bke-Elternberatung

bke-Elternberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

20.01.2017, 00:48 Uhr | Evia
Hallo liebe Berater und Schreiber

Ich lese hier schon lange mit, aufgrund eines Problems mit meiner 15 jährigen Tochter, welches nun offensichtlich den Höhepunkt erreicht hat, habe ich mich angemeldet.
Das ganze Problem hier zu schildern, schaffe ich nach diesem anstrengenden Tag einfach nicht. Ich hatte heute einen Anruf vom Lehrer meiner Tochter bekommen, das sie morgen mit dem Zug nach Hause geschickt würde. Der Mann wirkte merklich gestresst. Meine Tochter behauptet, sie hätte nichts gemacht. Angeblich hätte sie eine Grippe und wäre gezwungen worden, am Programm teilzunehmen, das hätte sie verweigert. Sie hätte dann geschlafen und als die Gruppe zurückkam, hätte der Lehrer gesagt, sie soll ihre Sachen packen. Das alles ist völlig Konfus und es gibt verschiedene Darstellungen. Die Mutter einer anderen Schülerin berichtete mir gerade, das sie von ihrer Tochter erfahren habe, das es beim Frühstück eine Auseinandersetzung gegeben hätte und meine Tochter daraufhin vom Programm ausgeschlossen worden wäre.

Meine Tochter kränkelt gerne, wenn sie in die Schule muss, erst recht wenn Sportunterricht ist. Sie schrieb jetzt, das er ernst macht, sie müsste morgen fahren und sie wäre "sooo" krank! Außerdem sei sie von der begleitenden Lehrerin angeschrien worden, weil sie nicht packt und dabei hätte sie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Kopf und Gliederschmerzen, Fieber.Darf die Schule sie alleine mit demZug von Tirol nach Hause schicken? Ich hatte den Lehrer auch nochmal zurückgerufen, er war kurz ab und meinte, ich sollte mich dann ins Auto setzen und sie holen.

Ich weis eigentlich genau, was da jetzt passiert, das Theater kenne ich. Warum tut meine Tochter mir das an? Warum ruiniert sie sich selber und macht sich in der Schule lächerlich? Warum versteht sie nicht, da sie ich die Schule muss? Ich habe auch Angst, das sie auf der Rückfahrt noch ein größeres Theater spielt, sich irgendwo unterwegs fallen lässt und Lügen erzählt, wie grob die Schule mit ihr umgegangen ist. Falls sie morgen überhaupt aufsteht, am Telefon hustet und röchelt sie nur. Das wäre nicht das erstemal. Sie meint, der Schule damit zu schaden, aber sie kapiert nicht, das sie nur sich selbst schadet, denn hin muß sie sowieso.

Sie wurde übrigens von dutzenden Ärzten untersucht und gefunden hat keiner was.

Es war mein Fehler, sie da mitzuschicken, ich weis! Es kommt nicht nochmal vor, das sie irgendwohin mitfährt.

Ich habe ehrlich Angst, was morgen passiert.

Evia
08.02.2017, 20:06 Uhr | -serafina-
Hallo Evia,

ja, ich würde von Anfang an mit offenen Karten spielen, so dass die Schule auch überlegen kann, ob sie das leisten kann/will. Ich würde auch direkt den Lehrer um ein persönliches Gespräch bitten und zeigen, dass Dir eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig ist.

Allerdings würde ich die Problematik an der neuen Schule sehr moderat vorbringen, damit Deine Tochter eine faire Chance bekommt. Also die Karten moderat offen auf den Tisch *hypocritically*

Ich glaube allerdings, dass sie dennoch ganz dringend professionelle Hilfe benötigt. Nur guter Wille reicht wahrscheinlich nicht aus, sie wird einen tiefer liegenden Konflikt haben, der hinter all dem steht, und den kann sie nicht alleine lösen. Bleibt natürlich die Frage, ob sie psychologische Unterstützung annehmen würde?

Vielleicht hat sie auch supergroßes Glück mit der neuen Klasse. Ich finde, es gibt auch Klassenverbände, die tragen und solche, in denen die Chemie einfach schwierig ist.

