Hy, es tut mir so leid für meinen Sohn (8, 2.Klasse). Aber egal was er macht, ich habe was auszusetzen...es geht immer "das ist schön/gut/toll, ABER...".
Egal ob beim Schulzeug, aufräumen, malen, basteln, essen etc. "Normale" Eltern würden drüber hinwegsehen oder bspw. sagen, dass das gemalte Bild schön ist...ich mache das nicht...ich Idiotin sage, dass ea mir nicht gefällt. Wenn ich mich zwinge nicht rumzumeckern, merkt er das auch und sagt, dass glaubt er mir nicht oder sowas, weil er meinem Geiscrh ablesen kann, dass ich nicht begeistert bin.

Ich komme aus der Spirale einfach nicht raus. Hat jemand einen Tipp?

Hallo Eichhörnchen 19, überlege dir erstmal, warum du nicht begeistert bist. Hälst du das, was dein Sohn malt, nicht für altersgerecht? Du sagst, wenn dann mal nicht weiter kommt ausser Lob, ist er schon skeptisch. Klar, jeder kennt das. Wer im er "gefühlt" meckert und kritisiert. Der schaut nicht begeistert. Und seine Mitmenschen gewöhnen sich daran, dass immer was negatives gefunden wird.
Mach dir mal klar, dass du ja quasi keine Lehrerin bist. Du brauchst Gemaltes ja nicht bewerten. Vergleichen mag sein. Meist kennt man Mädchen, die überwiegend präziser und feiner malen.
Wechsel die Perspektive. Frag genauer, was dein Sohn gemalt hat. Also wo er die Idee herhatte, zum Beispiel.
Man kann dann auch konsequent sagen, kein aber, heute kein Aber. Sonst bettelt er förmlich um Kritik.
Jeder Mensch versucht Dinge erstmal so gut wie möglich zu machen.
Auch hilft es, nur auf positive Feinheiten zu achten. Verändere da deinen Blickwinkel. Und dann ist Punkt. Man sollte da nicht zusehen drauf rumhacken oder rumdiskutieren.

Guten Abend Eichhörnchen19,
ich begrüße Sie bei uns im Elternforum.

Sie merken, dass Sie Ihren Sohn viel kritisieren. Dabei gibt es einiges, was Sie loben könnten, aber es kommt immer ein "aber"...
Danke, dass Sie es hier offenbaren und wichtig finde ich auch, dass Sie es mitbekommen! Sonst könnten Sie nichts verändern. Mit diesem Beitrag geben Sie ja zu, dass Sie es eigentlich so nicht machen möchten. Nur wie kriegt man es anders hin?

Meine ersten Impulse an Sie sind:

Wir behandeln andere so wie wir uns selbst behandeln.
Wir können loben, wenn wir auch selbst Lob gut annehmen können und sich selbst fähig sind zu loben.

Wie geht es Ihnen mit diesen Impulsen?
Lassen Sie es auf sich wirken und bleiben Sie bitte im Austausch mit anderen Eltern.

Ich kann mit gut vorstellen, dass es nicht einfach ist und es immer wieder auch funktionieren muss.
Dennoch haben Sie etwas Wichtiges hier angesprochen und sind, glaube ich, auf den Weg etwas anders zu machen.
Tauschen Sie sich hier aus und holen Sie sich etwas Entlastung. Erst dann vielleicht wird es für Sie möglich sein, leichter und freundlicher zu sich und anderen zu sein. Ich glaube, Sie sind sehr hart auch mit sich. Könnte es sein??

Ich wünsche Ihnen mehr Freundlichkeit mit sich selbst und mit Ihrem Sohn.

Freundliche Grüße
bke-Kira-Morgenthal (Moderatorin aus dem Moderationsteam)