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29.08.2017, 13:16 Uhr | finnsmama2004
Ich habe schon von einigen bekannten Elternteilen gehört, wie ihre Söhne vor der Konsole oder vor dem Handy beim "Zocken" ausrasten können. Da wird wüste beschimpft, Gegenstände gegen die Wände geworfen, lautstark seine Wut durchs Haus geschrien. Ebenso verhält sich das bei meinem Sohn (13) und bisher habe ich das so hingenommen und es als Frustventil gesehen. Wenn es mir zu lange zu laut wurde, habe ich erst darauf hingewiesen, dass man mit einem Spiel aufhören sollte, wenn man sich nur ärgert und falls dieser Einwand nichts nutzte, das Spiel unterbrochen (was natürlich nicht diskussionslos stattfindet).

Nun frage ich mich, ob das falsch war, da virtuelle Wutausbrüche eben nicht virtuell bleiben. Wie soll er lernen, angemessen mit Wut und Frustration umzugehen, wenn er vor der Playstation den wilden Max rauslassen darf? Wenn er seinen Gegner als "HuSo" (ich habe mir von seiner ehemaligen Therapeutin sagen lassen, dieser Ausdruck sei legitim in der heutigen Zeit) bezeichnet, sollte ich damit rechnen, dass die Grenze, derartige Schimpfwörter in der Realität zu nutzen nicht weit weg ist?! Ich möchte anmerken, dass er nur altersgerechte Spiele spielen darf. (Ausnahme: es ist eines ab 16 dabei)

Wie geht ihr mit dem Satz um "Ich kann jetzt nicht aus machen, ich bin mitten im Match?" Gerade weil es darum geht, dass seine Freunde (auch wenn sie online sind, geht es hier auch um Freunde im realen Leben) das mitbekommen, wenn er mitten im Spiel unterbrechen muss.

Wie haltet ihr es mit der medialen Zeit? Ich empfinde die empfohlene Zeit von 1 Stunde schon sehr knapp. Ich habe als junge Erwachsene selbst gern mal gezockt und weiß, wie schnell auch mal eine Nacht durchgespielt ist. Was nicht heißt, dass ich das jetzt meinem Sohn schon erlauben würde, sondern was heißen soll, dass ich weiß, wie schnell da die Zeit verloren geht.

Wie kontrolliert ihr vereinbarte Zeit?

Ich hoffe, ich habe kein ähnliches Thema übersehen und bin gespannt auf Antworten.

Grüße, C.
27.06.2018, 06:27 Uhr | MolliKnall
Hallo.
Danke für die Antworten.

Das Handy verbleibt im Wohnzimmer, wenn er zu Bett geht, also nutzt er dieses dann nimmer.

Die Schulunlust steigert sich seit der 2.Klasse. Ab Klasse 3 ist er auf einer anderen Schule, da war es anfangs anders aber nun wird es auch hier schlimmer.

Er hat eine geringe Frustrationsgrenze, damit wird es generell schwer.

... Es ist wirklich nervenaufreibend... Vorallem wenn er mitbekommt, dass sein Papa zu Hause ist und nicht arbeiten muss.

Momentan sind wir alle Ferien/Urlaubsreif. Noch 1.5 Wochen durchhalten..

Achso : er besucht eine Ganztagsschule. Hausaufgaben gibt es da keine bzw werden diese vor Ort in der Lernzeit zusammen gemacht.
Seinen Ranzen... Auch so ein tägliches Thema... Er ist total schluderig, er vergisst enorm viel. Wenn er Materialien nicht dabei hat, können wir nicht handeln. Er schreibt nichts in sein Hausaufgabenheft oder ungenügend und ich muss stetig Kontakt zu anderen Eltern /Mitschülern suchen um weitere Infos zu erhalten. Er hat zig lose Blätter im Ranzen... Etc.
Jetzt wo es kurz vor den Sommerferien ist, werden Elternbriefe etc ausgegeben und hier kommt nichts an. Wir erfahren es dann is WA von der Klassenlehrerin, weil er mal wieder den Abgabe Termin versäumt hat. Er beginnt zu lügen, hätte es uns gegeben... Aber hier kam nichts an. Er sucht da stetig Schlupflöcher... Da ich ein spleeniger Mensch bin, versucht er es mir in die Schuhe zu schieben, dass ich es verschlammt hätte, allerdings habe ich solche Dinge sehr wohl auf dem Schirm.
Er guckt nie bei sich, sondern immer bei Anderen, er steht nicht zu seinem Fehlverhalten etc.
Das macht mich traurig.