Ich drücke Euch die Daumen Daumen hoch
Serafina
08.02.2017, 19:21 Uhr | Evia
Hallo zusammen

@serafina

Der Schulleiter ist deswegen angefressen, weil meine Tochter falsche Behauptungen und Beschuldigungen in den Raum wirft, die sich gegen bestimmte Personen richten. Die Frage nach der Wahrheit steht erstmals außen vor und ich dazwischen. Was soll ich denn machen, dem Schulleiter glauben, der meine Tochter der Lüge überführen will. Wie stünde ich vor meiner Tochter dar? Sie ist sehr empfindlich, nicht kritikfähig und das sie "alles" erfindet ist auch nicht so ihre Art. Eine Schulbegleitung gibt es für Kinder in dem Alter nicht mehr, ich glaube, dann hätten die einige Probleme weniger *smiling* Ich habe nun vorgeschlagen, das sie zum Sommer die Schule wechselt und er meinte: Machen sie doch was sie wollen. Der Wechsel wird nun eingeleitet, denn nun laufen auch bei anderen Schulen die Anmeldungen. Damit ist sie einverstanden. Ich habe aber auch gesagt, das es so nicht weitergeht und mit ihr vereinbart, das sie in Form eines Tagebuchs jeden Tag aufschreibt, wer ihr krumm kam und was da passiert ist.

Sollte ich denn im Vorfeld mit dem zukünftigen Lehrer oder Schulleiter reden, oder ist das keine so gute Idee? Ich möchte, das es nun zum Schluß rund läuft.

Evia
03.02.2017, 12:43 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Evia,

das, was Sie schildern, deutet auf komplexere Schwierigkeiten hin. Versuchen Sie von dem Gedanken Abstand zu nehmen, wer lügt und wer nicht. Ich halte auch die Recherche der Schulleitung für ungünstig. Alle werden hineingezogen und die Lage wird eher schlimmer.

Sie selber haben teilweise das Gefühl, dass Ihre Tochter simuliert und Ihnen absichtlich etwas antut. Das nehme ich nicht an, sondern denke, dass sie ein Problem hat und dieses Problem keine organische Ursache hat. In einer Beratungsstelle hat Ihre Töchter die Möglichkeit, Gehör zu finden und alles neutral zu besprechen. Sie kann über ihre Ängste in verschiedenen Situationen sprechen. Die Fachkräfte gewinnen einen diagnostischen Eindruck und können dann weiter überlegen, was eine sinnvolle Unterstützung sein kann. Es kann sein, dass sich ein kinder- und jugendpsychiatrischer Bedarf herausstellt oder vielleicht sogar ein stationärer Aufenthalt sinnvoll ist. Das ist hier schwer einschätzbar. Vielleicht besucht sie "nur" die falsche Schule. Einiges wird zu betrachten sein und wird auf keinen Fall innerhalb einer Beratungsstunde geklärt sein. Versuchen Sie es!

