjahr) ! Auf der anderen Seite nun wieder ein Einwanderungsgesetz gegen den Facharbeitermangel!?

Das verstehe ich nicht mehr. Vielmehr sehe ich ein "staatliches Organisationsversagen" in der Familien und Bildungspolitik, ansonsten fehlen mir die Worte

LG
Anja

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