Zitat :“ Wenn er ein Papa – Kind ist, dann kann Ihr Mann hier vielleicht motivierend einwirken.“
Da muss ich lachen... Mein Mann unternimmt mit uns außerhalb der Wohnung wirklich sehr wenig... Er benötigt da ebenso enorme Motivation (jaaaaahrelanges Thema bei uns).
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: MolliKnall
Manchmal reicht es aus, einfach mal die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten!
26.06.2018, 14:19 Uhr | bke-Claire-Diallo
Hallo MolliKnall,

als eine der Moderatorinnen begrüße ich Sie sehr herzlich in unserem Elternforum. Haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag.

Als eines von vielen Elternteilen, machen Sie sich Gedanken um das Spielverhalten Ihres Sohnes.

Dazu zunächst einmal ein Kompliment:

Ich finde es sehr gut, dass Sie sich über Spiele informieren und auch auf die Altersbegrenzung achten. Dazu noch ein Tipp, lassen Sie sich zusätzlich von Ihrem Sohn aufklären. Fragen Sie ihn auch, was ihm so an einem bestimmten Spiel fasziniert und auch wo die Momente sind, die ihn aufregen. Damit bleiben Sie mit ihm in Kontakt und können eine Menge über ihn erfahren.
Sehr gut finde ich auch, dass Sie die Spielzeiten eingrenzen. Es macht natürlich keinen Sinn, wenn Ihr Mann da anderer Meinung ist und Sie selbst die Zeit am Samstag nicht kontrollieren können. Hier sollten Sie sich in aller Ruhe mit Ihrem Mann austauschen und am gleichen Strang ziehen, so wie auch bei anderen Fragen in der Erziehung.

Ich entnehme Ihren Zeilen, dass Sie befürchten, er vernachlässigt andere Freizeitaktivitäten, weil er am WE lieber spielt. Wenn er ein Papa – Kind ist, dann kann Ihr Mann hier vielleicht motivierend einwirken. Gerade für Kinder, die sich gerne mit Medien beschäftigen, sind der persönliche Kontakt und die Aktionen mit anderen sehr wichtig.



Kann es sein, dass seine Schulunlust auch noch andere Gründe hat? Dies sollten Sie herausfinden.

Meines Wissens ist fortnite ein Spiel mit hohem Suchtpotential. Auch emotional wird hier einiges an Nervenkraft abverlangt. Bei vielen Spielen, so auch diesem, macht es keinen Sinn sich auf noch weitere 5 Min. einzulassen. Eine Spielrunde dauert ca. 25 Min. Also entweder eine neue Runde beginnen oder gar nicht mehr damit anfangen. Positiv könnte man vermerken, dass es sich bei fortnite um eine Gruppenaktivität handelt.

Dies sind meine Gedanken zu Ihrer Anfrage. Jetzt wünsche ich Ihnen noch einen hilfreichen Austausch mit anderen Eltern.

Viele Grüße für heute
bke- Claire-Diallo
23.06.2018, 21:58 Uhr | Louise-19
Hallo MolliKnall,
bist Du sicher, daß er abends immer zur gleichen Zeit zu Bett geht und nicht noch heimlich unter der Bettdecke ... liest / am Smartphone spielt / ins Internet geht ?
Kontrolliert Ihr seine Hausaufgaben, und ist sein Tornister abends gepackt?

Zweitens wird Internetsurfen / Zocken inzwischen wohl als Sucht angesehen, ich schlage vor, Dich darüber zu informieren.
Bleib dran, viele Grüße,
Louise
23.06.2018, 19:46 Uhr | MolliKnall
Hallo in die Runde!