Herzliche Grüße

bke-Clara-Winzenberg *smiling*
02.02.2017, 17:56 Uhr | marinadiezweite
Hallo Evia, ich finde deinen Satz zu deiner Tochter und ihren Reaktionen sehr markant. Und auch bezeichnend für die Situation. Weil ich meine, dass es sehr unsachlich wird. Irgendwo treibt eigentlich deine Tochter dich sehr in die Enge. Sie fragt so sinngemäss, willst du damit etwa sagen, dasas ich schwindele?
Ich glaube, da sollte dann doch eine sachliche Ebene rein. Denn sie möchte gern, dass du zu ihr stehst. Zu ihr hälst. Das erwartet sie von dir als Mutter. Und du warst ja gar nicht dabei. Was also sollst du jetzt denken von der Situation. Was glaubst du denn genau. Kann es denn echt sein, dass der Schulleiter schwindelt? Ich glaube eher nicht. Ich denke mal, dass deine Tochter sich ertappt fühlt. Und da ist es schwer, noch was zu zu sagen, ohne dass sie ihr Gesicht und ihre Glaubwürdigkeit verliert.
Vielleicht solltet ihr diese Geschichte komplett ruhiger angehen. Scheint ja auch, als wenn sie die einzige dort mit Problemen war. Dann ist es zwar megaschwer das anzunehmen. Es ist aber leichter für sie, wenn sie keine Ausreden und Beschuldigungen aufstellen muss. Basta.
Wäre sogar schön, wenn sie sich eine Art Entschuldigung formuliert. Und ehrlich sagt, sagen darf, wie wenig sie von so einem Sport hält.
Was mit dem anderen, dem Schulsport nichts zu tun hat.
Schule ist nicht immer lustig. Aber es gibt doch sicher auch Sachen in der Schule, die ihr Freude machen. Oder?
02.02.2017, 12:33 Uhr | figuralis
Na ja, ich finde, das ich nicht so sehr eine Frage des "Wem glaube ich und wem nicht". Aus Deinem vorherigen Schreiben war ja eigentlich herauszulesen, dass Du doch eher annimmst, dass Deine Tochter da übertreibt und ihr wahrscheinlich nicht wirklich übel mitgespielt worden ist. Was ich Deiner Tochter aber schon abnehme ist, dass sie sich unverstanden, ungerecht behandelt und ausgeschlossen fühlt und deshalb eine Vermeidungsstrategie wählt, in dem sie Unwohlsein vorschiebt, die anderen als schuldig darstellt; und wahrscheinlich geht es ihr dabei auch wirklich nicht gut. Vielleicht kannst Du ihr irgendwie deutlich machen, dass Du diesen "Fluchtreflex" nachvollziehen kannst, aber dass Du ihr bestimmte Erfahrungen im Schulleben auch einfach nicht ersparen kannst. Du würdest Deiner Tochter einen Bärendienst erweisen, wenn Du ihr jetzt recht gäbest, dass sie das arme, unverstandene Hascherl ist, gegen das sich alle verschworen haben. Wenn Du ihr Selbstbewusstsein nicht stärken kannst, dass man es eben mit einem Ziel vor Augen auch schafft, Sachen mitzumachen, die man nicht mag (wie Schulsport zum Beispiel), würde ich schon überlegen, mich an eine Beratungsstelle zu wenden. Das setzt aber voraus, dass Deine Tochter da auch mitzieht und dann mit der Zeit auch lernt, dass es ihre Einstellung dabei, wie sie durchs Leben kommt, eine ganz ganz große Rolle spielt.

VG
figuralis
02.02.2017, 12:27 Uhr | -serafina-
Hallo Evia,

bin auch gespannt, was von Moderatoren-Seite kommt.

Das mit den Aufsätzen und einer Handyaufnahme ist ja auch so eine Sache....da ist Deine Tochter natürlich sehr angewiesen auf das Wohlwollen weniger Schüler, als stehe sie vor Gericht irgendwie. Oder mit dem Rücken zur Wand.

Kann es sein, dass der Schulleiter selber schon so angefressen ist, dass er nicht mehr konstruktiv mit dem Problem umgeht? Das ist ja schön und recht, was er sagt, aber zielführend ist es nicht. Was erwartet er jetzt von Dir? Wenn Du könntest, hättest Du sicherlich längst die Situation verändert.

Dass an der ganzen Schule keiner der Pädagogen in der Lage ist, ein Vertrauensverhältnis zu Deiner Tochter herzustellen, so dass sie sich auch ein bisschen anleiten lässt, finde ich fatal.

Evtl. gäbe es die Möglichkeit, eine Schulbegleitung für sie zu installieren? Jemand, der in sozial schwierigen Situationen direkt mit Deiner Tochter reflektiert und ihr neue Wege aufzeigt? Würde sie das annehmen können? Eigentlich bräuchte sie ja eine Gruppentherapie, in der sie geschützt üben kann, sich in Gruppen einzufügen. Keine Ahnung, ob es so was für Jugendliche gibt.

Denkst Du, sie hat in dieser Schule überhaupt noch eine Chance? Der Konflikt ist weit gediehen, ihre Rolle ist festgelegt und selbst wenn sie es wollte: Könnte sie überhaupt noch zurückrudern, ohne das Gesicht dabei zu verlieren?

Mir kommt die Situation völlig festgefahren vor und ich überlege, ob ein Schulwechsel (blöd, sie hat ja nicht mehr lange) vielleicht in Deiner Tochter einen Entwicklungsanstoß auslösen könnte, im Sinne eines begleiteten Neuanfangs. Klar wollen wir unseren Kindern beibringen, sich Schwierigkeiten zu stellen, nicht auszuweichen oder davonzulaufen. Aber wenn die Widerstände so gewaltig sind, ist es vielleicht doch auch nicht immer falsch, einen anderen Weg zu beschreiten, sich eine neue Chance zu geben? Wenn sie an einer neuen Schule wieder genau dieselben Erfahrungen (und wie gesagt, hoffentlich begleitet) machen würde, könnte sie selbst sich auch nicht ewig aus der Verantwortung nehmen und mal aufhören, im Außen nach dem Problem zu suchen, sondern anfangen, in sich selbst zu schauen, was schiefläuft. So weit scheint sie ja momentan noch nicht zu sein.

