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Sommerzeit ist –bei entsprechenden Temperaturen- wie in dem bekannten Lied, das in den 50ern von Conny Froboess gesungen wurde, insbesondere für Kinder, häufig Badesee- oder Freibadsaison.
Wenn sie schwimmen können. Und es ein Schwimmbad in ihrer Nähe gibt.
In einem Artikel vom 06.06.2017 hat die FAZ auf etwas aufmerksam gemacht, wovor die DLRG bereits seit einigen Jahren warnt:
Immer weniger Kinder können schwimmen. Laut einer Forsa-Umfrage betrifft es etwa 60% der 6-10-jährigen. 532 Menschen sind im letzten Jahr in Deutschland ertrunken – so viele wie seit 10 Jahren nicht mehr.
Der Grund für diese Entwicklung wird vor allem in der Zunahme an Schließungen von Schwimmbädern gesehen, die durch die Kommunen nicht mehr finanzierbar sind. Die verbleibenden Schwimmbäder sind für viele nicht (leicht) zu erreichen, die Wartezeiten für Schwimmkurse sind in vielen Regionen hoch.
Während der Eindruck entsteht, dass dies in manchen Regionen protestlos in Kauf genommen wird, gibt es in anderen Gemeinden Initiativen zum Erhalt von Schwimmbädern.
Liebe Community: Wie ist es bei Ihnen? Sommerzeit = Schwimmbad/Seezeit?
Ab welchem Alter/unter welchen Bedingungen lassen Sie Ihren Nachwuchs unbesorgt zum Wasser losziehen? Ist das Einsparen von Schwimmmöglichkeiten und Schwimmkursen bei Ihnen spürbar?
Ich bin gespannt auf den Austausch
bke-Ida Lindt
Als ich endlich Zeit hatte, war mein Sohn schon 8 oder 9 und alle anderen im Kurs noch sehr klein. Kriegte schon Bemerkungen, warum ich erst jetzt komme. Egal, er hat es gut gemeistert. Und er brauchte dafür weniger Mamakontakt und Mamaworte als die kleineren Kinder. Wir haben uns fast kaputt gelacht, als er das Seepferdchen mehr tauchend als schwimmend geschafft hat.
Danach ist es wichtig, dass man den Sommer nutzt. Genau, pack die Badehose ein! Es muss nicht jeden Tag sein. Ich hatte zu der Zeit immer gegen 13 Uhr Feierabend, länger läuft ja die Schulbetreuung auch nicht für Grundschulkinder. Eher ist es noch weniger.
So hat man sich denn eingerichtet, dass wir bei gutem Wetter losgingen. Ich würde Kinder bis 10 oder 11 Jahren immer begleiten. Danach und wenn sie sicher schwimmen, kann man das erlauben, dass sie allein gehen. Also in die Badeanstalt.
ganz gespannt habe ich Ihre rege Diskussion verfolgt! Vielen Dank für die (ersten) spannenden Beiträge!
Ich verstehe es so, dass die meisten von Ihnen die Eltern in der Pflicht sehen, dem Nachwuchs Schwimmen beizubringen (oder dafür zu sorgen, dass Schwimmkurse besucht werden). Arbeits- und Betreuungszeiten können dies vielleicht erschweren, die eigene Lust am Wasser und die eigene Einstellung zur Notwendigkeit schwimmen zu können, beschreiben Sie als Motivatoren.
Rausgelesen habe ich, dass als Alter "zum alleine losziehen" 10 Jahre genannt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ganz unterschiedlich gehandhabt wird. Wie ist das bei Ihnen: Was wären Entscheidungskriterien für Sie, ob Sie Ihre Kinder allein ins Schwimmbad lassen?
Ich bin gespannt auf den weiteren Austausch!
bke-Ida Lindt
Als unser Sohn klein war, bin ich regelmäßig mit ihm am Wochenende schwimmen gegangen und dabei auch mit Bus & Bahn in eine benachbarte Stadt gefahren. Der erste Schwimmkurs war eine Katastrophe, wir haben es dann erst mal wieder langsam angehen lassen. Richtig schwimmen gelernt hat unser Sohn erst mit 7 - seine Oma hat ihn regelmäßig zum Schwimmkurs begleitet und motiviert.
Ein großer Schwimmer ist nicht aus ihm geworden, und viele seiner Freunde können auch kaum oder nicht schwimmen, aber er nutzt die Gelegenheiten von Spaßbadbesuchen gern. Seit er 10 ist, darf er auch ohne mich los - ich kann mich auf ihn verlassen.
Selbst ich habe ja schwimmen gelernt: Meine Mutter (alleinerziehend, voll berufstätig, Nichtschwimmerin) konnte mir da nicht helfen, aber eine Cousine ist so lange mit mir gegangen, bis ich es konnte
VG
figuralis
meine Kinder waren bereits als sie ein Jahr alt waren im Kiga (jetzt 3 und fast 7). Jetzt sind beide bis um 15 Uhr in der Betreuung. Ab 15 Uhr ist dann für mich reine Kinderzeit. Da wird dann auch kein Haushalt gemacht oder eingekauft. Wenn die Kinder Lust haben, kochen wir zusammen. Ansonsten gibt es halt ganz normal Abendbrot. Alles andere (Haushalt, kochen für mich und meinen Mann, einkaufen) erledige ich halt erst, wenn die Kinder im Bett sind oder am Wochenende. Und nachmittags werden so wenig wie möglich Termine gemacht, damit wir in Ruhe spielen oder nach draußen können.