Ich möchte diesen Thread gern beleben... Bei uns ist das Thema gerade sowas von aktuell!

Ein paar Fakten im Vorfeld:
Sohnemann ist 10

Er kam früh damit in Kontakt, da mein Mann /sein Papa selber Zocker ist, die Konsole aber eher seltener allein nutzt bzw dies macht, wenn wir nicht da sind.
An manchen WE's kommen aber seine Kollegen und da werden Zockabende veranstaltet, wo unser Sohn bereits integriert ist. Hier werden abgesprochene Spiele gespielt bis max. Fsk 16 (Tekken)... Wer verliert gibt ab.

Am Wochenende darf er täglich 3h täglich spielen, wobei er sich diese Zeit frei einteilen kann.

Er spielt online auch mit headset wobei er da oftmals sehr aktiv und laut ist.

Ich muss dazu sagen, dass ich gar keine Zockerin bin und mir oftmals dafür auch das Verständnis fehlt.
Bei diesen Tekken - Runden mache ich schonmal mit aber verliere da nach kurzer Zeit auch das Interesse.

Es gibt wegen diesem Thema leider auch oft hitzige Gespräche mit meinem Mann, da er meiner Meinung nach zuviel Spielen zulässt und sich in meiner Abwesenheit auch nicht immer an die 3h Regelung hält.
Er kann schwer nein sagen unserem Sohn gegenüber und ehrlich gesagt, empfinde ich es auch als Abschieben - damit Ruhe ist.
Unser Sohn ist sehr Papa fixiert und fordert diesen natürlich sehr, wenn er nicht zockt.

Ebenso bin ich mit manchen Spielen einfach überhaupt nicht einverstanden und da ich mich nicht auskenne, belese ich mich darüber oder richte mich nach der Altersfreigabe.
Das gibt oft Diskussionen.
Ich vertraue meinem Mann, weil er die Spiele selber kennt - bin mir aber unsicher ob er es richtig einschätzt, dass manche Spiele davon wirklich schon was für unser Kind sind (aktuell fortnite :/)

Ich habe eine 6Tage Woche und kann demnach den Samstag nicht prüfen. Möchte den beiden da aber vertrauen.

In der Schulzeit darf er wochentags nicht zocken.


Mittlerweile vernachlässigt er aber Vieles!

Er hat am WE selten persönlichen Kontakt zu seinen Freunden. Streitet sich derzeit viel mit denen und immer sind die Anderen Schuld.

Er hat keine Lust mehr auf Fussball und schiebt an den Trainingstagen immer irgendwas vor, warum er nicht hin kann.

Jeden Tag ein Kampf, dass er zur Schule geht.
Alles und Alle sind Scheiße... Selbstreflektion zeigt er keine. Er kann aber sehr gut erzählen warum alles und Jeder Scheiße ist.

Ok, das Handy ist auch selbstbestimmt in seinen Händen. Dies nutzt er wochentags nach der Schule und am WE außerhalb der Zockzeiten.
Er guckt da Youtube Videos oft über dieses derzeit so beliebte Onlinespiel (fortnite).


Ich versuche Verständnis für sein Hobby aufzubringen, was mir nicht immer gelingt... Da ich vorrangig andere Dinge bedenke und sein Verhalten einfach besorgniserregend finde.

Nein Mann sagt, ich solle lockerer werden...