Ist sie zuhause auch so sensibel, fühlt sich so schnell angegriffen und ungerecht behandelt? Vertraut sie irgendjemandem?

Ziemlich hart für Dich, das Ganze. Alle zerren an Dir. Komisch nicht? Sonst heißt es immer, Eltern mischen sich zu sehr ein und sollen die Lehrer mal machen lassen. Aber wehe es läuft nicht, dann sollen die Eltern Wunder bewirken *angry*
Serafina
02.02.2017, 01:16 Uhr | Evia
Hallo,
gestern war das Elterngespräch und das lief nicht sehr positiv. Nach Auswertung der Aufsätze, es waren nicht viele abgegeben worden, weil die Teilnahme freiwillig war und der Auswertung eines Handyvideos, war nicht zu erkennen, das meine Tochter anders als die anderen behandelt worden ist. Sie übertreibt, beschuldigt andere, simuliert Krankheiten, so die Aussage des Schulleiters. Das hätte auch nichts mit Schulangst zu tun, das ganze Sozialverhalten ist darauf ausgerichtet, den Unterricht und den Schulfrieden zu stören und den Sinn und Zweck der Schule in Frage zu stellen. Ihre Aussage: Der Schulleiter sei ein verlogenes A......... und alles wäre eine Verschwörung und ein Komplott ihr gegenüber. Wenn ich dem glauben würde, würde ich mich auch gegen sie stellen, das ginge ja wohl gar nicht, denn schließlich wäre ich ihre Mutter.

Ich weis gar nichts mehr, was ich glauben, wem ich glauben soll und bin im Momnet ziemlich ratlos. Hat irgendjemand noch eine Idee, vielleicht eine Frage an die Fachkräfte, wie hier eine Beratungsstelle agieren würde?

Vielen Dank
Evia
27.01.2017, 00:23 Uhr | Evia
Hallo und danke für Eure Antworten.
Wie ich schon schrieb, sie möchte mit Samthandschuhen angefasst werden! Die Schule hat da schon in gewisser Weise drauf reagiert, nur war dann wohl der Vorfall mit diesem externen Skilehrer, der die Sache zum kippen gebracht hat. Sie kommt jetzt morgen früh zurück und dann werden wir weitersehen. Sie behauptet , sie wäre vorgeführt worden, schikaniert worden - die Lehrer hätten das billigend in Kauf genommen und nichts dagegen unternommen. Der Schulleiter ist da schon interessiert, den Vorfall aufzuklären. Insbesondere sind die Anschuldigen meiner Tochter gegenüber diesem Skilehrer schon sehr heftig. Der Schulleiter möchte, das jeder der teilenehmenden Schüler in Form eines Aufsatzes aufschreibt, was da geschen ist und wie er den Vorfall wahrgenommen hat. Ob jemand, der am Boden liegt, mit dem Fuß angeschubst oder getreten wird, ist für mich schon ein gewaltiger Unterschied. Es hängt jetzt davon ab, was die anderen Schüler dazu schreiben. Diese Lehrer haben angeblich nichts gesehen. Ich habe Angst, das meine Tochter alles erfindet, um der Schule in irgendeiner Form zu schaden, in Form einer Rache dafür, das sie da hin muß. Am Ende heißt es dann wieder, die sind alle gegen mich, das ist eine Verschwörung. Sie sieht sich dann in ihrer Annahme bestätigt. Sicher wenden sich die anderen Schüler von ihr ab, gehen ihr aus dem Weg. Ich habe selber erlebt, das sie immer alleine aus der Schule kommt, keinen Kontakt mit anderen auch über Handy hat.
Meine Tochter hat nie geschwänzt, ich weis, das dieses Belohnungssystem nicht das gelbe vom Ei ist. Es soll vielmehr ein Bonus sein, der sie ein wenig anspornt, aber ich weis auch, das sie sicherlich nicht länger auf der Schule bleiben wird, als unbedingt notwendig. Es handelt sich um eine Realschule. Das sie da hin muß, weis sie. Sie versucht über eine "saubere Weste" da nicht hin zu müssen, indem sie sich krank meldet oder krank gemeldet werden möchte. Was sie wirklich empfindet, wie sie Beschwerden wahrnimmt oder ob alles nur gestellt ist, kann eben niemand sagen. Ausgeschlossen ist das sicherlich nicht, aber was soll ich denn machen, als sie zu den Ärzten schleifen.
Es war ein Fehler, sie da mitfahren zu lassen, das habe ich nicht nur mir, sondern auch dem Schulleiter gegenüber zugegeben.