Und meine Tochter (fast 7) hat letztes Jahr spontan in den Sommerferien vor der Einschulung ihr Seepferdchen gemacht und ein halbes Jahr später auch spontan von sich aus Bronze. Wir haben zwar auch mal einen Kurs über zwei Monate für das Seepferdchen belegt, der hatte ihr aber keinen Spaß gemacht. Wir gehen oft ins Schwimmbad und ich habe viel mit ihr geübt.
Ich denke, wenn man den Kindern vermittelt, dass im Wasser sein und schwimmen Spaß macht, kommt das andere auch irgendwann von allein. Und die Schwimmflügel stören ja irgendwann auch.
Dies hat aber finde ich nichts damit zu tun, ob die Kinder nun in Vollzeit Betreuung sind oder halt nicht. Sondern eher damit, wie die Eltern den Kindern dies vermitteln. Es gibt ja leider auch genug Eltern und Kinder die den ganzen Tag zu Hause sitzen (evtl. sogar vor dem Fernseher oder PC). Unabhängig davon ob die Eltern berufstätig sind oder nicht.
Liebe Grüße
Kahlan
PS: Bei uns gibt es ein kleines Hallenbad direkt neben der Schule, welches auch öffentlich ist. In der Schule wird ab dem ersten Jahr wöchentlich Schwimmen und Sport angeboten, sowie in der Betreuung eine Schwimm-AG. Einen Mangel an Möglichkeiten schwimmen zu lernen, gibt es also nicht.
Schwimmen wird einfach nicht mehr als überlebenswichtig angesehen -das ist der Grund.
Ich bin nicht sehr sportlich, schwimme aber gerne. Und gerade im Winter ist das doch eine gute Möglichkeit Kinder auszutoben.
Klar haben alle meine Kiddies ein Schwimmabzeichen. Jedoch war ich in der Lage 6 mal die Woche um 14:30 mit ihnen zum Kurs zu erscheinen und anschließend natürlich regelmäßig schwimmen zu gehen.
Ein 2 bis 3 Wochen Ferienkurs und das wars dann bis zu den nächsten Ferien im kommenden Jahr reicht nicht aus.
Tatsächlich erschreckend. Fünfte Klasse Schwimmunterricht meines Sohnes- von 13 Kindern waren 7 Nichtschwimmer. Klar, dass der Lehrer keine Möglichkeit hat das zu korrigieren und die Eltern arbeiten Vollzeit während die Kiddies bis 17 Uhr in der Schule aufbewahrt werden...
Es wird wohl Zeit, dass Schwimmen Bestandteil des Betreuungskonzepts im Kiga wird. Alle 5 jährigen regelmäßig . Aber da selbst ein Vorschulprogramm nur dürftig absolviert wird ist das wohl ein Traum
auch ich sehe hier maßgeblich die Eltern in der Pflicht.
Die Initiativen gibt es, das stimmt, allerdings haben diese Bürgerbegehren auch einen üblen Nachgeschmack. Die Städte nehmen das als Anlass, dann mit höheren Gebühren (Parken, Grundsteuer, Ausweitung der Verkehrsüberwachung usw.) zu drohen, um die Kosten wieder reinzuholen. Allerdings sollten sich hier alle mal Gedanken machen, denn 532 Tote sind schon ein Argument, hier auch öffentliches Interesse ins Spiel zu bringen. Zu meiner Zeit hatten wir jede Woche Schwimmen im Hallenbad. Man konnte den Freischwimmer und Fahrtenschwimmer machen. Anstelle des Hallenbades steht heute Kaufland, aber Alternativen gibt es immer - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Meiner Tochter habe ich schwimmen selber beigebracht. Dann war sie im Verein.
Man kann nicht früh genug damit anfangen, den Kindern schwimmen beizubringen
VG
Anja
In der dritten Klasse gibt es bei uns Schwimmunterricht und ich bin immer wieder entsetzt, wie viele Kinder nicht schwimmen können - obwohl es schon im Kindergarten Kurse gibt.
M.E. liegt das größtenteils an der Faulheit oder Gleichgültigkeit vieler Eltern. Man muss nicht immer die Verantwortung wegschieben!
Früher haben Eltern ihren Kindern auch selber das Schwimmen beigebracht. Aber jetzt heißt es, die Schule sei dafür verantwortlich.
Eine weitere Ursache sind die vielen Spaßbäder. Da wird gerutscht und getobt -aber nicht mehr geschwommen! !
Es kostet ein bisschen Mühe und Geduld -und die bringen viele Eltern nicht mehr auf.
Treffer: 9
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