Argh :)
Manchmal reicht es aus, einfach mal die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten!
11.09.2017, 08:52 Uhr | Sonnenschein143
Ich denke,wenn das Kind in einer intakten Familie aufwächst,wo noch ein bisschen Zucht und Ordnung herrscht,bekommt man das mit der zockerei gesteuert.Aber heutzutage ist es eben schwer,da die Generation von heute leider anders verläuft wie bei uns.
11.09.2017, 08:42 Uhr | Sonnenschein143
Hallöchen zusammen.Leider sieht es hier bei uns anders aus *sad* .Von meinem Freund der Sohn ist 13.Diese ganze Computerwelt,spiegelt sich leider in seiner realen Welt aus.Die Eltern des Kindes haben zu spät erkannt,was dies anrichten kann und haben heute kaum noch eine Chance gegen dieses Kind anzukommen,Ihm die Zeit einzugrenzen,ist nicht mehr möglich,weil es soweit gekommen ist,das der eigene Vater Angst vor seinem Sohn hat und ich als Freundin des Partners kurz vor dem Auszug stehe.Er geht aufgrund des Spielens nicht mehr in die Schule,droht seinem Vater mit körperlicher Gewalt.Es gibt Kinder bei denen es nicht hängen bleibt,aber es gibt auch Kinder wie hier beschrieben die übertragen alles in die reale Welt und wissen nicht mehr wo Grenzen sind.Meine Nerven sind diesbezüglich völlig am Ende,haben alle Wege und Gespräche ohne Erfolg hinter uns.Jetzt bleibt nur noch eins übrig,das Kind hier abholen zu lassen und Ihm auf diesem Wege zu helfen.Dazu muss ich aber auch sagen,das in der Vergangenheit alles schief gelaufen ist was hätte schief laufen können,als der kleine bei der Mutter gelebt hat,da Sie nie erkannt hat,das Ihr Sohn nach der Trennung Hilfe brauchte und da war er 4,jetzt ist er 13,da könnt Ihr Euch vorstellen,das es der reinste Psychoterror ist,der hier abläuft.
06.09.2017, 08:22 Uhr | marinadiezweite
Hallofinnsmama, ich denke, die Gefühlsausbrüche in der Spielwelt übertragen sich nicht in die reale Welt. Dort kann man unbeschwert sein, auch mal bestimmte Wörter sagen. Wo Eltern am besten weghören. Setzt voraus, dass die Kinder Rückzugsorte im Zimmer haben. Aber irgendwann ist Schluß mit Spielen. Manch ein Kind erkennt von sich aus, wann die gesetzte Zeit um ist. Andere brauchen einfach etwas Hilfe.
Da zwischen milde und locker und sehr streng den richtigen Weg zu finden ist schwer. Einfach irgendwo den Stecker zu ziehen halte ich persönlich auch n icht für gut. Wir haben das so probiert. Wenn die Zeit um war, und es klappte nicht von allein, hab ich nachgefragt, noch lange? Je nach Zeitangabe kann man nachhaken, ob es da nicht eher Ausstiegsmöglichkeiten gibt. Spielstände speichern.
Ich halte das meist so, dass auch bei Wut ich das nachher regele. Heißt, denn dauert halt das Spiel länger, was mich schon auch ärgerlich macht. Aber ich lasse es halt zu Ende spielen. Und später sprechen wir darüber, dass man dann entweder so ein Spiel nicht abends um 20 Uhr noch anfangen kann. Oder man es in der Woche halt überhaupt nicht spielen kann. Das hängt ja viel vom Alter der Kinder ab und auch von der Art des Spiels. Eine Stunde ist in der Tat wenig für manch ein Spiel. Dann eher mal ein Spielpausentag.
Es ist oft nicht einfach, wenn auch die ''Kumpels'' immer zur gleichen Zeit spielen. Da hofft man gern, dass auch bald andere Zeiten kommen.
02.09.2017, 16:58 Uhr | figuralis
Also, bei uns gab es auch lange Streit wegen der Handynutzung und der Zockerei im Allgemeinen - mein Sohn (jetzt 14) war dann oft total unausgeglichen und gereizt. WLAN-Eingrenzung praktizieren wir noch heute, blöd, dass das bei Euch nicht geht. Vielleicht machst Du Dich da noch mal schlau, bei Android-Handys gibt es da schon Möglichkeiten.