Am Montag will der Schulleiter diese Aufsätze schreiben lassen und dann auswerten. Das Elterngespräch ist nach seiner Aussage am Mittwochnachmittag angesetzt.

Ich schreibe, was nun wieter passiert.

Evia
26.01.2017, 15:09 Uhr | -serafina-
@ AnjaLe

ja, wie weit die Schule da in der Pflicht ist, weiß ich natürlich nicht. Ich meine, moralisch finde ich, ist sie das. Ich habe bislang immer die Erfahrung gemacht, dass Lehrer sich freuen, wenn man sie ins Vertrauen zieht, um ihre Meinung und Mithilfe bittet. Aber vielleicht hatte ich einfach in dieser Hinsicht immer Glück.

@ Evia

Ich weiß ja nicht, ob das in der Klassenstufe Deiner Tochter noch passt, aber mir fällt da noch die Schulpsychologische Beratungsstelle als Möglichkeit ein. Die würde dann auch die Schule mit einbeziehen.

Ich glaube, wenn dafür der Schulbesuch garantiert und Klassenarbeiten geschrieben werden würden, wäre ich für eine zeitweilige Befreiung vom Sport offen. Also wenn alles andere klappt. Klar, ist das Vermeidung eines Teils, aber manchmal kann man nicht alles auf einmal bewältigen.

Es würde mich wirklich interessieren, was Euch in der Beratungsstelle geraten wird.
Serafina
26.01.2017, 09:56 Uhr | marinadiezweite
Hallo Evia, hallo AnjaLe, ich finde ein Belohnungssystem ja nicht grundsätzlich verkehrt. Nur in diesem Fall Evia schrieb es ja, funktioniert das nicht richtig gut. Hauptkritik von mir an so einem Geldsystem ist, dass man dann ganz schön schlecht mit dem Jugendlichen Diskussionen führen kann über den Sinn der Schule. Dem Jugendlichen erklären, dass es in die Schule geht um für sich was zu lernen. Das ist verständlich. Würde ich auf jeden Fall auch so machen. Nicht für die Eltern sondern für sich selbst sollen sie lernen. Und auch einsehen, dass bestimmte ungeliebte Fächer wichtig sind. Ich halte das dann als kontrapunktiv, wenn ich dafür eine Belohnung in Geldform ausspreche. Im kleinen Rahmen vielleicht. Aber man darf nicht vergessen, dass nicht alles immer in der Möglichkeit eines Jugendlichen liegt, eine gute Note zu schreiben.
Und das Hauptproblem seh ich: Wenn der Jugendliche trotzdem nicht geht, nicht teilnimmt. Lieber auf das Geld verzichtet, und beim Turnunterricht fehlt, nicht in die Schule geht. Dann sitzt man da und hat keine weitere Möglichkeit mehr.
Es ist nicht einfach zu erklären. Aber für mich gäbe es da nur zwei Möglichkeiten. Teilnehmen oder ein ärztliches Attest vorlegen, dass zeitweise ein Sportunterrichtteilnahme nicht möglich ist.
Die Angst, das wieder was vorfällt oder sich ''gedrückt'' wird in Form von echten oder nicht echten Erkrankungen. Davor bewahrt einen leider dieses System der Belohnung nicht. Im Gegenteil, denn musste noch überlegen, ist se nun krank oder nicht.
24.01.2017, 21:09 Uhr | AnjaLe
@serafina

Zudem finde ich, die Schule macht es sich ziemlich leicht. Ich behaupte sogar, dass es ohne Mithilfe durch die Schule gar nicht lösbar ist. Nehmt die ruhig mehr in die Pflicht, schließlich hat Euer Kind die Probleme nicht zuhause, sondern in der Schule.