Als das Verhältnis zu unserem Sohn (aus diversen Gründen) sehr schlecht war, haben wir schon handyfreie Zeit pro Tag auch tagsüber durchgesetzt. Er musste das Handy abgeben, und wenn er sich nicht dran hielt, hab ich das Handy über den Anbieter für einen Tag gesperrt. Anfangs hat er dann halt die Decke angestarrt, aber dann irgendwann doch die Zeit genutzt, um Sachen zu erledigen, mit uns zu quatschen oder eben auch was anderes zu machen.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: figuralis
01.09.2017, 11:51 Uhr | finnsmama2004
bke-Clara-Winzenberg schrieb:

Die W-LAN-Nutzung kann normalerweise so eingestellt werden, dass er irgendwann keinen Zugang mehr hat. je nach dem wie gut er ansprechbar ist können Sie mit ihm über "Entzugssymptome" sprechen, wenn er nicht spielen darf. Ist ihm das bewusst?


Die WLAN Nutzung kann ich leider nur allgemein eingrenzen, nicht jedes Gerät separat. Was bedeutet, dass ich dann abends auch keine Serie streamen könnte oder ähnliches. Er ist der Meinung, dass er die Zockerei durchaus mit seinen Freizeitaktivitäten wie Skaten und Fußball ausgleicht. "Entzugssymptome" zeigt er eigentlich auch nicht.


Wie sehen seine anderen Kontakte aus?
Sein bester Freund ist ebenfalls leidenschaftlicher Zocker und sein Skate-Freund ebenfalls. Letzteren sieht er allerdings nur an den Wochenenden und sie sind dann auch viel draußen unterwegs. Es ist ja nicht mehr wie früher, dass die Kinder einfach aus dem Haus gehen, um irgendwelche Freunde zu treffen. Verabredungen gestalten sich auch schwieriger, weil die Zeit (wohl bei allen) penibel durchgeplant ist. Jemanden zu finden, der zur gleichen Zeit wie er Zeit und Lust hat sich (auch noch draußen *speechless* ) zu verabreden ist eine richtige Herausforderung geworden... *wink*

Den zockfreien Tag werde ich einführen, schwierig ist eben nur, das zu kontrollieren - bei der Playstation kann ich die Controller einkassieren, das Handy möchte ich ihm (tagsüber) aber nicht weg nehmen. Controller kassieren ist auch teilweise schwierig, weil er eben auch mal den ganzen Nachmittag alleine ist. *exhausted*


BabyOne : Ich komme mir fast schon vor wie Robo-Cop, aber auch hier würde ich sagen - Grenzen setzen ist notwendig! Wenn Gegenstände durch die Gegend geschmissen werden, ist das KEIN virtueller Wutausbruch, sondern ganz reales unbeherrschtes Verhalten. An der Stelle wäre für mich sofort Sense! Ich habe schon als unsere Kinder bedeutend jünger waren (Kindergartenalter) festgestellt, dass sie häufig Wutanfälle oder zumindest schlechte Laune bekamen, wenn man den Fernseher ausmachte. Ich habe ihnen dann mal erklärt, dass das Fernsehschauen ihnen offensichtlich nicht gut tut, weil sie danach ja immer schlechte Laune haben, und aus dem Grund für einige Tage Fernsehen verboten. Danach konnten sie sich mirakulöserweise sehr viel besser beherrschen. Bei der Methode bin ich geblieben - mal etwas motzen ist natürlich erlaubt, aber ausrasten nicht und auch kein extremes Motzen, bei dem der Rest der Familie in Deckung gehen muss.
Seine Therapeutin sagte, dass er mit derartigen Wutausbrüchen aber weder sich noch andere in Gefahr bringt und das deshalb legitim ist. Das passiert eben (nur) in seinem Zimmer, in Deckung gehen muss keiner. In ihm steckt ne Menge Wut, die ich durchaus nachvollziehen kann, und die er raus lassen muss.

Wenn ihm eine Stunde am Tag zu kurz ist, dann kann er doch einfach jeden zweiten Tag zwei Stunden machen oder einmal am Wochenende ganz lang, dafür gar nicht unter der Woche.
Zeit sammeln finde ich gut Daumen hoch
31.08.2017, 11:35 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Finnsmama2004,

herzlich willkommen in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle!

Sie beschreiben die emotionalen Ausbrüche Ihres Sohnes während seiner Computerspielzeit und die Schwierigkeit, ihn zu begrenzen.

Ganz sicher kennen fast alle Eltern diese Problematik im Zusammenhang mit Computerspielen. Auch ich vertrete die Ansicht, dass diese Spielzeiten und die Mediennutzung reguliert werden sollten. Unausgeglichenheit und Konzentrationsmängel u.s.w. werden nach übermäßigem Spielen festgestellt. Es ist ein großes Problem, dass viele Computerspiele so aufgebaut sind, dass die Kinder zum ständigen Spiel gezwungen werden , weil sonst Punkte verloren gehen oder ähnliches.

Setzen Sie sich mit Ihrem Sohn hin und handeln Sie einen Plan aus, wie viel Zeit er vor dem PC spielend verbringen darf! Auch abends sollte eine Ende festgelegt werden, damit er zur Ruhe kommen kann. Die W-LAN-Nutzung kann normalerweise so eingestellt werden, dass er irgendwann keinen Zugang mehr hat. je nach dem wie gut er ansprechbar ist können Sie mit ihm über "Entzugssymptome" sprechen, wenn er nicht spielen darf. Ist ihm das bewusst? Wie sehen seine anderen Kontakte aus? Vielleicht können Sie ihn zu Reflektion anregen! Ein computerfreier Tag in der Woche ist ebenfalls sinnvoll!

Das Problem des Abstellens mitten im Spiel ist nachvollziehbar. Trotzdem sollten Sie dann eine Zeit festlegen und Abschalten. Er weiß ja, wann seine Spielzeit vorüber ist und kann eigentlich abschätzen, wie lange das dauert, warum also beginnt er ein neues Spiel?

Dies sind meine spontanen Gedanken zu Ihrem Thema, das zu einem täglichen Thema in den meisten Familien geworden ist!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Wimzenberg *smiling*
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Clara-Winzenberg
30.08.2017, 19:36 Uhr | BabyOne
Hallo finnsmama,

ich habe Dir auch schon auf Deinen anderen Beitrag hin geschrieben und sehe jetzt gerade, was Du hier schreibst.

Ich komme mir fast schon vor wie Robo-Cop, aber auch hier würde ich sagen - Grenzen setzen ist notwendig! Wenn Gegenstände durch die Gegend geschmissen werden, ist das KEIN virtueller Wutausbruch, sondern ganz reales unbeherrschtes Verhalten. An der Stelle wäre für mich sofort Sense! Ich habe schon als unsere Kinder bedeutend jünger waren (Kindergartenalter) festgestellt, dass sie häufig Wutanfälle oder zumindest schlechte Laune bekamen, wenn man den Fernseher ausmachte. Ich habe ihnen dann mal erklärt, dass das Fernsehschauen ihnen offensichtlich nicht gut tut, weil sie danach ja immer schlechte Laune haben, und aus dem Grund für einige Tage Fernsehen verboten. Danach konnten sie sich mirakulöserweise sehr viel besser beherrschen. Bei der Methode bin ich geblieben - mal etwas motzen ist natürlich erlaubt, aber ausrasten nicht und auch kein extremes Motzen, bei dem der Rest der Familie in Deckung gehen muss.

Was die erlaubte Zeit angeht, würde ich nicht zu leichtfertig mehr erlauben. Was man einmal erlaubt hat, kann man kaum mehr verbieten. Man muss sich immer vor Augen halten, dass jede vor dem Computer/der Konsole verbrachte Stunde eine Stunde ist, in der kein Sport gemacht wird, nicht gelesen wird, keine Hausaufgaben gemacht werden, nicht gelernt wird, sich nicht mit Freunden getroffen wird und nicht gebastelt oder gewerkelt oder einfach mal nachgedacht und geträumt wird. Gerade zu Schulzeiten ist das Daddeln ein gigantischer Zeitfresser. Und gerade wenn sein Verhalten ohnehin sehr unausgeglichen und nicht gerade vorbildlich ist, würde ich erst recht nicht darüber nachdenken mehr zu erlauben.

Wenn ihm eine Stunde am Tag zu kurz ist, dann kann er doch einfach jeden zweiten Tag zwei Stunden machen oder einmal am Wochenende ganz lang, dafür gar nicht unter der Woche.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)

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