Ich glaube hier, das sowas die Schule gar nicht interessiert. Das ist ein Schneeball System, die Schule wälzt das Problem auf die Erziehungsberichtigten ab. Sie ist ja teilweise nicht in der Lage, Probleme mit eigenen Mitteln zu lösen, insofern führen Lehrer Prozesse gegen Schüler, wegen Beleidigung usw. Als meine Tochter aus der Schule über soziale Medien gemobbt wurde, hat man mir gesagt, das die Schule auf alles, was außerhalb der Schule und Online passiert, keinen Einfluss hat. Einen Schüler wegen grobem Fehlverhaltens von der Schule zu schmeißen, löst das Problem ja auch nicht, es wird nur verlagert, auf die nächste Schule.

@marinadiezweite

Ich finde ich das Belohnungssystem gar nicht so schlecht. Es funktioniert und darauf kommt es an. Ginge das Mädchen gar nicht, würde schwänzen, kämen auf die Eltern wahrscheinlich Bußgeldbescheide zu, die auch Geld kosten, warum das Geld also in die Staatskasse, wenn man das Kind damit in die Schule bekommt, oder zur Teilnahme am Unterricht bewegt?

LG
Anja
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: AnjaLe
22.01.2017, 21:18 Uhr | -serafina-
Hallo Evia,

dass Ihr das ernst nehmt und Euch auch große Sorgen macht, kam durchaus rüber. Ich meinte mit "ernst nehmen" die Gefühle Eurer Tochter. Ich habe selbst so einen kleinen Schulhasser und frag nicht, wie lange ich versucht hatte, ihm seine Angst/Abneigung auszureden. Bis ich endlich kapierte, dass man solche Gefühle nicht ausreden kann, sondern annehmen muss, um überhaupt handlungsfähig zu werden.

"Konfrontationstherapie" ist wichtig und richtig und notwendig, aber wenn es bei dieser allein bleibt, wird Eure Tochter über kurz oder lang viel Lebensfreude einbüßen, weil die dahinterliegenden Konflikte nicht gelöst wurden. Sie hat soziale Angst, Schulangst, und so etwas hat Gründe und braucht vermutlich therapeutische Hilfe, wie ich meine.

Es gibt auch vielfältige Literatur zum Thema Schulangst.

Zudem finde ich, die Schule macht es sich ziemlich leicht. Ich behaupte sogar, dass es ohne Mithilfe durch die Schule gar nicht lösbar ist. Nehmt die ruhig mehr in die Pflicht, schließlich hat Euer Kind die Probleme nicht zuhause, sondern in der Schule.
Serafina
22.01.2017, 19:39 Uhr | marinadiezweite
Hallo evia, du sollst sicher deine Tochter nicht mit Samthandschuhen anfassen. Befreiung vom Sportunterricht hat hier auch keiner vorgeschlagen. Ein Bestärkungsmodell mit Geld macht ihr meiner Meinung nach nicht klar, dass Sport halt dazugehört.
Eine Skifreizeit, auch da braucht sie nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Waren denn alle Schüler der Klasse dabei? Nein, schön ist das sowieso nicht jetzt mit der Freizeit. Es gibt jedoch die Option, dass Jugendliche daran nicht teilnehmen. Wobei sie dann auch kein lustiges Leben zu Hause haben sondern weiter am Unterricht teilnehmen.
Ich denke nur, dass Ski schon sehr speziell ist. Und ehe man da sagt, nie wieder, kann man ja auch sagen, sowas spezielles nicht.
Ich hätte auch keinen Nerv auf so einen Stress. Auf keinen Fall. Denke, dass man mit Alternativen weiterkommt. Eben wo ihre Stärken liegen.
21.01.2017, 23:27 Uhr | Evia
Hallo zusammen,

also wir nehmen das schon ernst. Ich habe diese Seite auf gefunden, weil ich auf der Suche nach Beratungsstellen bin. Für welche wir uns letztendlich entscheiden, steht im Moment noch nicht fest. Wir sind eine normale Familie, also mit Vater, hier sehe ich aber das Problem nicht. Sie wurde schulisch nie unter Druck gesetzt, die Noten sind auch nicht sooo schlecht und eigentlich bin ich froh, das sie bisher nicht in die Schwänzerszene abgerutscht ist, davon gibt es zumindest an der Schule ein ganze Menge. Es gibt einen Schulsozialarbeiter, der auch in der Funktion eines Psychologen tätig ist. Das Problem liegt eher dadrin, das sie nicht mit Samthandschuhen angefasst wird, insofern ist die nächste Hürde, die zu nehmen ist, das Schülerpraktikum. Ich denke, es ist falsch, wenn ich sie vor allem schütze, also nicht mit zur Freizeit, kein Schülerpraktikum, kein Sport. Sie daran teilnehmen zu lassen und vor allem zu motivieren, daran teilzunehmen, sehr ich als Konfrontationstherapie. Mag sein , das das falsch ist, aber sie wird nicht gezwungen, es ist vielmehr so, andere können das auch, warum Du nicht? Das sieht sie dann auch ein, aber dann kommt wieder so etwas. Es gab mal eine Zeit, da haben wir versucht, ihr klar zu machen, das diese "Masche" nirgends gut ankommt, auch nicht im Berufsleben. Mitleid gibt es nicht, entweder kann man, oder man kann nicht. Auch das Arbeiten im sozialen Bereich ist kein Zucker schlecken. Obwohl eigentlich genau das das richtige wäre. Das Praktikum macht sie daher auch schon in einer Arztpraxis.

Nach der Rückkehr nächste Woche Freitag, wird es sowieso ein Elterngespräch geben, aber letztendlich wird es sowieso wieder nur darum gehen, was WIR als Eltern zu tun Gedenken. Die Schule ist da wenig kompromissbereit, bei etwa 1000 Schülern kann man nicht auf die Befindlichkeiten einzelner eingehen. Mehr sagt man mir da auch nicht. Langfristig planen kann man da nicht, ich werde das Thema mit der Beratung auch umsetzen, nur führt leider kein Weg an der Schule vorbei.

Schönen Abend

Evia
21.01.2017, 17:43 Uhr | -serafina-
Hallo Evia,

vlt. wird Deine Tochter mal im sozialen Berecih ihre Erfülllung finden? Sie ist sensibel, mitfühlend, sozial eingestellt, solche Menschen haben es nicht eben leicht, aber wir brauchen sie in unserer Mitte, oder?

Ich würde sie ernstnehmen. Ihr Problem geht über ein "nicht gerne zur Schule gehen" hinaus und wer erzählt Dir, Schule sei die beste Therapie *wuuuaaahhhh* ????

Klar ist, sie MUSS zur Schule und sie braucht einen Schulabschluss. Vlt. würde der Druck schon weniger, wenn Du sie in ihrer Dir fremden Angst annehmen kannst, die Angst einfach mal als gegeben zu aktzeptieren. So in der Art: "Ich verstehe dich und fühle mit dir, auch wenn ich dir die Schule nicht ersparen kann". Ich komme bei meinen eigenen Kindern immer mehr zu der Meinung, dass offenes Zuhören und verstehen wollen viel mehr bewirken kann als Ratschläge.

Gibt es an der Schule Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen? Kannst Du mit dem Sportlehrer reden?

Ich weiß nicht, ob sie psychisch krank ist, wie Du schreibst. Sie ist noch in der Entwicklung, und das verläuft individuell. Aber wenn Deine Tochter dazu bereit ist, würde ich ihr therapeutische Hilfe zukommen lassen. Oder, wie bereits vorgeschlagen, zu einer Beratungsstelle gehen. Ich würde ihr das Gefühl geben, auf ihrer Seite zu sein. Man kann die REalität nicht umbiegen. Aber man kann Wege suchen, die besser zu einem passen. Und Du hast sicherlich recht, dass Sie eine Selbstwertproblematik hat.
Serafina

Treffer: 24

Sollten in diesem Thema Inhalte veröffentlicht worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir Sie, den Moderator zu benachrichtigen.

Aktuelle Gruppenchats

Elternberatung im Gruppenchat
26.04.24 20:00
Fachkraft bke-Meggie-Mo
5 Stunde(n) -

Elternberatung im Gruppenchat
28.04.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Elternberatung im Gruppenchat
03.05.24 20:00
Fachkraft bke-Meggie-Mo

Aktuelle Themenchats

Eltern-Jugend-Chat: Mut tut gut - Über den eigenen Schatten springen
26.04.24 19:30
Fachkraft bke-Helena-Faber
4 Stunde(n) - 30 Minuten

Eltern - Jugendchat
02.05.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Trennung Scheidung Umgang
20.05.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Beratungsstellensuche

Zur Suche bitte Ihre PLZ eingeben und Enter drücken.